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HG-Teams heimsen viel Applaus ein – Handballer präsentierten erstmals ihre Damen- und Herrenteams

Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass Handballer ihr Publikum brauchen wie der Rest der Menschheit die Luft zum Atmen, dann wurde er am Sonntag bei der HG Oftersheim/Schwetzingen geliefert.

Hatte die junge Drittliga-Mannschaft der HG am Donnerstag im Vorbereitungsspiel gegen Sandweier ohne Zuschauer noch eine eher bescheidene Vorstellung geliefert, sprühte das Team des neuen Trainers Frank Schmitt am Sonntag gegen den Drittligisten TV Kirchzell vor Spielfreude und Engagement. „Das war heute eine ganz andere Mannschaft, mit ganz anderer Einstellung und Körpersprache“, war Schmitt nach dem 26:20-Heimsieg zufrieden. Er zeigte sich ob der Leistungssteigerung sogar „beeindruckt“, hatte sein Team doch gegen den Drittligisten aus dem Odenwald, der allerdings in einer anderen Staffel antritt, im Angriff meist „gute Lösungen“ gefunden, darunter auch drei toll gespielte Kempa-Tricks.

Die zahlreichen Zuschauer in der Nordstadthalle durften zudem eine aggressiv verteidigende HG-Abwehr beklatschen, hinter der sich die beiden Torhüter Max Herb (in der 1. Hälfte) und Benedikt Müller (in der 2.) mehrfach auszeichneten. Mit gerade mal 20 Gegentreffern konnte Schmitt sehr gut leben, zumal sein Team auf den kompletten etatmäßigen Innenblock verzichten musste. Der HG-Coach muss noch eine Weile ohne die verletzten Florian Burmeister (Schulter), Niklas Krämer (Knie) und Bastian Schleidweiler (Mittelhandbruch) verzichten. Am Sonntag fehlten zudem die Linkshänder Paul Stier und Leon Haase. So mussten die beiden Linksaußen Max Barthelmeß und Neuzugang Tim Schaller gar abwechselnd die rechte Außenbahn besetzen. Und das machten sie prima.

Barthelmeß avancierte mit acht sehr variabel erzielten Treffern, darunter ein Siebenmeter, zudem zum Torschützenkönig der Partie. Ebenfalls ein dickes Ausrufezeichen setzte Linkshänder Kevin Suschlik mit fünf blitzsauberen Treffern aus dem rechten Rückraum. Neben Schaller (vier Treffer) trug  sich auch der zweite Neuzugang, Nils Nasgowitz, in die Torschützenliste ein. Er zeigte viel Drang zum Tor, auch wenn ihm noch nicht jede Aktion gelang. Lukas Sauer (zwei Treffer) und Christian Wahl (vier Treffer) führten wie immer umsichtig Regie und bewiesen aufgrund der dezimierten Truppe auf allen Rückraumpositionen ihre Torgefahr.

Immer wieder versuchte insbesondere Sauer Kreisläufer Jannik Geisler in Szene zu setzen, der sich gegen die stabile Kirchzeller Deckung auch zweimal durchsetzen konnte. Der eine oder andere Pass der HG-Rückraumakteure landete aber auch in den Händen der Gäste.

So entwickelte sich eine muntere Partie, in der sich die HG nach dem 11:11 zum Ende der ersten Hälfte erstmals etwas absetzen konnte. Nach dem 14:11-Halbzeitstand zog die HG auf 21:14 gegen eine allerdings ebenfalls ersatzgeschwächte Kirchzeller Mannschaft davon. Auch Gästecoach Heiko Karrer gab einigen Nachwuchsakteuren Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Letztlich brachte die HG den ungefährdeten Erfolg, der durchaus Lust auf mehr machte, über die Ziellinie.

Im Vorspiel konnten auch die HG-Damen gegen den Badenligisten SG Nußloch einen knappen 27:26-Erfolg verbuchen. HG-Trainer Franz-Josef Höly war ebenfalls zufrieden. „Wir hatten gute Ansätze i n der Abwehr und aggressiv gespielt.“ Beim Umschaltspiel nach eroberten Bällen sieht er aber noch Entwicklungspotenzial: „In der ersten und zweiten Welle müssen wir noch strukturierter spielen.“ Gegen Nußloch waren seine Damen oft zu nah auf der gegnerischen Deckung und nahmen sich so die Möglichkeit, in die Nahtstellen zu stoßen. Höly: „Daran werden wir im September intensiv arbeiten.“

Die Handballfans, die trotz des schlechten Wetters in die Nordstadthalle gekommen waren, belohnten die Teams mit viel Applaus. Und so waren sich am Ende alle einig, dass die neue Saison gerne kommen kann – aber unbedingt mit vollbesetzten Zuschauerrängen. miz

Bild: Lutz Rüffer

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21. November 2024

Resilienz braucht Zuversicht

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Resilienz braucht Zuversicht

Beim 7. Welde-Kamingespräch tauschen sich die Partner darüber aus, wie sie vielfältige Herausforderungen meistern.

