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Nach der Quali ist vor der Quali – A2 fährt ins Allgäu

Die erste Runde der Qualifikation zur Baden-Württemberg-Oberliga der männlichen A-Jugend ist gespielt und endete mit einer dicken Überraschung.

Nach einem gelungenen Turniertag steht mit der HSC Schmiden/Oeffingen der Sieger der Gruppe D fest, der sich somit direkt für die Baden-Württemberg Oberliga qualifiziert hat. Gastgeber HG Oftersheim/Schwetzingen II  (A2) gelangte als Dritter in die nächste Runde und darf sein Ziel, nun in Wangen im Allgäu, am nächsten Sonntag weiter verfolgen.

Die A2 eröffnete mit der Partie gegen den TV Bittenfeld das Turnier der Gruppe D und hatte gegen den Bundesliga-Aspiranten nichts zu verlieren. Aufgrund der Durchführungsbestimmungen war jeder der sechs Vorrunden-Gruppen mindestens ein Team zugeordnet, welches für die Jugend-Bundesliga melden will. Diese müssen sich zunächst Verbandsebene beweisen, um dann in das Qualifikationsturnier zur Bundesliga einsteigen zu können.

In der Vorbesprechung zu diesem absehbar schwersten Spiel dieser Vorrunde versuchte Trainer Carsten Menz sein Team noch zu beruhigen, denn „die Nervosität hat man beim Aufwärmen gespürt.“ In der Kabine schilderte er die möglichen Konstellationen und erläuterte, dass „doch eigentlich nichts passieren kann“. Im schlimmsten Fall würde sein Team nächste Saison wieder in der Badenliga antreten, so wie in der zurückliegenden Saison 2022/23. Warum sich also verrückt machen?!

Und so startete die Eröffnungspartie um Punkt 10 Uhr. Die zahlreich anwesenden Zuschauer inklusive der übrigen Gegner aus Blaustein, Mössingen und Schmiden/Oeffingen sahen in der Karl-Frei-Halle ein wahrlich spannendes Spiel, bei dem die HG zunächst mit 2:0 in Führung ging. Bis zum vermeintlichen Abpfiff der ersten Halbzeit nach 15 Minuten war das Spiel ausgeglichen, und auf der Anzeigetafel stand in rot leuchtenden Ziffern 11:11. Doch es waren noch sechs Sekunden zu spielen. Der direkte Freiwurf, den Bittenfeld noch ausführen durfte, flog auch prompt ins Tor des leicht verwirrten Torhüters Nils Bräunling, und wurde schon fast frenetisch wie ein Sieg von den Gästen aus Stuttgart bejubelt. Halbzeitstand demnach 11:12 für Bittenfeld. 

Das Ergebnis aus Sicht der HG dennoch schon fast eine Sensation. Nach der kurzen Unterbrechung ließen die Jungs des Trainer-Gespanns Carsten Menz und Marcel Quindt keinen Zweifel daran, dass sie auch nach der Halbzeitpause nicht so einfach klein bei geben würden. Der erste und einzige Siebenmeter dieser durchaus hart aber fair geführten Partie, ausgeführt von Wilhelm Pflaumbaum, sorgte umgehend wieder für den Ausgleich zum 12:12. Erst nach dem 16:16 durch Leon Schreiber in der 23. Spielminute begann insbesondere der HG-Angriff leicht zu schwächeln und bot dem TV Bittenfeld das erste Mal die Möglichkeit mit drei Toren auf 16:19 davonzuziehen (26.). Im Prinzip war dies die Vorentscheidung und so endete das Eröffnungsmatch nach 30 Minuten 21:17 für den TVB.

Das zweite Spiel für die Jungs aus Oftersheim und Schwetzingen gegen den TSV Blaustein stand trotz hohem 20:8-Sieg (10:3) ganz im Zeichen von „souverän sieht anders aus“. Die offensive Deckungsvariante, mit der Menz sein Team starten ließ, überfordert die Gäste mit der längsten Anfahrt sichtlich und führte in den ersten fünf Minuten zu einem Spielstand von 7:0. Im weiteren Verlauf jedoch wurden neun „Hundertprozentige“ unnötig vergeben, die einen leicht bitteren Nachgeschmack hinterlassen haben. Das haben sich die Trainer so nicht vorgestellt.

