Zu alter Stärke zurückfinden
Für die Bundesliga-A-Jugend der HG geht es nun in den Endspurt der Meisterrunde. Die Nachwuchshandballer wollen sich in ihren vier letzten Heimspielen gegen Balingen-Weilstetten, Rostock, die Füchse Berlin und Leipzig noch einmal richtig ins Zeug legen und von ihren besten Seiten präsentieren.
Nach sieben Auswärtsspielen mit der etwas mageren Ausbeute von drei Punkten sind sie im Klassement ein wenig abgerutscht, könnten aber rechnerisch noch unter die ersten Vier gelangen und sich so für die Spiele um die deutsche Meisterschaft qualifizieren. Ansonsten wäre das Saisonende zum 1. April erreicht. Mit vier Siegen in Serie würde aber aus der Zielgeraden womöglich nur eine Zwischenstation in die K.-o.-Runde.
Und bei aller zwischendurch geäußerter Kritik ob des einen oder anderen nicht so berauschenden Auftritts in der Ferne, sollte man die Kirche im Dorf belassen. Schließlich ist die HG unter den sechzehn besten Teams Deutschlands gelandet, hat sich gemeinsam mit Nieder-Olm und Pforzheim/Eutingen im Pool der Männer-Bundesligisten und der teils von staatlicher Seite oder durch Verbände unterstützten Leistungszentren behauptet.
Zum Einstimmen auf die restlichen Partien der Rückrunde, bei denen wohl der eine oder andere zukünftige Nationalspieler in den Schwetzinger und Oftersheimer Hallen mit den Gegnern vorbeischauen könnte, haben die „Anführer“ Sinan Antritter und Bastian Seitz Stellung zu Geschehenem und Zukünftigem bezogen. Beiden gemeinsam ist im Verbund mit ihrem Kollegen Leonard Zaum, dass sie auch schon – und nicht nur als Füllmaterial – wichtige Einsätze in der ersten HG-Mannschaft im Drittliga-Bereich hatten – und auch weiterhin wohl haben werden.
Wie ist das bisherige Auftreten zu werten?
Sinan Antritter: In der Hauptrunde waren wir anfangs schlecht, danach sehr stark, vor allem in der Abwehr. Außerdem sind wir als Team zusammengewachsen und haben auch schwere Aufgaben zusammen gelöst bekommen. In der ersten Hinspielserie der Meisterrunde war es durchwachsen. Wir hatten zu wenig Konstanz in unserem Spiel. Jetzt zuletzt auswärts spielten wir eine sehr schlechte Abwehr, haben unsere Stärken aus der Vorrunde komplett links liegen lassen.
Bastian Seitz: Mit den Rhein-Neckar-Löwen im September hatten wir einen sehr guten Gegner als Einstieg gehabt, gegen den wir uns gut präsentierten. Danach kam ein Tiefpunkt in Allach mit anschließender Leistungssteigerung in allen Belangen. Zum Auftakt der Meisterunde zeigten wir trotz schwacher Abwehr noch im Angriff, dass wir Handball spielen können. Aber auch das wurde von Spiel zu Spiel weniger. Danach blieben wir auswärts sowohl in Abwehr als auch im Angriff weit unter unseren Möglichkeiten. Das so selbstverständliche Vertrauen untereinander war wie weggeblasen. Wir haben uns aber zum Schluss hin wieder zusammengerauft und es war eine deutliche Leistungssteigerung zu sehen. Dennoch hat es noch nicht zu mehr gereicht.
Was habt ihr euch jetzt gemeinsam gegen die teils großen Namen für die Vierer-Heimspielserie vorgenommen?
Seitz: Wir gehen auf jeden Fall in jedes Spiel als wäre es ein K.-o.-Spiel und wollen uns endlich wieder von unserer besten Seite sehen lassen und unseren Eltern sowie der HG-Führung, die uns immer tatkräftig unterstützt haben, zeigen, dass ihre Bemühungen nicht umsonst waren. Wir wollen die hoffentlich gute Stimmung in endlich wieder heimischen Hallen in unser Spiel integrieren und uns noch so viele Siege wie möglich erarbeiten.
Antritter: Wir wollen so viele Spiele wie möglich gewinnen und deutlich besser auftreten als in den Auswärtsspielen. Außerdem hoffen wir natürlich auch auf viele Zuschauer, die uns bei diesen schwierigen Aufgaben unterstützen.
Was muss dafür verbessert werden?
Antritter: Oberste Prämisse hat die Abwehr und wir brauchen wieder Konstanz in unserem Angriffsspiel. Außerdem müssen wir unsere Chancen wieder besser nutzen, um gegen diese starken Gegner eine Chance zu haben. Wir müssen wieder als Team agieren, in dem jeder seine Rolle zu übernehmen weiß.
Seitz: Die Abwehr in Erlangen war ein gutes Zeichen dafür, was verbessert werden muss. Die 15 Minuten nach der Halbzeit haben wir als Verbund agiert, uns gegenseitig unterstützt und richtig gute Stimmung gemacht. Die Qualität im Angriff, uns zur freien Chance zu spielen, ist definitiv da. Allerdings müssen wir im Abschluss konsequenter werden, damit sich unsere Bemühungen auch auszahlen. Das Hauptaugenmerk sollte aber auf einer stabilen Abwehr liegen, in der wir uns Selbstvertrauen für den Rest holen.
Welche eigenen Ziele wollt ihr dabei noch verwirklichen?
Seitz: Mein persönliches Ziel bei den letzten Spielen ist es, nochmal alles aus mir rauszuholen und mich bestmöglich zu präsentieren. Aber ich will auch an meinen Spielmacherqualitäten feilen, um ein stimmiges Bild abzuliefern.
Antritter: Ich habe mir vorgenommen, das Team als Leader anzuführen und meine Stärken im Angriff auszuspielen, um einen Mehrwert für uns zu schaffen.
Wo soll euch eurer Weg nach der Saison noch hinführen?
Antritter: Soweit wie möglich natürlich, ein Ziel wäre ganz klar die erste Mannschaft der HG.
Seitz: Mein kurz- und mittelfristiges Ziel ist es, in der 3. Liga Fuß zu fassen und mich dort zu etablieren. Noch weiter gedacht ist dann zu schauen, wie weit die Reise noch gehen kann.
Restspielplan:
JSG Balingen/Weilstetten (11. März, 18.15 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen),
HCE Rostock (18. März, 14 Uhr, Karl-Frei-Halle Oftersheim),
Reinickendorfer Füchse (25. März, 13 Uhr, KFH),
DHfK Leipzig (1. April, 14 Uhr, KFH).
Bilder: Lutz Rüffer