Keine Lorbeeren zu ernten – HG empfängt SGL zum Derby
Einspielen auf die kommende Abstiegsrunde der 3. Handball-Liga vermochte sich die HG Oftersheim/Schwetzingen beim TuS Dansenberg vielleicht. Lorbeeren irgendwelcher Art vermochte sie nach einem drastischen Leistungseinbruch zum Start der zweiten Halbzeit aber nicht mehr zu ernten. Die 25:37 (16:18)-Niederlage sieht einfach eindeutig aus.
Jetzt gilt die ganze Konzentration der samstäglichen Heimbegegnung gegen die SG Leutershausen, um sich würdig aus der Vorrunde zu verabschieden. Denn mit dem Misserfolg von Kaiserslautern hängt die HG weiterhin auf dem letzten Rang der Gruppe F fest. Sie könnte aber bis zu drei Plätze vorücken, wenn die entsprechenden Konkurrenten (Friesenheim/Hochdorf, TGS Pforzheim, Großsachsen) denn (in ihrem Sinne negativ) mitspielen, also respektive ihre Partien verlieren. In wie weit dies für die spätere Gruppeneinteilung maßgeblich sein könnte, bleibt abzuwarten, bis alle Partien gespielt sind.
Kurios am Rande: Sollte Dansenberg am Wochenende bei TGS gewinnen und auch die Nachholpartie am Dienstag für sich entscheiden, sowie die HG die SGL bezwingen, gehört der dritte Platz der Staffel F dem TuS, der damit für die oft als Ziel propagierte Aufstiegsrunde startberechtigt wäre, dafür aber nicht gemeldet hat.
Die erste Halbzeit gab zunächst noch keine großartigen Anhaltspunkte, was sich später abzeichnen sollte. Dabei bot die HG sogar durchaus einige handballerische Leckerbissen, Max Herb parierte Siebenmeter und bot weitere spaktakuläre Paraden bei freien Würfen, Florian Burmeister machte auch mal den gesamten Dansenberger Innenblock platt oder vernaschte ihn, Christian Wahl überraschte mit spontanen Würfen auf Halbrechts aus dem Lauf, Lukas Sauer netzte aus der zweiten Reihe von der Mittelposition im Sprungwurf ein oder fand Kevin Suschlik von Rechtsaußen zum Kempa-Treffer.
Aber auch die heimischen Akteure wussten manches Schmankerl zu servieren. So blieb es bis zur Pause akzeptabel eng, ein zählerischer Rückstand, der früher normalerweise bei den Gästen niemanden groß beunruhigt hätte. Etwas wild schon der Abschnitt vor dem Seitenwechsel; Buschsieper hatte zweieinhalb Minuten vor dem Kabinengang noch eine Auszeit eingelegt und bis zum Pausenpfiff klepperte es noch verteilt auf beiden Seiten sechsfach.
Ähnlich hoch das Tempo und besonders die Trefferquote nach Wiederanpfiff, nur war die Verteilung jetzt ziemlich einseitig. Die Livestreamkommentatoren sprachen schon nach nicht einmal vier Minuten von einer Vorentscheidung (24:17) zu recht. Spätestens beim 28:19 (40. Time-out HG) oder beim 31:20 war jegliche berühmt-berüchtigte Messe gelesen. Das HG-Angriffsspiel war in seiner Ausbeute nicht mehr konkurrenzfähig. Und hinten wirkte die Deckung, die dann zur :3:2:1-Formation umgestellt wurde auch nicht immer sattelfest. „Wir boten eine prima erste Halbzeit, leider sind wir in der zweiten dann eingebrochen, waren individuell unterlegen, so dass das Resultat auch in der höhe verdient war“, bilanzierte Buschsieper. So wurde allen Spielern Einsatzzeit gegeben.
Für das nächste Heimspiel gibt der Trainer vor: „Das ist Derby pur, da müssen wir für 60 Minuten präsent sein und dürfen nicht nur eine starke Halbzeit hinlegen.“
HG: Herb, Müller; Barthelmeß (1), Schaller (1/1), Wahl (4), Kern (1), Sauer (8/6), Suschlik (4), Bernhardt (1), Burmeister (1), Stier, T. Nasgowitz (1), N. Nasgowitz, Haase, Geisler (3).
HG Oftersheim/Schwetzingen – SG Leutershausen (Samstag, 19 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)
Bild: Lutz Rüffer