Ein stückweit entspannt zu saarländischem Topteam
Irgendwie glichen sich die Ausgangspositionen vor den letzten Handball-Partien der HG Oftersheim/Schwetzingen und treffen in Teilen auch auf die anstehende Drittliga-Begegnung bei der HG Saarlouis zu (Samstag, 19.30 Uhr).
„Druck“ war das bestimmende Wort, welches in diesem Zusammenhang immer wieder zu vernehmen war – in der Regel auf beiden Seiten.
Die Kurpfälzer HG hat zwar nun ihren ersten Sieg eingefahren, doch es sollte unbedingt nachgelegt werden. Umso mehr, als die gastgebende HG nur einen Punkt vor ihr rangiert (gewann gegen Haßloch und holte bei Pforzheim/Eutingen und Leutershausen jeweils ein Remis), sie mit einem Auswärtssieg also zu überholen wäre. Ein zweiter Blick aufs Klassement zeigt, dass mit Friesenheim/Hochdorf II und Zweibrücken zwei weitere Teams vor der HG O/S mit vier Zählern stehen. Und diese spielen an diesem Wochenende gegeneinander. Es könnte also aufwärts gehen.
Die kommenden Hausherren stünden gegen Oftersheim/Schwetzingen mit ihrer bisherigen Ausbeute unter Zugzwang, heißt es in den saarländischen Medien. Zumal sie zum wiederholten Male einen Vorsprung (zuletzt in Horkheim mit fünf Toren Differenz geführt und dann 30:35 verloren) nicht komplett ins Ziel retteten. Eine Umstellung der Horkheimer auf eine 5:1-Deckung brachte Saarlouis völlig aus dem Takt. „Wir sind noch nicht in der Lage, auf unvorhergesehene Ereignisse adäquat zu reagieren“, gestand HGS-Coach Philipp Kessler ein. „Wir verlieren viel zu schnell unkonzentriert die Bälle (14 technische und Pass-Fehler, davon zehn in der zweiten Halbzeit) und lassen uns extrem schnell aus dem Konzept bringen.“ Vielleicht ein Rezept für die HG O/S, um zum Erfolg zu kommen.
„Saarlouis bleibt sicherlich hinter den eigenen Erwartungen zurück“, meint Oftersheim/Schwetzingens Trainer Frank Schmitt. „Es hat seine Gegner teilweise dominiert“, berichtet er, aber die Niederlagen hätte die HGS auch gegen die aktuellen Top 3 der Gruppe F hinnehmen müssen. Die Saarländer stellten für ihn ein „ambitioniertes Team dar, das unter die ersten fünf gehört. Es ist eine absolute Topmannschaft, die bislang etwas Pech hatte“. Ansonsten schaue er lieber auf seine eigene Truppe.
„In unserer jetzigen Situation muss man keine brillanten Leistungen von uns erwarten, eminent wichtig sind die Punkte.“ Doch zwischendurch hätte seine Mannschaft gegen Großsachsen „recht ansehnlich gespielt und es war ein Spiel, das wir unbedingt gewinnen mussten“. Der hochverdiente Sieg habe die Stimmung im Team wieder gehoben. „Und er hat uns den Glauben an uns selbst zurückgegeben, wir sind nun ein stückweit entspannt.“ Ob dies nun der Knotenlöser war, um das Feld von hinten aufzurollen? „Mal sehen, wir müssen uns etwas zutrauen. Es wird ein brutal schweres Spiel“, ist sich Schmitt sicher. mj
Bild: Lutz Rüffer