Absolut gerechtes Remis
Oftersheim/Schwetzingen II und Plankstadt trennen sich nach megaspannendem Derby 30:30
In der Bewertung des Endergebnisses waren sich Zuschauer und Trainer letztlich alle einig. Das 30:30 (13:16) im Badenliga-Derby zwischen den Handballern der HG Oftersheim/Schwetzingen II und der TSG Eintracht Plankstadt war dem Verlauf und den Darbietungen der Teams in dieser ständig hart umkämpften Begegnung durchaus angemessen.
Allerdings – der Natur solch eines knappen Resultates entsprechend – hatten sowohl Hausherren wie Gäste die Möglichkeit, sich die gesamte Beute zu sichern.
Die Gastgeber müssen sich vorwerfen lassen, das sie ihre insgesamt zehn Minuten mehr in Überzahl nicht besser auszuwerten wussten. Obwohl Plankstadts Coach Niels Eichhorn auf die Herausnahme des Torwarts verzichtete, erreichten seine Angreifer sechs Treffer im Fünf-gegen-Sechs. Zusätzlich bekam der Hausherr eroberte Bälle oft nicht unter Kontrolle, sondern postwendend ins eigene Netz geschickt.
Beide Seiten boten streckenweise überaus sehenswerten Handballsport, gelungene Kombinationen im Zusammenspiel wie auch Einzelleistungen, so die Sololäufe von Steven Beck, wenn er die gesamte Deckung der TSG Eintracht narrte. Auf der anderen Seite kamen dafür die Rückraumwerfer der Gäste über den Block oft zu ihren Erfolgen. Dazwischen aber immer wieder Aktionen der Marke „völlig unnötig“ – oder „brauche ich nicht“, wie ein paar unsauber gespielte Pässe oder Würfe, die nicht nicht genau auf und in das Ziel gebracht wurden.
So auch am Ende. Erst verwarf Thorsten Micke etwas unvorbereitet, dabei von drei Mann gestört und zu Boden gezerrt von halbrechts. Dann wusste Nicolas Großhans im Konter den von Plankstadts Keeper André Teiber vorgeworfenen Ball vom ersten Kreis nicht zu verwerten. Denn hier war HG-Torwart Maximilian einmal mehr auf dem Posten und parierte den Ball. Es blieb beim 30:30. Beide Schlussmänner gehörten mit zu den Aktivposten ihrer jeweiligen Mannschaften.
Übrig bleiben nur Spekulationen. Wie wäre es ausgegangen, hätten Plankstadts Werfer nach dem Seitenwechsel nicht etliche Fahrkarten geknipst? Hier hätten sie weiter davonziehen können. So aber kam Oftersheim/Schwetzingen zur ersten Führung seit dem 1:0 von Beck, die dann bis auf 22:19 ausgbaut wurde (42.). Was wäre passiert, hätte die HG zur 48. Minute nicht ihren ersten technischnisch Fehler der zweiten Halbzeit produziert? Statt ihren Vorsprung zu wahren, wurde auch noch verworfen und zusätzliche Fehler passierten.
Trainerstimmen
Niels Eichhorn (Plankstadt): Über die gesamte Dauer der Partie gesehen, hatte jede Seite ihre Höhen und Tiefen. So entspricht das Ergebnis den gezeigten Leistungen der Mannschaften heute. Die HG ist besser aus der Pause gekommen, dann haben wir wieder besser gespielt. Summa Summarum war es ein total leistungsgerechtes Unentschieden.
Jan Philipps (Oftersheim/Schwetzingen): Alles in allem ist das Resultat für beide Mannschaften verdient. Plankstadt hat die erste Halbzeit gewonnen, wir die zweite, deshalb ist der Ausgang durchaus gerecht. Uns hat zunächst ein bißchen in der Deckung die Aggressivität und das Wollen gefehlt. Daher sind wir einem Rückstand hinterhergelaufen. Das Problem haben wir dann aber hervoragend ausgebügelt. Mit ein bißchen Fortune hätten wir uns auch endgültig belohnen können. Und Max im Tor war dann nicht nur am Ende unser Glück.
HG: Herb; Metz, Fendrich, Lemke, Seitz, Micke (1), Thüre, Breuer (1), Beck (9/2), Rothardt (3), Grimm (3), Trunk (7/5), Redmann (2), Seidenfuß (4).
TSG E: Kolb, Treiber; R. Verclas (3), Maier (13/6), Bastel, Skade (2), Kern (1), Großhans (3), A. Schöffel (1), M. Verclas (4), Denne (3), N. Schöffel. mj