Im Spiel gegen den BWOL-erfahrenen und späteren Turniersieger HSC Schmiden/Oeffingen zeigten sich zum ersten Mal wieder „alte Fehler“ gegen einen starken Gegner, der die HG über seine Schnelligkeit nie so recht ins Spiel finden lies. Viele Ballverluste durch technische Fehler im Angriff führten zwangsweise auch zu Schwächen in der Defensive und so endete diese Partie trotz guter kämpferischer Leistung 19:23 aus Sicht der HG.

Um sich noch Aussichten auf das Weiterkommen in der Qualifikation um die Startplätze in der BWOL zu wahren, muss im letzten Gruppenspiel noch ein Sieg her. „Wir werden dieses Spiel gewinnen“, lautete Carsten Menz’ Ansage in der Kabine. Wie weit einen eine positive und kämpferische Einstellung bringen kann, davon konnten sich sämtliche Zuschauer im davor stattgefundenen Überraschungsspiel schlechthin überzeugen. In einer unvergleichlich spannenden Partie zwischen Bittenfeld und Schmiden/Oeffingen lieferten sich die beiden Teams einen Schlagabtausch, der vor allem die mitgereisten Fans des HSC jubeln lies. In den letzten Spielminuten, beim Stand von 15:14 für den TV Bittenfeld vergab der TVB einen Siebenmeter, der alles klar gemacht hätte. Im Gegenzug schaffte der HSC sensationell den Ausgleich zum 15:15 und sorgte somit dafür, dass Bittenfeld den ersten Tabellenplatz in der Gruppe D verpasste und somit weiter um Teilnahme an der Quali zur Bundesliga bangen muss. Was ein Drama!

Die Jungs vom Menz/Quindt schaffen in ihrer letzten Partie an diesem Tag und Dank einer letztlich weitgehend konzentrierten Leistung mit 21:19 (13:8) ein gutes Endergebnis gegen die Spvgg Mössingen und sicherten sich somit den dritten Tabellenplatz sowie den Einzug in die zweite Runde der BWOL-Qualifikation, bei der die A2 am Sonntag ab 10:00 Uhr bei der MTGWangen im Allgäu zusätzlich auf die SG Leutershausen treffen wird. 

Stellvertretend für die Funktionäre der HG und insbesondere der männlichen A2 dankte Torwarttrainerin Daniela Oschatz, „allen teilweise sehr weit angereisten Teams inklusive Fans und Angehörigen, allen Zuschauern, Helfern und Organisatoren für ein gelungenes Turnier. Danke für die super Stimmung! Ein dickes Danke vor allem aber auch an die Schiedsrichter, die die Spiele allesamt extrem gut geleitet haben. Allen Verletzten wünschen wir gute Besserung. Und herzlichen Glückwunsch schon einmal an dieser Stelle an die Gäste von Schmiden/Oeffingen zur gelungenen Qualifikation“.

Für ihre Team heißt es nun, trotz weiter Anfahrt und frühem Aufstehen an einem Sonntag, ausgeruht und voll konzentriert in Wangen anzutreten und das Beste für sich herauszuholen.

HG: Nils Bräunling, Rafael Weisbrod, Jerémie Meyer; Julius Angel (8), Wilhelm Pflaumbaum (10), Leon Schreiber (2), Allan Mikulcic (4), Fabian Menz (9), Simon Drees (10), Jonas Schmid (7), Oliver James Oschatz (3), Silas Quindt, Kai Plettenberg (7), Paul Horvath, Luc Baumgärtner (1), Cameron Villa Apps (5), Niklas Kollmer (3), Philipp Walter (5), Moritz Kiesel (2), Dario Lang, Leon Schreiber (1). do

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21. November 2024

Resilienz braucht Zuversicht

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Resilienz braucht Zuversicht

Beim 7. Welde-Kamingespräch tauschen sich die Partner darüber aus, wie sie vielfältige Herausforderungen meistern.

Die Handball-Gemeinschaft (HG) Oftersheim/Schwetzingen ist seit über zweieinhalb Jahrzehnten dafür bekannt, dass sie immer wieder über den sportlichen Tellerrand hinausblickt – auf Themen wie Bildung, Entwicklung, Ernährung, Bewegung, Gesundheit, Fairplay, Psychologie, Inklusion oder auch Wirtschaft.

