“Dann fingen die Fehler im Abschluss an”
Jugend-Bundesliga Handball: HG unterliegt im Derby in Ludwigshafen / Mittwoch gegen RNL
Seine eigene Abschlussquote wollte Handball-Jugend-Bundesligist HG Oftersheim/Schwetzingen erhöhen. Doch beim lokalen Ligarivalen von der anderen Rheinseite, der HSG Friesenheim/Hochdorf, galt es am Ende mit 32:36 (20:19), die nächste Niederlage zu quittieren.
HG-Trainer Justin Hahne war praktisch vom Start weg ein wenig fassungslos. Aber nicht weil sein Team von Beginn chancenlos gewesen war. Das hielt über rund 40 Minuten locker mit (22:22), führte zeitweilig gar. Seine Kritik setzte an einem Teil der Spielweise an: „In der ersten Halbzeit dominierten durch die Bank weg beide Angriffsreihen. Tormänner und Abwehrspiel waren so gut wie gar nicht vorhanden, fanden einfach nicht statt.“ Fast 40 Tore in nur 30 Minuten, beinahe gleichauf verteilt, gefallen wohl keinem Handballcoach.
Turbulent ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Zwischen 34. und 38. Minute verhängte das Schiedsrichtergespann sechs Zeitstrafen, der Hälfte aller im Spiel erfolgten Hinausstellungen, in dieser Phase überwiegend gegen die Pfälzer. „Wir starteten noch ganz gut in die nächste Hälfte“, blieb der HG-Coach zunächst optimistisch. „Aber als das Spiel zu unseren Gunsten kippen sollte, aufgrund von eben doppelter oder gar dreifacher Überzahl, fingen bei uns die Fehler im Abschluss an.“
Die HSG distanzierte ihren Gast im Ludwigshafener TSG-Sportzentrum erst auf 25:22, dann 29:23 (48.). Aus einer zwar ästhetisch für Liebhaber gepflegter Abwehrarbeit nicht gerade berauschenden, aber ungemein packenden Partie, war innerhalb kürzester Zeit eine einseitige Angelegenheit geworden. Wie gewohnte probierte Hahne gemeinsam mit seinem Co-Trainer Christoph Lahme mittels verschiedener Umstellung noch mit Gewalt das Ruder herumzureißen. „Doch Friesenheim/Hochdorf war danach emotional reifer aufgestellt“, befand Hahne. „Unsere dann offensiveren Deckungsvarianten – 3:3, 3:2:1 – brachten das Spiel nicht mehr zur Wende, da wir uns selbst vorne wie hinten zu viele individuelle Fehler erlaubten.“
Dem Trainerduo bleibt aber nicht viel Zeit für größere Betrachtungen. Denn schon am Mittwoch steht die nächste Begegnung auf dem Programm, und in dieser haben seine Spieler fast nichts zu verlieren. Denn mit den Rhein-Neckar-Löwen ist einer der erklärten haushohen Favoriten auf die deutsche Meisterschaft in Schwetzingen zu Gast. Hier kann es nur darum gehen, Nadelstiche zu setzen, für Überraschungen zu sorgen. Dies gelang über weite Strecken auch in der letzten Saison, als der Titelaspirant bei der HG, damals in Oftersheim, knapp an einer Niederlage vorbeischrammte.
HG: Sommer, Rabe; Hell (3), Eden (5), Grub, Huljak (1), Auth, Schmid (2), Nauß, Drees (2), Maurer (14/5), Heckmann (1), Angel (4).
HG Oftersheim/Schwetzingen – Rhein-Neckar-Löwen (Mittwoch, 20 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)
Bild: Lutz Rüffer