Intensive Partie – aber wieder keine Punkte
Handball-Oberliga: Oftersheim/Schwetzingen muss Sandweier am Ende ziehen lassen
„Am Einsatz, Leidenschaft und anderen Attributen lag es nicht, das hat alles gestimmt“, machte HG-Trainer Christoph Lahme nach der hart umkämpften 28:30 (12:15)-Oberliga-Niederlage seiner Handballer von Oftersheim/Schwetzingen gegen den TV Sandweier ihnen keinen Vorwurf. Aber er haderte mit dem fehlenden „Matchglück“. Aber sein optimistisches Fazit: „Wir haben uns einen weiteren Stein in den Weg gelegt, den wir nun in den nächsten Wochen wegräumen müssen.“
Und auch die im Vorfeld gewünschte Unterstützung von den Rängen fehlte nicht. Die Hütte war mit gut 650 Zuschauern, darunter dem kompletten Präsidiumstrio von Handball Baden-Württemberg, mehr als gut gefüllt. Angetrieben von aktuellen (dem „Jungvolk“) und den „originalen“ Power-Fans, die sich vor einigen Jahren zurückgezogen hatten, sorgte das Publikum für einen stimmungsvollen Rahmen, der dann manchmal lärmbedingt für leichte Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den Bänken und dem Spielfeld sorgte. Und es war auch gleich Feuer unterm Dach und im Match, viel Tempo und ab und an wurde auch etwas Gift verspritzt.
In dieser intensiven Partie hatte zunächst der Gast aus dem Baden-Badener Stadtteil leichte Vorteile (2:4, 7:7, 8:11, 12:13), ohne sich vorentscheidend zu distanzieren. Ebenso vermochte sich der Hausherr nicht zu lösen, als die Begegung im zweiten Durchgang, der mit unvermindeter Intensität fortgeführt wurde, anscheinend in seine Richtung kippte (19:18, 22:20).
Burmeister trifft zwölffach
Die HG durfte dabei auf drei Versicherungskarten setzen, die sie im Spiel hielten. Da waren zum einen Marc Kern, vor allem in der ersten Spielhälfe vielseitig bedient und in diesen 30 Minuten sechsmaliger Vollstrecker, der insgesamt zwölffache Torschütze Florian Burmeister und ihre Torleute, wobei Michael Hoppe nach der Pause lange dem Geschehen seinen Stempel aufdrückte. „Michael Hoppe hat uns Anfang der zweiten Halbzeit erst in die Situation gebracht zu führen“, lobte sein Coach. „Aber uns war letztlich das Matchglück nicht hold. Er hält mehrfach hintereinander, wie vorher auch Freddy Fauerbach, und wir blocken, aber die Bälle gehen zur Ecke oder landen sonstwie wieder beim Gegner und wir kassieren dann doch noch das Gegentor.“
„So hart ist der Handball“
Nach der letzten Führung, dem 26:25 (53.) verließ die HG dann die Erfolgsspur trotz einer weiteren Überzahlsituation (8:12 Minuten). Zwei Bälle hier verworfen, ein anderer ins Seitenaus und schon hatten sich die Verhältnisse wieder gedreht. „Bitter unsere Fehler am Ende, die überhasteten Abschlüsse und wir machen die komplett Freien nicht rein“, bedauerte Lahme. „Die tun echt weh in solch‘ einer Phase und wir schaffen es dann auch nicht mehr, die Gegenangriffe abzuwehren. So hart ist der Handball.“
Dass Fortuna mehr den Seinen gewogen war, wollte TVS-Coach Sandro Catak überhaupt nicht bestreiten. „Es war ein brutaler Fight von beiden Seiten und der Spielausgang vage, aber heute zu unseren Gunsten, da wir die Abpraller bekommen haben. Natürlich taten wir uns schwer, bleiben aber cool. Ich bin stolz auf meinen Mannschaft, wie sie das gemeistert hat.
HG: Fauerbach, Hoppe; Barthelmeß (1), Wahl (2), Kern (8), Triebskorn (4/3), Maurer, Remmlinger (1), Burmeister (12), Stier, Hammarberg, Haase, Geisler, Zaum, Kusch.
Welche Auswirkungen haben die beiden Niederlagen?
Zunächst keine. Die HG hat es selbst in der Hand, noch einen bei den vorderen Plätze zu erreichen. Die Rückspiele gegen Sandweier und Köndirngen/Teningen stehen noch aus, der Vorteil im direkten Vergleich wäre also zu holen und gegen zwei Teams wurde noch gar nicht gespielt. Davon steht jetzt als nächstes am Samstag (20 Uhr, Gemeindehalle) der TV Bittenfeld II als Auswärtsbegegnung auf dem Programm. Gleichzeitig hat sich nur Neuenbürg mit einem Sieg (39.30) über eben Bittenfeld an der HG vorbeigeschoben. Die Karten liegen offen auf dem Tisch, sie müssen nur noch richtig ausgespielt werden.
Bild: Lutz Rüffer