A-Jugend macht sich das Leben schwer
Knapper Sieg über Coburg zum Hauptrundenauftakt
Nein, unterschätzen wollten die Jugend-Bundesliga-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen ihren Gast nicht und sie taten es auch nicht. Aber es bedurfte trotzdem kompletter 60 Minuten harter Arbeit, bis der HSC Coburg mit 32:31 (17:14) förmlich niedergerungen war.
„Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht, da wir ständig unsere Vorsprünge einfach verspielen und den Gegner immer wieder rankommen lassen, egal ob durch doppelte Dezimierung seitens unserer Abwehr oder mit fehlerhaften Angriffen. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass wir trotz nur einem Tor Unterschied verdient gewonnen haben“, fasste HG-Chefcoach Christoph Lahme seine ersten Eindrücke nach dem Spiel zusammen.
„Am Ende zählt nur der Sieg und gute Besserung an Sinan“, schickte Lahme noch hinterher. Denn sein Mittelmann Antritter, der mit großem Einsatz zwischendurch immer wieder die Kohlen aus dem Feuer holte, war nach einer schmerzhaften Fußverletzung ausgeschieden (39.) und musste ins Krankenhaus. Zuvor hatte er noch in Unterzahl den Treffer zum 22:19 gesetzt und sein foulendes Gegenüber musste mit Rot vom Platz.
Überhaupt pfiffen die Schiedsrichter wesentlich kleinlicher, als man es zuletzt auf dieser Ebene gewohnt war. Ein kürzlich erfolgter Lehrgang hätte hier die Bestimmungen und Auslegungen deutlich verschärft, erläuterten die Unparteiischen im Nachgang. So sah sich die HG, der es schwer fiel, sich auf diese Linie einzustellen, öfter mal nur mit vier Feldspielern auf dem Platz und es war auch folgerichtig, dass dann knapp zehn Minuten später ebenso Oftersheim/Schwetzingens Kreisläufer Marc Kern nach ähnlichem Vergehen auf die Tribüne musste. Die Franken vermochten sich da ein wenig geschickter anzustellen, waren es aber wohl auch nicht gewohnt, allzu robust in der Deckung zuzulangen.
Es war ein Phase, in der die Gastgeber zum wiederholten Male eine Drei-Tore-Führung (oder mehr) aus der Hand gaben, statt sie auszubauen (27:27/50.). Chancen wären durchaus dagewesen. Rückraummann Luca Metz ärgerte sich: „Wir müssen die sch…. Bälle endlich rein machen“ und ging mit gutem Beispiel voran, erzielte per Strafwurf das 28:27. Im Schlussspurt wusste der Hausherr dann immer, irgendwie einen kleinen Vorteil für sich zu behaupten.
Begonnen hatte Oftersheim/Schwetzingen mit einem weit vorgezogen deckenden Normen Merkel, was die Gäste teilweise doch etwas in Verwirrung stürzte, zu Ballgewinnen führte. Doch mit Flüchtigkeitsfehlern und nachlassendem Druck hielt die HG ihre Besucher eigentlich künstlich am Leben. „Immer wenn wir das Tempo rausnahmen, haben wir Coburg wieder rankommen lassen“, sah Co-Trainer Justin Hahne eine der Schwachstellen nach einem kurzen Blick in seine Aufzeichnungen. Nicht nur diese gilt es abzustellen, bevor es am nächsten Samstag in Konstanz weitergeht (17.30 Uhr). mj
HG: Botterer, Rabe; Metz (5/3), Antritter (2), Schulz, Rothardt (2), Fischer (4), Kirchner (6), Merkel (1), Kern (3), Grimm, Zimprich (2), Löffler, Nasgowitz (7).
Bild: Thorsten Metz