HG kann Derbysieg nicht wiederholen

Handball-Oberliga: Perspektivteam muss sich HW Plankstadt geschlagen geben.
Die HW Plankstadt haben ihre Durststrecke beendet. Zum einen jene von fünf Niederlagen in Serie in der Handball-Oberliga, aber auch im Derbyvergleich mit der HG Oftersheim/Schwetzingen II, bei dem sie in den letzten Jahren meist als zweiter Sieger vom Platz gingen. Diesmal behielten sie mit 32:28 (14:13) die Oberhand.
Die Motivation war den Wölfen förmlich anzusehen, als sie in die bis auf den letzten Platz besetzte Plankstädter Mehrzweckhalle einliefen. Angetrieben von der lautstarken Kulisse war das Ziel klar: Gemeinsam den Negativtrend durchbrechen und im Derby ein Zeichen setzen.
Schon nach dem anfänglichen Abtasten mit vielen missglückten Versuchen auf beiden Seiten, bewies der Hausherr eine starke Dominanz, führte mit sechs Toren Vorsprung. Doch so schnell gab sich das Gästeteam nicht geschlagen. Es reduzierte seine vorherige Fehlerquote (16 fehlgeschlagene Angriffe) fast auf Null und schien zur Pause wieder voll im Rennen zu sein – ein Trugschluss von kurzer Dauer.
Denn was beim Kabinengang von den Coaches angesprochen wurde, fiel nur auf Plankstädter Seite auf fruchtbaren Boden. Bald war der vormalige Abstand wieder hergestellt, wurde erfolgreich verteidigt und verwaltet, obwohl die HW vier Unterzahlzeiten bis zur Curnchtime zu verkraften hatten. Zu oft erlaubten sich Oftersheim/Schwetzingens Werfer torlose Phasen, trafen falsche Entscheidungen. Anders der Gastgeber, der mit seiner ungewohnten 6:0-Formation die bessere Deckung stellte und mehr Effizienz im Angriffsverhalten zeigte, besonders in Person von Fabian Engels. Außerdem war Sebastian Kaiser der eindeutige Sieger im Tormännerduell.
Plankstadts Handballchef Stephan Verclas lobte später das Niveau des Matches trotz der beidseitigen vielen Ausfälle. Seine Leute überzeugten oft mit ihrer Wurfqualität, während auf der anderen Seite sich das Fehlen eines etatmäßigen Halblinken bemerkbar machte. Vor großer Kulisse auf den Rängen war zumindest in kämpferischer Hinsicht dem Publikum einiges geboten.
Trainerstimmen
Niels Eichhorn (HW): Wir haben uns weitestgehend an den Matchplan gehalten, was in den letzten Wochen nicht immer der Fall war. Dazu hatten wir eine aus der Not geborene Abwehr, die es selbst im Training noch nie so gab mit einem sehr guten Torwart Sebastian Kaiser hinten drin. So hielten wir auch in der zweiten Halbzeit dagegen, was nach fünf Niederlagen und bei all den Ausfällen nicht selbstverständlich ist. Im Endeffekt haben wir uns als gute Einheit präsentiert.
Alexander Lemke (HG): Wir spielten nur zeitweilig gut, oft hatten wir kein Zugriff auf das Spiel. Im Kollektiv schafften wir es, bis zur Pause auf einen Treffer Abstand heranzukommen. Danach vermochten wir unsere Überzahl nicht zu nutzen, fielen wieder zurück, hatten im Angriff leider nur teilweise gute Lösungen parat. Kämpferisch war die Leistung aber eines Derbys würdig. mj
Stenogramm
HW: Kaiser, Schünemann; Villa Apps, Maier (4), Zincke (2), Engels (10), L. Verclas, Eichhorn, Muschelknautz, Geiss (29, Leibnitz (6), Plettenberg, Treiber (5/5), R. Verclas (3).
HG: Bräunling, Meyer; D. Huljak (6/6), Auth (3), Schmid (2), Nauß, Fichtner (2), Kirsch (5), Thüre (3), Braun (1), Rothardt (5), Zimprich (1), Löffler.
Schiedsrichter: Long/Schott (Schriesheim/Laudenbach)
Siebenmeter: 6/5:6/6.
Zeitstrafen: 14:6 Minuten.
Spielfolge: 2:0, 4:3, 6:3, 11:5, 13:11, 14:13 (HZ), 19:14, 21:18, 24:18, 30:25, 32:28.
Zuschauer: 300.