Die Handball-Gemeinschaft (HG) Oftersheim/Schwetzingen ist seit über zweieinhalb Jahrzehnten dafür bekannt, dass sie immer wieder über den sportlichen Tellerrand hinausblickt – auf Themen wie Bildung, Entwicklung, Ernährung, Bewegung, Gesundheit, Fairplay, Psychologie, Inklusion oder auch Wirtschaft.

Welde-Geschäftsführer Max Spielmann: "Einfach machen!"

Auf Letzteres zielte das mittlerweile 7. Welde-Kamingespräch ab, zu dem Sponsoren und Gönner, Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eingeladen werden – es ist ein großes Netzwerktreffen, zu dem diesmal wieder rund 50 Gäste ins Welde-Brauhaus gekommen waren, unter die sich auch die HG-Führung und Spieler der ersten Mannschaft mischten.

„Resilienz stärken – Unternehmen in unruhigen Zeiten“ lautete das Thema, das für die Wirtschaft aktuelle Bedeutung hat. Denn die Veränderungsprozesse in Wirtschaft und Handel sind nicht erst seit der Pandemie in vollem Gange, und es war interessant zu hören, wie sich Unternehmen aufstellen, wettbewerbs- und widerstandsfähig, also resilient, zu bleiben.

„Resilienz braucht viel Zuversicht“, meinte eingangs Hausherr Max Spielmann und ermunterte zu mutigem unternehmerischem Handeln: „Einfach machen – wir haben unser Glück selbst in der Hand.“. Er sagte aber auch: „Die Corona-Krise hat uns deutlich resilienter gemacht.“ Deutschland sei das Land der Macher – und das werde auch so bleiben.

Hoffnungen setzt er in einen Regierungswechsel in Berlin: „Ich glaube, dass sich dann etwas verändert.“ Ähnlich sieht es Ines Hotz von der Sparkasse Heidelberg: Denn derzeit sei bei den Unternehmen eine große Zurückhaltung zu spüren. Darauf baut etwa auch Oftersheims Bürgermeister Pascal Seidel: „Denn wenn es der Wirtschaft schlecht geht, dann geht es auch den Kommunen nicht gut.“ Und das sei aktuell so. Zudem kritisierte er, dass die Städte und Gemeinden immer mehr Ausgaben bewältigen müssten, die ihnen vom Bund auferlegt werden, und dass die Bürokratie ständig zunehme: „Wir regulieren uns zu Tode.“

HG-Fundraising-Chef und Moderator Max Mäder war diesmal auch noch in einer anderen Rolle gefragt: Denn der Geschäftsführer der Firma Performio aus Brühl zeigte eindrucksvoll auf, warum IT-Sicherheit so wichtig ist, welche Herausforderungen sich immer wieder stellten und wie sie gelöst werden können: „Dabei darf man den Faktor Mensch nie vergessen.“

Leistungskoordinator und Cheftrainer Christoph Lahme, Sportvorstand Martin Schmitt, Jugendvorstand Markus Barthelmeß und Vorstandsmitglied Michael Zipf (von links) stellten vor, was Resilienz für die HG bedeutet.

Der Handballsport blieb logischerweise auch an diesem Abend nicht außen vor. Zwar sei die HG aktuell in Nachwuchsbereich sehr gut aufgestellt: „Wir gehören zu den größten und leistungsorientiertesten Vereinen in Süddeutschland“, betonte Vorstandsmitglied und Sportlicher Leiter Martin Schmitt. Aber erfolgreiche Jugendarbeit funktioniere nur mit einer ersten Mannschaft, die hoch spielt. Das sei derzeit gegeben: „Die dritte Liga ist eine Super-Plattform.“ Aber dieses Niveau zu halten, das sei die Herausforderung, betonte Leistungskoordinator Christoph Lahme. Deshalb müsse sich die HG stetig weiterentwickeln, sagte Schmitt. Und dazu brauche es die Unterstützung der Kommunen und der Wirtschaft. „Sonst sind wir langfristig nicht konkurrenzfähig.“

Das unterstrich Jugendleiter Markus Barthelmeß: „Wir brauchen mehr qualifizierte Trainer und mehr Ressourcen an Trainingszeiten. Da dürfte ihm ein Satz von Bürgermeister Seidel während des Kamingesprächs freuen: „Perspektivisch würden wir uns alle wünschen, dass wir eine neue Halle kriegen.“

Quelle: Schwetzinger Zeitung, 21.11.2024

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