HG II wieder von Realität eingeholt
Handball-Oberliga: Oftersheim/Schwetzingen muss Ex-Schlusslicht Vortritt lassen
Vor einer Woche lieferte die HG Oftersheim/Schwetzingen II in der Badenliga mit enormem Tempo-Handball noch eine Galavorstellung gegen den TV Friedrichsfeld ab. Jetzt gab es bei der HSG Ettlingen mit einer 26:32 (15:18)-Niederlage ein unschönes Erwachen und die Rückkehr in die Realität.
Es mangelte vorne wie hinten an der zuletzt ausgestrahlten Souveränität und auch Präzision, was einfach nicht mehr zuließ. Ettlingen reichte damit die Rote Laterne an Friedrichsfeld weiter. Aber auch die HG steckt als Neuntplatzierte noch mitten im Abstiegskampf. Die letzten sechs Teams trennen zurzeit nur zwei Punkte.
Dabei schien es zunächst fast nahtlos wie zuvor weiterzugehen. Der erste Angriff wurde abgefangen, über eine kurze Stafette erreichte der Ball Fynn Thüre am Kreis, der einwarf. Doch schon bald offenbarte sich, wo an diesem Abend die Probleme liegen sollte. Die nächsten Angriffe der HSG, dirigiert von Nik Kusch, dem Bruder von Oftersheim/Schwetzingens Oberliga-Außenstürmer Tim, endete größtenteils mit einem Siebenmeterpfiff. Hier zeigte sich schnell, dass die Schiedsrichter eine enge Linie anlegten (6:6 Strafwürfe, 12:14 Strafminuten), der Thüre später nach dritter Hinausstellung zum Opfer fiel (44.). Hier sah sich der Hausherr zunächst im Vorteil, da sein Gast im Angriff nicht ganz die maximale Effektivität erreichte und in der Deckung zu defensiv agierend zu viele Durchbrüche auch des Halbrechten Vincent von Witzleben (elf Tore) erlaubte.
Doch mit Phasen konzentrierterer Spielweise verkürzte die HG immer wieder Rückstände, wie der variable Spielverlauf zeigt (8:4, 11:9, 14:9, 17:12, 18:17, 21:17, 22:21, 25:23). Doch so schnell wie teilweise aufgeholt wurde, wurde das Errungene meist auch wieder verspielt. In der zweiten Spielhälfte war da besonders die rote Kreislinie für die HG-Angreifer ein Dorn im Auge. Denn Übertritte machten einen Großteil der elf technischen Fehler aus, sechs Würfe ohne Einschlag kamen hinzu.
An so einem Tag passieren dann auch Pannen. So legte das HG-Trainertrio die Grüne Karte auf den Kampfrichtertisch, als Pol Kirsch im Konter zu Nino Kirchner passte. Der Linksaußen traf, als das Signalhorn ertönte, was das 27:24 bedeutet hätte, aber nicht anerkannt wurde. Im Gegenzug erhöhte die HSG auf fünf Tore Differenz, die Vorentscheidung (54.), an der nicht mehr zu rütteln war.
HG: Sommer, Herb: Hepp, Kuhlee (3), Auth (2), Schmid, Micke, Kirsch (2), Thüre (1), Braun (6/5), Rothardt (6), Kirchner (1), Grimm (3), Zimprich (2). mj