Fendrich macht den Deckel drauf
HG Oftersheim/Schwetzingen bezwingt Viernheim 21:19 – Steven Beck stark
Mit 21:19 gewann das Team Badenliga der HG Oftersheim/Schwetzingen II gegen einen vormals vermeintlichen Titelfavoriten, den früheren Handball-Oberligisten TSV Amicitia Viernheim. Zwar führten die Gastgeber schnell 4:1, doch ab dem 4:4 gab es zunächst nur wechselnde Ein-Tore-Führungen. Dies änderte sich erst gegen Ende mit einem Doppelschlag des überragenden Steven Beck per Strafwurf und seinem nicht minder genialen Nebenmann Alexander Lemke zum 19:17 (57.). Das Chaos der letzten Minuten überstand die Heimmannschaft dann mehr oder weniger souverän. Trainer Julian Zipf meinte: „Da mussten wir auch mal etwas riskieren, spielten ohne Torwart und wurden belohnt.“ Diese Belohnung erfolgte durch den rechtzeitigen Rechtsaußen-Treffer von Christian Fendrich zum 21:19.
Von Beginn an kamen beide Seiten zunächst mit viel Dampf hintenraus. Allerdings standen auch in beiden Kästen Torhüter, die es den Werfern teilweise sehr schwer machten, was den relativ niedrigen Endstand mit erklärt: „Im Angriff haben wir vor allem in der ersten Halbzeit doch einige Schwächen offenbart“, meinte auch Zipf. Beim Gastgeber kam aber auch eine aufmerksame bewegliche Deckung hinzu. So wurde der eine oder andere Ball herausgefischt und in Konter umgesetzt. Hier tat sich besonders Beck hervor, der auch durch die souveräne Ausführung seiner vier Siebenmeter und der umsichtigen Ausfüllung der Spielmacherrolle zu gefallen wusste.
Lemke trifft auch in Unterzahl
Ärgerlich war die Zeit vor der Pause, als zwei Pfostenknaller ein besseres Zwischenresultat verhinderten. Noch ärgerlicher, dass die Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach Seitenwechsel in Unterzahl begann. Coach Zipf hatte vielleicht ein wenig zu vehement den Schiedsrichtern seine Version von Regelauslegungen erklärt. Lemke dankte diesen Umstand dennoch mit dem Ausgleich – einem von zwölf Gleichständen in der gesamten Partie. Zeitstrafen bestimmte auch weiterhin das Geschehen (14:12 Minuten) – besonders gegen Ende. In der turbulenten Schlussphase behielt aber der Hausherr die bessere Übersicht.
„Ich glaube, das war der nächste Schritt in unserer Entwicklung, dass wir solche Spiel auch mal gewinnen“, lobte Zipf. „Das war ein dreckiges Spiel voller Nickligkeiten und Zeitstrafen – da bin ich durchaus sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Da hat sich unsere intensive taktische Vorbereitung ausgezahlt.“
HG: Steinbach, Fauerbach; Fendrich (2), Polifka (2), Lemke (4), Micke, Lux, Thüre, Beck (8/4), Zemella, Haase (4/1), Schmitt, Redmann (1), Seidenfuß. mj
© Schwetzinger Zeitung, Dienstag, 27.10.2020
Bild: Lutz Rüffer