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Kurz vor dem Abflug ist die Tinte trocken

Im Interview – Florian Burmeister hat seinen Vertrag beim Handball-Drittligisten HG Oftersheim/Schwetzingen verlängert / Praxissemester im Senegal

Die senegalesische Hauptstadt Dakar ist derzeit kein Ort, an dem man sich gerne aufhält. Ende der vergangenen Woche erschütterten die schwersten Unruhen seit vielen Jahren den Senegal. Auslöser war die Festnahme des Oppositionsführers Ousmane Sonko. Daraufhin lieferten sich hunderte junge Menschen Straßenkämpfe mit Polizisten. Dennoch hat sich Florian Burmeister vom Handball-Drittligisten HG Oftersheim/Schwetzingen entschieden, sein Praxissemester im westafrikanischen Staat zu verbringen. Unmittelbar vor der Abreise verlängerte er noch seinen Vertrag. Darüber und über seinen Auslandsaufenthalt spricht er im Interview mit unserer Zeitung.

Florian Burmeister, welche Gründe haben dafür gesprochen, den Vertrag bei der HG zu verlängern?

Florian Burmeister: Ich habe mich in den knapp zwei Jahren bei Oftersheim/Schwetzingen sehr gut eingelebt. Nicht nur im Verein, sondern auch in der Mannschaft und in meinem Maschinenbau-Studium. Da ich noch mindestens bis zum Ende der kommenden Saison studieren werde, war es für mich relativ schnell klar, dass ich im Rhein-Neckar-Kreis und somit auch bei der HG bleiben möchte.

Wie liefen die Vertragsgespräche?

Burmeister: Wir waren tatsächlich nur einmal zusammengesessen. Ich glaube, das sagt schon vieles über den Verlauf aus.

Welche Ziele verfolgen Sie mit der HG?

Burmeister: Zunächst einmal müssen wir die neue Staffeleinteilung abwarten, um uns dann ein Ziel zu setzen. Persönlich verfolge ich das Ziel, mich weiterzuentwickeln und ein kompletterer Spieler zu werden, der nicht nur mit Würfen aus dem Rückraum oder in Eins-gegen-Eins-Situationen glänzt.

Nach dieser Saison hört Holger Löhr als Trainer auf. Auf ihn folgt Frank Schmitt. Was sind Ihre Erwartungen mit Blick auf den Trainerwechsel?

Burmeister: Ich hatte noch keine Berührungspunkte mit unserem neuen Trainer, habe allerdings schon aus verschiedenen Quellen von ihm gehört und gehe von einer guten Zusammenarbeit aus.

Sie sind nun erst einmal im Senegal. Was werden Sie dort machen und wann darf die HG wieder mit Ihnen planen?

Burmeister: In meinem Studium ist ein Praxissemester Pflicht und über einen Sponsor habe ich Zugriff auf ein spannendes Minenprojekt im Senegal erhalten. Trotz der aktuellen Lage habe ich den Schritt gewagt und werde ab März dort für unterschiedliche Ingenieurarbeiten zuständig sein. Im Juli komme ich zurück. Dies ist dann meine längste Zeit ohne Ball, seitdem ich angefangen habe, Handball zu spielen.

Haben Sie etwas von den Unruhen mitbekommen?

Burmeister: Die Mine liegt etwa 130 Kilometer von Dakar entfernt. Kollegen, die am Wochenende Besorgungen erledigt haben, sind in eine Demonstration geraten. Sie sind aber unbeschadet zurückgekommen und mittlerweile ist es auch wieder ruhig.

16.03.2020 Schwetzinger Zeitung / mjw

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Resilienz braucht Zuversicht

Beim 7. Welde-Kamingespräch tauschen sich die Partner darüber aus, wie sie vielfältige Herausforderungen meistern.

Die Handball-Gemeinschaft (HG) Oftersheim/Schwetzingen ist seit über zweieinhalb Jahrzehnten dafür bekannt, dass sie immer wieder über den sportlichen Tellerrand hinausblickt – auf Themen wie Bildung, Entwicklung, Ernährung, Bewegung, Gesundheit, Fairplay, Psychologie, Inklusion oder auch Wirtschaft.

