Déjà-vu ohne jegliche Siegeschance
Handball-Oberliga: HG II wird für Fehlerfestival abgestraft
Aus dem vermeintlich ausgerufenen Spitzenduell in der Handball-Oberliga zwischen der TSV Rot/Malsch und der HG Oftersheim/Schwetzingen II wurde nicht viel. Der Gast erlebte zumindest in seiner Statistik eine Art Déjà-vu, verlor aber diesmal dafür recht sang- und klanglos 22:34 (12:17).
In der Vorwoche noch glänzender Meisterbezwinger, nun gnadenlos abgestraft. Doch einige Eckdaten glichen sich, nur tat die TSV der HG nicht den Gefallen so anfällig wie Hardheim aufzutreten. Mit jeweils elf Würfen pro Halbzeit, die nicht im Netz zappelten, war der exakte Wert der letzten Partie erreicht (darunter alle vier zugesprochene Siebenmeter), technische Fehler waren leicht erhöht, Torwartparaden sogar auf höherem Niveau des Hardheimspiels angesiedelt. Aber dennoch, es mangelte an allen Ecken und Enden.
Dabei begann das Match eigentlich ergebnistechnisch ausgeglichen mit optischen Vorteilen für Oftersheim/Schwetzingen, hinten wie vorne. Als Rechtsaußen Thorben Zimprich an der Bank einen Zwischenstop zum Trocknen und Harzauffrischen einlegte, stöhnte er nur: „Das ist so unglücklich. Wir belohnen uns im Angriff nicht.“ Es sollte der letzte Moment sein (11:10/20.), zu welchem diese Aussage noch Gültigkeit besaß. Innerhalb kürzester Zeit lag sein Team klar im Rückstand (15:10/24), vermochte diese Distanz bis zur Pause zu konservieren – aber auch nur bis dahin.
Denn, eine Kabinenansprache später, fand das zwischendurch gezeigte einseitige Fehlerfestival eine ungebremste Fortsetzung. Als HG-Kreisläufer Lukas Auth endlich wieder einen Treffer für die Seinen setzte (20:12/40.), war Rot/Malsch zuvor schon auf deren elf Vorsprung enteilt gewesen. Diese Partie war gelaufen. Zeitweilig gingen die Auswärtigen mit dem Wurfgerät um, als ob sie sich in harzfreier Zone bewegten. Hinzu kamen unerklärliche Zeitstafen (4:10 Minuten). Unklärlich nicht, weil die Schiedsrichter sie pfiffen, sondern unerklärlich wie solche Aktionen, die dazu führten, den HG-Spielern unterlaufen konnten.
Der Mannschaft kann nicht der Vorwurf gemacht werden, sich nicht bemüht zu haben. Aber die Körpersprache ließ erahnen, dass der Glaube an sich selbst, an einen Erfolg völlig abwesend war. Das Trainergespann Lemke/Röder hatte neben der mangelden Einlochquote auch in der Defensive grob Defizite ausgemacht. Allein die nicht gesicherten Abpraller waren bei ihnen ein großer Kritikpunkt. Also, es war ein rundum gebrauchter Freitagabend.
HG: Rabe, Bräunling; Fendrich (2), Kuhlee (6), Auth (2), Nauß, Kirsch (5), Thre, Lux, Braun, Rothardt (3), Maurer (3), Zimprich (1), Löffler. mj
Bild: Lutz Rüffer