HG mit nächstem Punktverlust
3. Handball-Liga-Relegation: Oftersheim/Schwetzingen muss gegen Bayreuth mit einem 28:28 leben
Auch in der zweiten Partie des Doppelspieltages der Drittliga-Relegation um den Klassenerhalt fuhren die Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen keinen Sieg ein, mussten sich mit einer Punkteteilung zufrieden geben, wobei eine Niederlage knapp vermieden wurde. 28:28 (14:11) endete eine wieder einmal absolut dramatische Begegnung vor gut 600 Zuschauern gegen HaSpo Bayreuth.
In gewissen Zügen ähnelte der Verlauf jenem in Augustdorf bei Lemgo II. Nur dass der Vorsprung in der ersten Halbzeit wesentlich deutlicher war. Torwart Benedikt Müller musste zunächst kaum eingreifen, seine Vordermänner waren in jeder Hinsicht auf Zack, sowohl was die Deckung anging, wie auch im Angriffsgeschehen. Die erwartete offensive fränkische Abwehr wurde ein ums andere Mal ausgehebelt. „Da waren wir zu passiv“, urteilte Mathias Bracher, HaSpo Trainer, die Rückraumspieler der HG uns überlaufen, uns phasenweise auseinander gespielt. Entsprechend heftig war das Tempo, in dem alles vorgetragen wurde, was seinen Tribut forderte. HG-Coach Christoph Lahme musste häufig wechseln, um Pausen zu ermöglichen.
Beim 8:4 (13.) zog Bracher die Grüne Karte, Lahme hatte aber mit dem zeitweiligen Einsatz des siebten Feldspielers die bessere Idee. Seine Jungs zogen gnadenlos auf 12:5 davon. Müller war derweil auf voller Betriebstemperatur. Aber es war erneut ein Vorteil ohne Nachhaltigkeit. Kurz nach der Pause war HaSpo dran (14:13). „Das muss ich auf meine Kappe nehmen“, übte der HG-Übungsleiter Selbstkritik. „Vielleicht waren es ein, zwei Wechsel zu viel. Vielleicht hätte ich auch weiter mit sieben Mann spielen sollen. Das hat gut funktioniert. Aber auch ein Trainer kann mal Fehler begehen.“
Einen satten Vorteil baute sein Team dann aber trotzdem wieder auf, führte 20:15 und 23:19 (46.). Dann wurde es eng (23:22/48.). Denn der Heimmannschaft unterliefen viele technische Fehler. Bälle wurden auf Knöchelhöhe gespielt oder einfach fallen gelassen. „Wie in Augustdorf fiel es uns da schwer, die richtige Entscheidung zu treffen.“ Es fehle die Geduld, die Lahme zuvor eingefordert hatte, den besser postierten Mann anzuspielen. „Wir nahmen uns Halbchancen, liefen den falschen Weg und brachten uns dadurch in brenzlige Situationen, so dass schlechte Pässe zustande kamen.“
In der vorletzten Minute hatte dann Bayreuth kurz die Nase vorne. Max Barthelmeß glich im Gegenzug aus (59:21 Minuten). Hinten sorgte Jan Triebskorn für einen Ballgewinn, alles unterbrochen von zwei Auszeiten. Aber der dann finale Abwurf auf den einwurfbereiten Außenspieler Kevin Suschlik strich knapp an diesem vorbei. Abpfiff.
Bracher war entsprechend erleichtert: „Nach sieben Toren Rückstand war das Spiel für uns schon fast weg. Aber das gibt es bei uns nicht. Da wir dann jedoch die Chance hatten zu gewinnen, ist man doch enttäuscht, weil uns ein Punkt nicht soviel hilft.“ Was es der HG bringt, bleibt abzuwarten. Im parallelen Spiel Kirchzell gegen Lippe gab es ebenfalls ein Unentschieden. Alles ist noch möglich. mj
HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (5), Schulz (2), Wahl (4), Kern (1), Krämer (2), Triebskorn (3), Suschlik, Zaum (1), Burmeister (9), Kernaja, Haase (1), Geisler, Leibnitz.
Bild: Lutz Rüffer