Welde-Geschäftsführer Max Spielmann: "Einfach machen!"

Auf Letzteres zielte das mittlerweile 7. Welde-Kamingespräch ab, zu dem Sponsoren und Gönner, Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eingeladen werden – es ist ein großes Netzwerktreffen, zu dem diesmal wieder rund 50 Gäste ins Welde-Brauhaus gekommen waren, unter die sich auch die HG-Führung und Spieler der ersten Mannschaft mischten.

„Resilienz stärken – Unternehmen in unruhigen Zeiten“ lautete das Thema, das für die Wirtschaft aktuelle Bedeutung hat. Denn die Veränderungsprozesse in Wirtschaft und Handel sind nicht erst seit der Pandemie in vollem Gange, und es war interessant zu hören, wie sich Unternehmen aufstellen, wettbewerbs- und widerstandsfähig, also resilient, zu bleiben.

„Resilienz braucht viel Zuversicht“, meinte eingangs Hausherr Max Spielmann und ermunterte zu mutigem unternehmerischem Handeln: „Einfach machen – wir haben unser Glück selbst in der Hand.“. Er sagte aber auch: „Die Corona-Krise hat uns deutlich resilienter gemacht.“ Deutschland sei das Land der Macher – und das werde auch so bleiben.

Hoffnungen setzt er in einen Regierungswechsel in Berlin: „Ich glaube, dass sich dann etwas verändert.“ Ähnlich sieht es Ines Hotz von der Sparkasse Heidelberg: Denn derzeit sei bei den Unternehmen eine große Zurückhaltung zu spüren. Darauf baut etwa auch Oftersheims Bürgermeister Pascal Seidel: „Denn wenn es der Wirtschaft schlecht geht, dann geht es auch den Kommunen nicht gut.“ Und das sei aktuell so. Zudem kritisierte er, dass die Städte und Gemeinden immer mehr Ausgaben bewältigen müssten, die ihnen vom Bund auferlegt werden, und dass die Bürokratie ständig zunehme: „Wir regulieren uns zu Tode.“

HG-Fundraising-Chef und Moderator Max Mäder war diesmal auch noch in einer anderen Rolle gefragt: Denn der Geschäftsführer der Firma Performio aus Brühl zeigte eindrucksvoll auf, warum IT-Sicherheit so wichtig ist, welche Herausforderungen sich immer wieder stellten und wie sie gelöst werden können: „Dabei darf man den Faktor Mensch nie vergessen.“

Leistungskoordinator und Cheftrainer Christoph Lahme, Sportvorstand Martin Schmitt, Jugendvorstand Markus Barthelmeß und Vorstandsmitglied Michael Zipf (von links) stellten vor, was Resilienz für die HG bedeutet.

Der Handballsport blieb logischerweise auch an diesem Abend nicht außen vor. Zwar sei die HG aktuell in Nachwuchsbereich sehr gut aufgestellt: „Wir gehören zu den größten und leistungsorientiertesten Vereinen in Süddeutschland“, betonte Vorstandsmitglied und Sportlicher Leiter Martin Schmitt. Aber erfolgreiche Jugendarbeit funktioniere nur mit einer ersten Mannschaft, die hoch spielt. Das sei derzeit gegeben: „Die dritte Liga ist eine Super-Plattform.“ Aber dieses Niveau zu halten, das sei die Herausforderung, betonte Leistungskoordinator Christoph Lahme. Deshalb müsse sich die HG stetig weiterentwickeln, sagte Schmitt. Und dazu brauche es die Unterstützung der Kommunen und der Wirtschaft. „Sonst sind wir langfristig nicht konkurrenzfähig.“

Das unterstrich Jugendleiter Markus Barthelmeß: „Wir brauchen mehr qualifizierte Trainer und mehr Ressourcen an Trainingszeiten. Da dürfte ihm ein Satz von Bürgermeister Seidel während des Kamingesprächs freuen: „Perspektivisch würden wir uns alle wünschen, dass wir eine neue Halle kriegen.“

Quelle: Schwetzinger Zeitung, 21.11.2024

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