HG kann maximal Abstiegsrelegation erreichen
3. Handball-Liga: Bravouröser Kampf in Pfullingen bringt nichts ein
Es hat nicht sollen sein. Der HG Oftersheim/Schwetzinge bleibt nach der 29:34 (15:14)-Niederlage der Zugang zum direkten Klassenerhalt in der 3. Handball-Liga verwehrt. Zum Finale am letzten Spieltag (Samstag, 19.30 Uhr) um den letzten freien Platz mit HBW Balingen-Weilstetten wird es nicht kommen. Ein Sieg ist dennoch vonnöten, um nicht vom TV Willstätt (tritt eine halbe Stunde später gegen Pfullingen an) noch vom Relegationsrang verdrängt zu werden.
Den Schwaben brachte ihr Erfolg nicht mehr so viel ein. Der Zug zur aufstiegsrunde ist bagefahren, da auch Oppenweiler/Backnang und Fürstenfeldbruck ihre Begegnungen gewann und von den ersten beiden Rängen nicht mehr zu verdrängen, wobei die Bayern auf eine Teilnahme im Kampf um Liga 2 verzichten.
Erneut bot die HG einem klaren Favoriten über lange Zeit die Stirn, führte gar über weite Strecken. Am Ende stand sie aber einmal mehr mit leeren Händen da. Eine gegen Kevin Suschlik verhängte Strafzeit (52.) brachte die Wende respektive die Hausherren erstmals seit gewissen Zeit in Führung. Die Gäste können sich höchstens vorwerfen, zuvor einige Gelegenheiten, ihren Vorteil signifikant zu erhöhen, ungenutzt verstreichen zu lassen, so zum Beispiel beim 19:21 (42.). Und Christoph Lahme ging teilweise das Personal aus. Dymal Kernaja und Edward Hammarberg waren erkrankt erst gar nicht mit von der Partie, andere musste wegen Blessuren während der Begegnung immer wieder pausieren. Dann erwischte es Marc Kern im Gesicht, als Lukas Fischer bei seinem Treffer zum 22:23 voll durchzog. Sowohl der Schütze, als auch die wild protestierende Bank erhielten dafür Zeitstrafen. Der Treffer jedoch zählte und die Stimmung war mächtig aufgeheizt.
Die HG setzte im 6:4 keinen weiteren Nadelstich. Dann gab es sogar noch eine dritte Hinausstellung, jetzt gegen VfL-Kreisläufer Paul Prinz und Max Barthelmeß sorgte wieder für die Führung. Anschließend flog Alxander Leibnitz von der Platte. Für die Pfullinger Kommentatoren hatte „das mit Handball nicht viel zu tun“. Trotzdem baute Barthelmeß via zweiter Welle den Vorsprung noch einmal aus (47.). Dann kam es eben in der zeitstrafenträchtigen Partie (18:14 Minuten) eben zu Suschliks Verbannung inklusive Siebenmeter. Pfullingen war nun am Drücker, ließ einen Treffer in den leeren Kasten folgen (28:26). Die Badener mussten im Endspurt wie so oft mehr riskieren, belohnten sich aber nicht. Die Enttäuschung war riesengroß, war die Chance doch so nah gewesen.
Lahme und sein Co-Trainer Frederik Fehrenbach brachten es auf einen Nennen: “Wir haben unsere Chancen nicht ausreichend genutzt, als sie uns gegeben waren.” Jannik Geisler fasste die Stimmung in der Mannschaft zusammen: “Es ist schon extrem ärgerlich, wenn Balingen-Weilstten verliert, dass wir es am Ende auch aus der Hand geben.”
Zuviel Last lag vielleicht auch auf den Schultern von Florian Burmeister, dessen Wurfgenauigkeit ím zweiten durchgang immer mehr abbaute. Oder auch bei Keeper Benedikt Müller, dem eine starke Leistung attestiert wurde, der aber manchmal von seiner Deckung ein wenig im Stich gelassen wurde und nicht alles auszubügeln vermochte. Es hilft nichts, gegen HBW muss alles, was möglich ist, noch einmal in die Waagschale geworfen werden.
HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (8/4), Seitz, Wahl (4), Kern, Krämer (4), Suschlik (6), Burmeister (4), Zaum (2), Beck, Geisler, Leibnitz (1), Kusch. mj
Bild: Lutz Rüffer