Lahme: “Bin verdammt stolz auf die Mannschaft”
3. Handball-Liga: HG schlägt nach großer Leistung den Tabellenzweiten VfL Pfullingen mit 30:26.
Der VfL Pfullingen kam als Tabellenzweiter der Südstaffel in der 3. Handball-Liga zur HG Oftersheim/Schwetzingen. Doch nach dem Kurpfälzer 30:26 (13:12)-Sieg rutschte er um einen Platz nach unten. Für den erfolgreichen Gastgeber freute sich dessen Trainer Christoph Lahme: „Ich bin verdammt stolz auf die gesamte Mannschaft. Jetzt ist der Abstand auf die Abstiegszone noch größer geworden.“
Auch wenn das Endergebnis etwas deutlich aussieht, war das Match heiß umkämpft, die Vorsprünge der HG eher von fragiler Natur. „Wir sind mit drei Zeitstrafen nur schwer ins Spiel reingekommen“, blickte Lahme zurück. Doch trotz der Unterzahlzeiten war nach einer Viertelstunde ein Gleichstand zu notieren (6:6), Florian Burmeister hielt bis dato sein Team am Laufen. Doch danach geriet der Spielfluss etwas durcheinander, was der Gast zu nutzen wusste (6:9). Besonders einfache technische Fehler schmerzten, der HG-Coach rief zur Auszeit.
Der Schaden war bald repariert, jetzt auch mit Frederik Fauerbach im Kasten. Dieser wurde später zum Mann des Spiels gekürt und von seinem Trainer extra gelobt. „Wir haben an unserem Rückzug gearbeitet und versucht, die Pfullinger früh anzugreifen, sie ins 6:6 zu zwingen. Das haben die Jungs brutal gut verteidigt. Wenn einer durchkam, stand da ,Ricky‘. Er hatte eine starke Quote von 46 Prozent gehaltener Bälle.“ Der Keeper erklärte: „Bei unserer 3:2:1-Deckung müssen wir uns anders aufstellen. Wir besprechen das vorher und wir gehen bei Durchbrüchen mehr auf die Wurfarmseite.“
Jedenfalls prangte kurz vor der Pause mit 13:12 (26.) die erste Führung seit dem 1:0 aus der dritten Minute an der Anzeigetafel. Nach dieser Unterbrechung fielen zunächst Treffer wie am Fließband (17:16). Dann gab es zwei Tore Vorsprung (19:17/39.) und nach weiteren neun Minuten sogar drei (23:20). Eisern waren alle Einheimischen bemüht, den Vorteil, das Momentum zu wahren, auch mit Unterstützung der lautstarken Galerie, die zwei Kempatore geboten bekam. Lahme vergaß auch nicht, sich beim achten Mann zu bedanken: „Ihr habt über 60 Minuten eine super Unterstützung geliefert.“
Als dann Edward Hammarberg zum 28:24 einlochte (58.), war klar, wer der Gewinner sein sollte. Da konnte nichts mehr schief gehen. Der HG-Coach war insgesamt auch mit der Angriffsleistung zufrieden, während ihm letzte Woche die Laufbewegungen noch zu statisch erschienen waren.
Weniger begeistert zeigte sich naturgemäß Fabian Gerstlauer, der Trainer des VfL. Die Niederlage erkannte er als völlig verdient an. Kein Argument sei auch, dass die Schiedsrichter in seinen Augen eher auf Seiten der HG gewesen seien. Außerdem warf er seinen Männern vor, zeitweilig die Atmosphäre einer sonntäglichen Kaffeefahrt verbreitet zu haben. „Es war schon ein ekliges Spiel, die Heimmannschaft performt hier einfach mehr. Wir hatten im Angriff keine Tiefe. Beim vierten, fünften Schritt waren wir immer noch vorm Gegenspieler, die HG-Jungs auf der anderen Seite dabei schon an uns vorbei. Deshalb haben wir das Spiel in der Abwehr verloren, zumal die wurfgewaltigen Hammarberg und Burmeister nur schwer zu verteidigen sind.“
Letzterer schied allerdings mit Knieproblemen aus (42.), als ihm in der Deckung ein Gegenspieler seitlich ins Bein fuhr. Eine Diagnose steht noch aus. „Das war ein herber Verlust“, meinte Lahme, „der uns noch brutal schmerzen wird, wenn sich die Verletzung als schlimmer erweisen sollte.“
HG: Berghoffer, Fauerbach; Barthelmeß (3), Maurer (3), Antritter (2), Wahl, Kern, Suschlik (3), Durak (4/4), Burmeister (5), Stier, Bösing (3), Hammarberg (4), Haase (2), Zaum (1).