HG II als Partystörenfried
Mit knapper Niederlage Ziel erfüllt
Sie störten die Party des TV Knielingen ein wenig, die badische Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg des TVK vermochten die Badenliga-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen II nicht zu verhindern.
Aber mit der knappen 26:27 (12:15)-Niederlage, die beinahe auch ein Remis oder ein Sieg hätte sein können (er wurden wieder drei Strafwürfe vergeben), hatten sie ihr gesetztes Ziel erreicht, sich teuer zu verkaufen.
Vielleicht war es in der Vorwoche der großen Anspannung, der eigenen Erwartungshaltung und der sich daraus entwickelten Eigendynamik geschuldet, dass es zu der hohen Hinspielpleite gekommen war. Jetzt zeigten sie wieder ihr wahres Gesicht und versetzten das Karlsruher Publikum schon ein wenig in Erstaunen als sie einen 6:2-Blitzstart hinlegten. In der Knielinger Halle war es zu diesem Zeitpunkt verdächtig still. „Außer uns, war nicht zu hören“, erinnerte sich Mittelmann Steven Beck, „und wir hätten höher führen müssen“. Coach Julian Zipf bestätigt diese Annahme: „Wir haben losgelegt, wie die Feuerwehr. Leider haben wir es zu diesem Zeitpunkt verpasst, Knielingen vor eine wirkliche mentale Herausforderung zu stellen. Ein verworfener Siebenmeter, eine verpasste Chance von Außen und ein weggeworfener Ball im Gegenstoß – mit plus sechs oder sieben nach 15 Minuten wäre das schon ein Statement gewesen. Hätte, wäre, wenn . . .“ Zwei kurz hintereinander kassierte Zeitstrafen jedoch ließ Knielingen aufkommen (10:10) und bis zur Pause überholen.
Aber nach dem Seitenwechsel waren die Gäste mit ihren dynamischen Aktionen wieder obenauf und lieferten den Hausherren einen tapferen Kampf. Diese mussten zwar nicht um den Titel bangen, aber der ebenfalls anvisierte Heimsieg geriet zwischenzeitlich schon in Gefahr (22:23). Auch nach dem Doppelschlag der Linkshänder Thorben Zimprich und Christian Fendrich hatte die HG beim 25:26 (58.) die Nase hauchdünn vorne. Philipp Ast und Robin Hörsting retteten dann doch noch dem TVK den Erfolg. mj
HG: Cule, Steinbach; Fendrich (4/1), Lahme (3/1), Netscher, Thüre (1), Trunk (3), Beck (6), Fichtner (1), Brand (2), Redmann (1), Schmitt (3), Zimprich (2).
Bild: Lutz Rüffer