In Landshut weiter Gas geben

3. Liga: Ein Ausflug nach Bayern – und in die HG-Historie.
Eigentlich könnte die Handballsaison jetzt gemütlich austrudeln, der Klassenerhalt ist eingetütet, der vergangene Heimsieg absolviert. Aber das ist nicht ganz im Sinne von HG-Trainer Christoph Lahme und schon gar nicht, wenn sein Team noch dazu so weit fahren muss. Es geht zur TG Landshut, wo am Samstag um 20 Uhr der Anpfiff zum drittletzten Drittligaspiel der Runde 2024/25 ertönen soll.
Der Chef-Coach gibt vor: „Wir werden nichts herschenken, sondern weiter Gas geben, um unser Punktekonto aufzustocken. Wir sind erst zufrieden, wenn die 28 dasteht.“ Und vielleicht springt mit den beiden folgenden Partien in Pfullingen und zum Abschluss in der Nordstadthölle gegen Neuhausen auf den Fildern ja auch noch ein bisschen mehr raus.
Die TG, die Turngemeinde, hervorgegangen aus dem Turnverein von 1861 und dem MTV von 1882, steht schon länger als Absteiger fest und kann auch den 14. Rang nicht mehr erreichen, der wohl zur Relegation berechtigt. Damit ist das einjährige Gastspiel in der Drittklassigkeit auch schon wieder vorbei. Länger dauerte der frühere Auftritt in der Drittklassigkeit. Denn wer denkt, die HG betrete dort an den Ufern der Isar Neuland, irrt sich. Dies gilt nur für die aktuelle Teamzusammensetzung.
1996 war die TGL als bayerischer Meister in die Regionalliga (damals dritte Spielebene) aufgestiegen. Noch kreuzten sich aber die Wege von TSV Oftersheim, TV Schwetzingen und Landshut nicht, spielten sie im Süden doch in zwei verschiedenen Staffeln. Auch 1997/98 und in der Spielzeit danach, jetzt als HG, traten die Badener nicht den Weg Richtung österreichische Grenze an, sondern waren nach Nordosten (Bad Neustadt, Hoyerswerda, Leipzig, Delitzsch, Zwickau) ausgerichtet.
Erst 2000/01 kam es zum Aufeinandertreffen. Da gewannen die Kurpfälzer als Aufsteiger in die Regionalliga zunächst die Heimbegegnung 27:23 und schlugen am Sitz der niederbayerischen Bezirksregierung mit 24:15 zu. Oftersheim/Schwetzingen schloss diese Saison als Vierter ab, orientierte sich dann weiter Richtung 2. Bundesliga, die 2004 erreicht wurde. Landshut zog seine Mannschaft damals zurück, stieg im Jahr darauf auch sang- und klanglos aus der Bayernliga ab.
Zurück zur Gegenwart. Im letzten Auftritt vor heimischer Kulisse bezog die TGL von Pfullingen fast Prügel, die Lokalpresse titelte hart, „vergeigt mit 25:36“ und vermisste weiterhin den zweiten Heimerfolg der Saison. Dennoch wird aus HG-Sicht mit ehrheblicher Gegenwehr gerechnet. Zuletzt bei Neuhausen auf den Fildern verloren die Niederbayern nur knapp, trotz der Aussichtslosigkeit, die Klasse zu halten.
Lahme hält fest: „Es wäre erfreulich, nochmal eine kleine Serie zum Ende der Runde zu starten. Dass das nicht einfach wird, wissen wir und deshalb müssen wir genauso konzentriert in die Partie starten wie letzte Woche gegen Baden-Baden. Die erste Halbzeit war der Grundstock des Erfolgs und eine der besten Halbzeiten unserer Saison. Mit einer ähnlichen Wurfeffizienz und einer variablen 6:0 samt Torhüter bin ich guter Dinge, dass wir auch in Landshut Zählbares mitnehmen können.“