Mehr Favoriten ärgern geht fast nicht
Regionalliga Frauen: HG bleibt Schutterwald bis zum Schluss auf den Fersen.
Sie ernteten viel Ehre, Anerkennung, auf jeden Fall jede Menge Applaus nach Abpfiff ihrer Regionalliga-Partie. Aber zu etwas Zählbarem reichte es bei der 33:35 (18:17)-Niederlage für die Handballerinnen der HG Oftersheim/Schwetzingen gegen den erklärten Favoriten TuS Schutterwald nicht. Rückraumfrau Karolin Kolb, ein absoluter Aktivposten der HG in dieser flott vorgetragenen Begegnung, war nicht unzufrieden: „Es war definitiv eine Steigerung zu den letzten beiden Spielen. Unsere Mannschaftsmentalität war wieder voll da. Aber manchmal gibt es zwei, drei falsche Entscheidungen im Spiel – nicht der Trainer oder der Schiedsrichter – und schon verlierst du so ein enges Match.“
Dabei waren die Prognosen eher in Richtung deutliche Niederlage ausgerichtet und der erste Wurf von Halblinks nach 30 Sekunden unterstrich diese Vermutungen noch. Vivienne Quennet, mit einer wahren Fackel am Arm, war für die ersten vier von fünf Gästetoren verantwortlich (neun insgesamt). Stella Gudenau mit sonst guter Vorstellung war da chancenlos. Bald bekam Quennet deshalb von Coach Carsten Sender eine Deckungsspielerin auf die Füße gestellt. Und die Gastgeber wussten sich auch vorne zu wehren, hatten Lösungen und Abschlüsse, wenn auch teilweise fehlerbehaftet. Aber Fehler beging auch das Team aus Südbaden und schneller Rückzug war meist nicht so sein Ding.
Der krasse Außenseiter blieb so nicht nur dran, sondern übernahm ab dem 13:12 (21.) sogar zeitweise die Führung. TuS-Trainer Michael Bohn hatte mittlerweile zum Mittel der siebten Feldspielerin gegriffen und behielt diese Maßnahme fast durchgehend bei, trotz einiger Rückschläge. Ein verblasener heimischer Siebenmeter, unvorbereitete Würfe nach dem Seitenwechsel ließen jedoch das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen, ohne dass eine Vorentscheidung gefallen wäre. Saskia Zachert (Rechtshänderin) bewies, dass sie auch von ganz Rechtsaußen treffen kann, wie zum 21:23 oder zum 28:30.
Immer wieder standen auch die Torfrauen beider Seiten im Brennpunkt des Geschehens, nicht nur als Torverhinderer. Die gegen Ende eingewechselte Melanie Walther traf für Oftersheim/Schwetzingen sogar zum 29:30 (54.). Es blieb eng, es blieb spannend (33:34 in der Vorschlussminute), doch das Momentum kippte nicht mehr. Bohn nahm Auszeit (59:19), seine Linksaußen Selina Margull wurde freigespielt – Feierabend.
HG: Walther, Gudenau; F. Sender, Racky (2), Schütz, Förste (1), Haupt (7), Li. Magnus, Widmaier (4), Zachert (6/2),Stegmüller, Le. Magnus (1), Jung (1), Patzschke, Link, Kolb (10/3).