„Kleinigkeiten fressen uns auf“
3. Liga: Die HG zieht sich bei der 34:30-Niederlage bei Aufstiegsaspirant Wölfe Würzburg achtbar aus der Affäre. Florian Burmeister (Bild) war mit neun Treffern erfolgreichster HG-Schütze in Würzburg.
Mit einer 30:34 (11:15)-Niederlage vor über 1400 Zuschauern kehrte die HG Oftersheim/Schwetzingen aus Würzburg von der DJK Rimpar, einem der Aufstiegsaspiranten in der Südstaffel der 3. Handball-Liga, zurück. Damit hatte sich die badische Rumpftruppe achtbar aus der Affäre gezogen und auch ihr Trainer Christoph Lahme urteilte: „Im Vorfeld hätte ich gesagt, es wäre eine gute Leistung, wenn wir hier mit vier Toren verlieren. Aber wenn man die vielen wiederkehrenden Fehler sieht …“ Eine Wortkombination, die er an diesem Abend noch öfter wiederholen sollte.
Die Ausgangslage war klar – Die Wölfe Würzburg wollen zurück in die 2. Bundesliga und trainieren dafür acht Mal die Woche, wobei deren Trainer Johannes Heufelder extra betont, dass seine Männer keine „Vollprofis“ seien. Auf der anderen Seite ein zusammengeschrumpfter Haufen, der von Erkrankungen und Verletzungen dezimiert worden war. Ebenso musste Heufelder auf einige Akteure verzichten.
Einige HGler gingen auch etwas angeschlagen ins Rennen und sahen sich relativ bald leicht im Hintertreffen. Dabei wurde die Anweisung von Lahme, „ruhig zu spielen“, zunächst gut umgesetzt, wobei sich sein Team schwertat, die gegnerische Deckung zu durchbrechen. Der Hausherr dagegen agierten mit viel Tempo, kamen oft zu schnellen und leichten Treffern. Elf HG-Tore bis zur Pause aus 25 Angriffen waren eine etwas dürftige Bilanz.
Die wurde nach dem Seitenwechsel zwischenzeitlich aufgebessert. Dreifach war sogar die Chance gegeben, den Anschlusstreffer zum 15:14 zu setzen. Er sollte nicht fallen. Lahme zog früh seine zweite Grüne Karte (36.): „Würzburg hat uns die Bälle geschenkt, die dürfen wir nicht wieder hergeben. Aber wir hatten schon wieder etliche Fehler. Diese Kleinigkeiten fressen uns auf. Das dürfen wir uns in dieser Liga einfach nicht leisten.“
Die „Wölfe“ stellten so den vorherigen Abstand wieder her (17:13/37.), bei dem es dann bis zum Ende mehr oder weniger bleiben sollte, wobei gegen Ende „Wild-West-Handball“ (Heufelder) gespielt wurde. Der Gastgeber kam häufig über die Außen zum Erfolg (Lahme: „Da kamen zu viele Pässe an.“). Der HG-Coach wollte nicht alles auf die Ausfälle schieben, räumte aber ein, dass ein fehlender Kreisläufer Sebastian Bösing schwer zu kompensieren sei. Der hätte dem eigenen Spiel vielleicht mehr Wucht verliehen.
Schmerzlich war allerdings auch der Umgang mit manchen Chancen, besonders die vier vergebenen Siebenmeter taten weh. So wurde auf bayerischer Seite Keeper Moritz Eberts mit 18 Paraden zum Matchwinner, zum Unterschiedsspieler erkoren. Auch aus dem Zeitstrafenverhältnis (vier Minuten HG, zwölf für die DJK) wurde kaum Profit geschlagen.
Im HG-Lager ging schnell die Ursachenforschung los. „Vielleicht war bei einigen unserer Spieler der Kopf nicht ganz an. Wir müssen unbedingt cleverer werden“, wiederholte Lahme eine Forderung aus dem Vorfeld der Begegnung. Ein individuelles Steigerungspotenzial hatte der Coach da ausgemacht. Dies sollte dann zum Heimspiel am Sonntag gegen Fürstenfeldbruck spätestens zum Tragen kommen (16.30 Uhr).
HG: Fauerbach, Berghoffer; Barthelmeß (8/1), Maurer, Antritter (3), Kern (2), Auth, Durak (1), Burmeister (9), Stier (2), Hammarberg (1), Rothardt (1), Zaum (3).