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HG macht Derby spannend und zum Event

Handball-Oberliga: Oftersheim/Schwetzingen opfert Acht-Tore-Vorsprung für Nervenkitzel gegen „Saase“

Handball-Oberligist HG Oftersheim/Schwetzingen sah über mehr 40 Minuten wie ein souveräner Sieger im vorerst letzten Derby mit dem TVG Großsachsen aus, machte die Sache aber noch einmal sehr spannend (27:27/55.), bevor der 31:29 (17:11)-Sieg vor 600 Zuschauern doch noch eingetütet wurde.

Hauptgrund für den dramatischen Einbruch war die Sieben-gegen-Sechs-Angriffsformation, die die HG-Coaches gegen eine 4:2-Abwehr mit den vorgezogenen Hannes Weindl und dem vierfachen Torschützen Alexander Leibnitz anordneten. „Das haben wir im Hinspiel dort gut gelöst“, meinte Oftersheim/Schwetzingens Christoph Lahme, „heute ging es jedoch nach hinten los, hat überhaupt nicht funktioniert.“ Im Rückraum wollte er mit seiner Mannschaft eine doppelte Überzahl erzeugen, erläuterte er später die Hintergründe dieser taktischen Maßnahme. So sollten Durchbrüche und Kreisanspiele erzwungen werden.

Stattdessen fing die TVG-Deckung einen Ball nach dem anderen heraus, lief Konter oder traf einfach (vierfach) ins leere HG-Tor von Frederik Fauerbach, der ansonstem seiner Mannschaft ein äußerst starker Rückhalt war. „Wir spielten Pässe, die nie hätten gespielt werden dürfen und hatten überhaupt keine Tiefe“, monierte der Trainer. Doch schnell kehrte er zum Endpunkt zurück: „Das Positive ist, wir haben gewonnen, das Ding für uns entschieden und müssen daraus lernen.“

Vorausgegangen war ein Spiel einer Oftersheim/Schwetzinger Mannschaft, die vor Dominanz nur so strotzte. Die Abwehr war der Star des frühen Abends. Vorne glänzte wie gewohnt Florian Burmeister, aber auch ein Rechtsaußen Thorben Zimprich aus der „Ib“, der für die erkrankten Tim Kusch und Paul Stier eingesprungen war. Er wurde dafür vom Publikum auch zum Spieler des Tages gewählt. 

Nach dem „gnädigen“ 13:6 (bei zusätzlichen zehn technischen Fehlern der HG mit bester Aussicht) verballerte TVG-Coach Stefan Pohl schon seine zweite Auszeitkarte. Niemand hätte wohl zu diesem Zeitpunkt mehr auf sein Team gesetzt. „Bei uns mangelte es im Positionsspiel“, meinte er später. „Wir hatten in der ersten Halbzeit nur einen Abschluss von Außen.“

Aber im euphorischen Überschwang wurden besonders nach dem Seitenwechsel zu viele Bälle weggeworfen (20:16). Kurz wurde die Konzentration wieder hochgefahren. Max Barthelmeß, Jan Remmlinger und zweimal Burmeister sorgten für die scheinbare Vorentscheidung. Eine kleine Rangelei und Schubserei zum 24:16 (41.) verdeutliche dabei noch einmal die Brisanz des Lokalduells. Doch Marc Kerns Treffer ins leere TVG-Tor zum 25:18 sollte dann für eine Weile der letzte Höhepunkt aus heimischer Sicht sein (43.).

Pohl lobte seine Truppe dafür: „Sie hat toll gekämpft, den Glauben nicht verloren und das Sieben-gegen-Sechs gewonnen.“ Nun soll weiterhin der sichere Weg, die Klasse mit dem Erreichen der Meisterrunde zu erhalten fortgesetzt werden. Dies ist für Großsachsen  aus eigener Kraft durchaus noch möglich. „Aber wir sind auch für den Rest, die Abstiegsrunde, vorbereitet.“

Am Ende jedenfalls bogen Christian Wahl, Leon Haase und natürlich Burmeister die Geschichte wieder in die gewünschte HG-Richtung und die Party bei Beat-meets-Ball durfte durchstarten.

HG: Fauerbach, Rabe; Barthelmeß (3/2), Wahl (1), Kern (4), Triebskorn, Maurer (1), Remmlinger (6), Burmeister (7), Stier, Hammarberg, Haase (2), Zimprich (5), Geisler, Zaum (2), Thüre. mj

Bild: Lutz Rüffer

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