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Löhr sehnt Entwicklungsschritt herbei – Oftersheim/Schwetzingen in Leutershausen / Keine Tipps von Frank Schmitt

Für seine ruhige und bodenständige Art ist Holger Löhr bekannt. Aus der Reserve lässt sich der Trainer des Handball-Drittligisten HG Oftersheim/Schwetzingen selten locken und auch der erste Punktgewinn in der Pokalrunde gegen HBW Balingen-Weilstetten II verleitete ihn nicht dazu, in überschwängliche Freude zu verfallen.

Viel mehr ist der Coach darum bemüht, bei seiner jungen Mannschaft den nächsten Entwicklungsschritt zu erzwingen. Dabei helfen soll ein Erfolgserlebnis am Samstag im Derby an der Bergstraße bei der SG Leutershausen (Spielbeginn: 17 Uhr). Allerdings missfiel Löhr die Leistung seiner Jungs im Abschlusstraining am Donnerstag. Er sagt: „Ich will sehen, dass sich die Talente aufdrängen. Das ist mir von einigen Spielern noch zu wenig. Aber ich denke nicht, dass wir mit Furcht ins Spiel gehen müssen.“

Das stimmt. Die SGL hat bisher ebenfalls nicht glänzen können und mit 1:3-Punkten die gleiche Bilanz wie die HG vorzuweisen. Anders als noch in der regulären Saison wird die Mannschaft inzwischen von Marc Nagel trainiert. Er löste Frank Schmitt ab, der wiederum auf Löhr ab der neuen Saison bei Oftersheim/Schwetzingen folgen wird. Einen Austausch zwischen dem aktuellen Übungsleiter Löhr und seinem Nachfolger Schmitt gab es aber nicht. „Das ist nicht nötig. Die Spielweisen von ihm und Marc Nagel unterscheiden sich gänzlich. Ich könnte ihm natürlich Fragen über einige Spieler stellen. Dazu könnte er mir sicher etwas sagen, aber die Philosophie auf dem Feld ist schon anders“, sagt Löhr und schiebt nach: „Marc setzt auf eine kompakte und strukturierte 6:0-Variante in der Defensive. Darauf liegt sein Schwerpunkt im Spiel. Er nutzt das Sieben-gegen-sechs eher weniger als Frank und in der Offensive müssen wir die individuelle Qualität unter Kontrolle bekommen.“

Effektivität hochgeschraubt

Nachdem seine Mannschaft im ersten Spiel in der Offensive noch große Probleme gehabt hatte, sah es beim 26:26-Unentschieden gegen Balingen-Weilstetten II in diesem Bereich schon viel besser aus. „Wir haben die Effektivität hochgeschraubt. Trotzdem ist es noch zu wenig, um ein Spiel gewinnen zu können“, hofft Löhr auch im Angriff auf die Fortsetzung des Trends. Diesbezüglich ist auch er selbst gefordert, denn durch den vorübergehenden Ausfall von Florian Burmeister, der studiumsbedingt im Senegal weilt, fehlt der HG eine echte Waffe im Rückraum. „Wir müssen uns an die Gegebenheiten anpassen. Florian hat es im ersten Spiel gegen Leutershausen in dieser Saison überragend gemacht. Er fehlt uns jetzt natürlich. Aber wir müssen es schaffen, die Abwehr in Bewegung zu kriegen und da müssen wir an der einen oder anderen Stelle schon noch nachjustieren.“

Das gilt indes nicht für das Aufgebot für den Spieltag, denn im Vergleich zur Vorwoche wird sich der Kader nicht verändern. Bedeutet: Alexander Sauer, Kevin Suschlik und Maximilian Herb fallen weiter aus. „Alexander Sauer läuft nach seinen muskulären Problemen im Oberschenkel noch zu unrund. Da wollen wir kein Risiko eingehen. Kevin leidet immer noch an Adduktorenbeschwerden und Max wurde nach seiner Verletzung am Handgelenk auch noch von einer Erkältung zurückgeworfen. Auch ihm müssen wir noch Zeit einräumen“, sagt Löhr, der trotz aller Bodenständigkeit hofft, an seiner alten Wirkungsstätte mit seiner Mannschaft zu glänzen.

Und das missratene Abschlusstraining lässt ebenfalls hoffen, denn: Eine verpatzte Generalprobe ist nicht selten ein gutes Omen für den tatsächlichen Auftritt. mjw

Schwetzinger Zeitung, 24.04.2021

Bild: Lutz Rüffer

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Resilienz braucht Zuversicht

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Beim 7. Welde-Kamingespräch tauschen sich die Partner darüber aus, wie sie vielfältige Herausforderungen meistern.

