Aufstiegsaspirant maximal geärgert
Handball-Badenliga: HG II lässt Heidelsheim/Helmsheim mit 24:26 entkommen
Sie wollten es Plankstadt gleichtun und Heidelsheim/Helmsheim (die TSG Eintracht hatte der SG H/H eine Woche zuvor die erste Niederlage beigefügt) bezwingen.
Die Badenliga-Jungs (praktisch fast alle aus der aktuellen Jugend-Bundesliga-Handballtruppe oder den Jahrgängen davor) forderten dem Badenliga-Tabellenführer auch bis zum Schluss alles ab, unterlagen aber knapp 24:26 (12.12).
„Wir haben von Anfang an an die eigene Chance geglaubt und über 60 Minuten den Gegner in unserer Abwehr vor Herausforderungen stellt. Den Plan, dort mit einer 5:1-Formation zu spielen, haben wir mit Raul Seidenfuß und Normen Merkel gut umgesetzt. Er ist aufgegangen, es hat gut funktioniert“, lobte Trainer Jan Philipps. Aus dieser Deckung heraus wurden die Kraichgauer fast überfallartig attackiert. Ein Ballgewinn nach dem anderen zwang SG-Coach Roni Mesic beim 4:1 (7.) schon in eine Auszeit. Er hatte auch gesehen, dass sein Team gerne noch höher hätte im Hintertreffen liegen können. Denn nicht alle Möglichkeiten wurden von den ungestümen HG-Youngstern genutzt, dafür griff hinten nun auch Torhüter Maximilian Herb vehement ins Geschehen ein.
Hingegen nutzte Routinier Christian Fendrich, der das jugendliche Bild abrundete, seine Chance. Der 29-Jährige trat bis zur Pause als vierfacher Torschütze in Erscheinung. Seiner Wurfgewalt war nichts entgegenzusetzen. Ansonsten war das Trefferbild weit gestreut. Dies lag – außerhalb der Schnellangriffe – mit an der umsichtigen Spielgestaltung zum Beispiel von einem Luca Metz. Ihm war es mit geschuldet, dass die SG H/H nun zunehmend in ihrer Verteidigung zu offensiveren Mitteln griff.
Entscheidender Unterschied war aber der Verlauf der zweiten Spielhälfte. Der Gastgeber leistete sich zwar weniger missglückte Angriffe als zuvor, generierte hinten aber absolut keine Balleroberungen mehr. „Mitte der zweiten Halbzeit hatten wir jedoch den Glauben an etwas Zählbares verloren“, analysierte Philipps. „Was wir vorne nicht unterbrachten, haben wir dann hinten auch nicht mehr rausgeholt. Diesen Glauben und Willen fanden wir erst in den letzten fünf Minuten wieder.“
Die Bruchsaler kamen teilweise mit einfachen Kreuzungen zum Erfolg und verzeichneten eine fast 100-prozentige Effizienz. Erst nach dem 18:24 (52.) ging es wie ein Ruck durch das heimische Team. Die HG holte auf und erst ein vergebener Konter und die ablaufende Zeit machten ihr ein Strich durch die Rechnung auf einen möglichen Punktgewinn. Umso größer und deutlich hörbar war die Erleichterung auf Gästeseite. Zähler gilt es jetzt, in Heddesheim zu holen (Sonntag, 19.30 Uhr).
HG: Herb (1), Bräunling; Schulz (3/1), Metz (4), Fendrich (5/1), Auth, Fichtner, Thüre (1), Rothardt (1), Merkel (2), Grimm (2), Zimprich (2), Redmann (1), Seidenfuß (2).
Am Rande
Die Tabelle hat sich – unabhängig von den Ergebnissen des Wochenendes – ein klein wenig verändert. Die SG Leutershausen II ist zum dritten Mal in dieser Runde zu einer Partie nicht angetreten (beim TV Hardheim). Einem zwangsweise folgenden „Rauswurf“ aus dem Ligabetrieb wurde vorgegriffen, indem bereits am Freitag das Team abgemeldet wurde. Alle Resultate wurden umgehend aus der Wertung genommen, die noch ausstehenden Begegnungen entfallen ersatzlos. Da die SGL bislang keinen einzigen Zähler gesammelt hat, ist auch keinem Team in dieser Hinsicht ein Schaden entstanden. mj
Bild: Thorsten Metz