Welde-Geschäftsführer Max Spielmann: "Einfach machen!"

Auf Letzteres zielte das mittlerweile 7. Welde-Kamingespräch ab, zu dem Sponsoren und Gönner, Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eingeladen werden – es ist ein großes Netzwerktreffen, zu dem diesmal wieder rund 50 Gäste ins Welde-Brauhaus gekommen waren, unter die sich auch die HG-Führung und Spieler der ersten Mannschaft mischten.

„Resilienz stärken – Unternehmen in unruhigen Zeiten“ lautete das Thema, das für die Wirtschaft aktuelle Bedeutung hat. Denn die Veränderungsprozesse in Wirtschaft und Handel sind nicht erst seit der Pandemie in vollem Gange, und es war interessant zu hören, wie sich Unternehmen aufstellen, wettbewerbs- und widerstandsfähig, also resilient, zu bleiben.

„Resilienz braucht viel Zuversicht“, meinte eingangs Hausherr Max Spielmann und ermunterte zu mutigem unternehmerischem Handeln: „Einfach machen – wir haben unser Glück selbst in der Hand.“. Er sagte aber auch: „Die Corona-Krise hat uns deutlich resilienter gemacht.“ Deutschland sei das Land der Macher – und das werde auch so bleiben.

Hoffnungen setzt er in einen Regierungswechsel in Berlin: „Ich glaube, dass sich dann etwas verändert.“ Ähnlich sieht es Ines Hotz von der Sparkasse Heidelberg: Denn derzeit sei bei den Unternehmen eine große Zurückhaltung zu spüren. Darauf baut etwa auch Oftersheims Bürgermeister Pascal Seidel: „Denn wenn es der Wirtschaft schlecht geht, dann geht es auch den Kommunen nicht gut.“ Und das sei aktuell so. Zudem kritisierte er, dass die Städte und Gemeinden immer mehr Ausgaben bewältigen müssten, die ihnen vom Bund auferlegt werden, und dass die Bürokratie ständig zunehme: „Wir regulieren uns zu Tode.“

HG-Fundraising-Chef und Moderator Max Mäder war diesmal auch noch in einer anderen Rolle gefragt: Denn der Geschäftsführer der Firma Performio aus Brühl zeigte eindrucksvoll auf, warum IT-Sicherheit so wichtig ist, welche Herausforderungen sich immer wieder stellten und wie sie gelöst werden können: „Dabei darf man den Faktor Mensch nie vergessen.“

Leistungskoordinator und Cheftrainer Christoph Lahme, Sportvorstand Martin Schmitt, Jugendvorstand Markus Barthelmeß und Vorstandsmitglied Michael Zipf (von links) stellten vor, was Resilienz für die HG bedeutet.

Der Handballsport blieb logischerweise auch an diesem Abend nicht außen vor. Zwar sei die HG aktuell in Nachwuchsbereich sehr gut aufgestellt: „Wir gehören zu den größten und leistungsorientiertesten Vereinen in Süddeutschland“, betonte Vorstandsmitglied und Sportlicher Leiter Martin Schmitt. Aber erfolgreiche Jugendarbeit funktioniere nur mit einer ersten Mannschaft, die hoch spielt. Das sei derzeit gegeben: „Die dritte Liga ist eine Super-Plattform.“ Aber dieses Niveau zu halten, das sei die Herausforderung, betonte Leistungskoordinator Christoph Lahme. Deshalb müsse sich die HG stetig weiterentwickeln, sagte Schmitt. Und dazu brauche es die Unterstützung der Kommunen und der Wirtschaft. „Sonst sind wir langfristig nicht konkurrenzfähig.“

Das unterstrich Jugendleiter Markus Barthelmeß: „Wir brauchen mehr qualifizierte Trainer und mehr Ressourcen an Trainingszeiten. Da dürfte ihm ein Satz von Bürgermeister Seidel während des Kamingesprächs freuen: „Perspektivisch würden wir uns alle wünschen, dass wir eine neue Halle kriegen.“

Quelle: Schwetzinger Zeitung, 21.11.2024

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