Die Handball-Gemeinschaft (HG) Oftersheim/Schwetzingen ist seit über zweieinhalb Jahrzehnten dafür bekannt, dass sie immer wieder über den sportlichen Tellerrand hinausblickt – auf Themen wie Bildung, Entwicklung, Ernährung, Bewegung, Gesundheit, Fairplay, Psychologie, Inklusion oder auch Wirtschaft.

Welde-Geschäftsführer Max Spielmann: "Einfach machen!"

Auf Letzteres zielte das mittlerweile 7. Welde-Kamingespräch ab, zu dem Sponsoren und Gönner, Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eingeladen werden – es ist ein großes Netzwerktreffen, zu dem diesmal wieder rund 50 Gäste ins Welde-Brauhaus gekommen waren, unter die sich auch die HG-Führung und Spieler der ersten Mannschaft mischten.

„Resilienz stärken – Unternehmen in unruhigen Zeiten“ lautete das Thema, das für die Wirtschaft aktuelle Bedeutung hat. Denn die Veränderungsprozesse in Wirtschaft und Handel sind nicht erst seit der Pandemie in vollem Gange, und es war interessant zu hören, wie sich Unternehmen aufstellen, wettbewerbs- und widerstandsfähig, also resilient, zu bleiben.

„Resilienz braucht viel Zuversicht“, meinte eingangs Hausherr Max Spielmann und ermunterte zu mutigem unternehmerischem Handeln: „Einfach machen – wir haben unser Glück selbst in der Hand.“. Er sagte aber auch: „Die Corona-Krise hat uns deutlich resilienter gemacht.“ Deutschland sei das Land der Macher – und das werde auch so bleiben.

Hoffnungen setzt er in einen Regierungswechsel in Berlin: „Ich glaube, dass sich dann etwas verändert.“ Ähnlich sieht es Ines Hotz von der Sparkasse Heidelberg: Denn derzeit sei bei den Unternehmen eine große Zurückhaltung zu spüren. Darauf baut etwa auch Oftersheims Bürgermeister Pascal Seidel: „Denn wenn es der Wirtschaft schlecht geht, dann geht es auch den Kommunen nicht gut.“ Und das sei aktuell so. Zudem kritisierte er, dass die Städte und Gemeinden immer mehr Ausgaben bewältigen müssten, die ihnen vom Bund auferlegt werden, und dass die Bürokratie ständig zunehme: „Wir regulieren uns zu Tode.“

HG-Fundraising-Chef und Moderator Max Mäder war diesmal auch noch in einer anderen Rolle gefragt: Denn der Geschäftsführer der Firma Performio aus Brühl zeigte eindrucksvoll auf, warum IT-Sicherheit so wichtig ist, welche Herausforderungen sich immer wieder stellten und wie sie gelöst werden können: „Dabei darf man den Faktor Mensch nie vergessen.“

Leistungskoordinator und Cheftrainer Christoph Lahme, Sportvorstand Martin Schmitt, Jugendvorstand Markus Barthelmeß und Vorstandsmitglied Michael Zipf (von links) stellten vor, was Resilienz für die HG bedeutet.

Der Handballsport blieb logischerweise auch an diesem Abend nicht außen vor. Zwar sei die HG aktuell in Nachwuchsbereich sehr gut aufgestellt: „Wir gehören zu den größten und leistungsorientiertesten Vereinen in Süddeutschland“, betonte Vorstandsmitglied und Sportlicher Leiter Martin Schmitt. Aber erfolgreiche Jugendarbeit funktioniere nur mit einer ersten Mannschaft, die hoch spielt. Das sei derzeit gegeben: „Die dritte Liga ist eine Super-Plattform.“ Aber dieses Niveau zu halten, das sei die Herausforderung, betonte Leistungskoordinator Christoph Lahme. Deshalb müsse sich die HG stetig weiterentwickeln, sagte Schmitt. Und dazu brauche es die Unterstützung der Kommunen und der Wirtschaft. „Sonst sind wir langfristig nicht konkurrenzfähig.“

Das unterstrich Jugendleiter Markus Barthelmeß: „Wir brauchen mehr qualifizierte Trainer und mehr Ressourcen an Trainingszeiten. Da dürfte ihm ein Satz von Bürgermeister Seidel während des Kamingesprächs freuen: „Perspektivisch würden wir uns alle wünschen, dass wir eine neue Halle kriegen.“

Quelle: Schwetzinger Zeitung, 21.11.2024

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