Tabellenführer liegt HG nicht
Handball-Badenliga: Oftersheim/Schwetzingen II wird abgestraft
So einiges wollte die HG Oftersheim/Schwetzingen gegen Badenliga-Spitzenreiter SG Heddesheim ändern und besser machen als in der Vorwoche, als das nachgeholten Handballspiel beim Tabellenführer am Ende klar verloren ging.
Doch im Prinzip war an diesem Tag von der ersten Minute an der Wurm drin und sang- und klanglos setzte es eine satte 23:34 (8:17)-Packung, wobei das Endergebnis nach dem Spielverlauf fast noch geschmeichelt wirkt.
Beide Seiten wollten sich nach der Hinpartie etwas überlegen, mit taktischen Veränderungen den Gegner überraschen. Doch allzu viele Gedanken mussten sich die SGH und ihr Trainer Frank Schmitt nicht machen, denn ihr Gastgeber zerlegte sich über weite Strecken förmlich selbst. Wie in Heddesheim gab es aus den ersten zehn Angriffen nur drei Torerfolge, der Gast verzeichnete sieben. Doch in diesem Fall trat im Anschluss keine Verbesserung ein.
Dem Trainertrio ist kein großer Vorwurf zu machen. Intensiv hatten sie Varianten und Möglichkeiten ausgelotet, abgewogen und ihrer Mannschaft – auch visuell – unterbreitet und mit ihr einstudiert. Mit einer aggressiven 3:3-Deckung und den vorgezogen agierenden Felix Rothardt, Pol Kirsch und Sinan Antritter sollten Heddesheims Angreifer gestresst werden. Aber es wirkte nicht so richtig harmonisch abgestimmt. Auch manche Offensivoperation blieb eher im Keime stecken, anstatt Früchte zu tragen. Die HG wurde für beinahe alles gnadenlos abgestraft. Nach 24 Angriffen zur Pause spricht die einstellige Trefferzahl schon für sich, der dafür fast zweistellige Rückstand ebenfalls.
Kurz nach dem Seitenwechsel sollte das Erfolgsmodell der Vorwoche, das Spiel mit dem aufgelösten Torwart und dafür siebten Feldakteur, einen kleinen Aufschwung bringen, denn inzwischen war der Rückstand schon weiter angewachsen. „Wir wollen heute das Sieben-gegen-Sechs besser verteidigen“, hatte SGH-Co-Trainer Marco Dubois schon vor Anpfiff verkündet. Damit hatte er wohl recht, denn diese Maßnahme ging mit drei Toren in den leeren HG-Kasten in nur wenigen Sekunden total in die Hose (10:24/39.). Die Entscheidung über den Spielausgang war unumkehrbar gefallen. Der Rest gehört in das Schminkkästchen mit der Ergebniskosmetik.
Für HG-Co-Trainer Detlef Röder war es „ein gebrauchter Tag“. Ganz sicher war er sich nicht, ob bei seinen Spielern „scheinbar die Einstellung nicht gepasst hatte oder sie übermotiviert waren. Jedenfalls gerieten wir dann immer mehr in die Abwärtsspirale“.
HG: Herb, Sommer; Antritter (1), Fendrich (3/2), Auth, Lemke (1), Oschatz, Micke (4), Kirsch (2), Braun, Rothardt (3), Kirchner (4), Grimm (2), Löffler (3). mj
Bild: Lutz Rüffer