Stressiges Wochenende im Anflug
3. Handball-Liga-Relegation: HG Oftersheim/Schwetzingen darf zweifach an den Ball
Für drei der fünf Teilnehmer an der Abstiregsrelegation der 3. Handball-Liga wird das anstehende verlängerte Wochenende schon etwas streßiger und härter.
Und dies hat wenig damit zu tun, dass am 1. Mai gerne Ausflüge auf dem Programm stehen und davor die Walpurgisnacht liegt. Am Samstag spielen Bayreuth und Flensborg gegeneinander sowie die HG Oftersheim/Schwetzingen, die bei Lemgo II zu Gast ist (18 Uhr, Augustdorf). Am Montag fahren die Ostwestfalen von Lemgo nach Miltenberg zur Partie mit Kirchzell an den Main, während die Kurpfälzer Gastgeber von HaSpo Bayreuth sind (17 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen).
LEMGO II
Bundesligist TBV Lemgos zweite Mannschaft, die auch als Team Handball Lippe fimiert, entspringt einer Kooperation mit der HSG von 1994 zwischen TuSG Augustdorf und HC Höveldorf, die seit 2018 in der 3. Liga angesiedelt ist. „Diese Kooperation hat für beide Vereine viele Vorteile. Dadurch, dass die erste Herrenmannschaft quasi ausgegliedert wird, haben wir in Lemgo Kapazitäten frei, können uns noch intensiver um die Jugendarbeit kümmern und unsere jungen Talente noch besser fördern“, begründete TBV-Geschäftsführer Sport Jörg Zereike den damaligen Schritt. „Es wird aber auch in Zukunft natürlich möglich sein, dass Spieler aus dem Team HandbALL Lippe bei den TBV-Profis eingesetzt werden können. Die Verzahnung, die zuletzt auch so erfolgreich funktioniert hat, bleibt bestehen.“ Teilweise geht es auch in umgekherter Richtung.
In der abgelaufenen Runde wurden 16 Punkte bei einer Tordifferenz von minus 31 erreicht. Auffällig dabei Hark Hansen, der es in nur 22 von 26 Spielen bis in die Top Ten der Torjäger schaffte (142/53). Häufigster Feldtorschütze ist Thomas Houtepen (116), der an allen Partien teilgenommen hat, dicht gefolgt von Kreisläufer Thore Oetjen (108/17). In seinem ersten Spiel trennte sich das Team von Bayreuth Unentschieden. Auch hier gehörte das Trio zu den Hauptprotagonisten.
In einem Abstiegsendspiel am letzten Spieltag der Runde im Westen setzte sich Lippe mit 37:21 gegen VfL Gladbeck durch, welches ebenfalls die Relegation hätte erreichen können. Keiner der fünf Delinquenten freute sich öffentlich mehr über diesen elften Rang: „Wir können superstolz auf die Jungs sein, dass sie in so einer Drucksituation so abgeliefert haben“, ließ sich THL-Trainer Matthias Struck, früherer Junioren-Nationalspieler, entlocken. Und auch das 32:32 wurde ordentlich von Struck gefeiert: „Wir fühlen uns jetzt gerade wie der Sieger. Wir haben den Punkt hinten raus gewonnen, nicht verloren.“ Oftersheim/Schwetzingen darf sich also in der dortigen Witex-Halle (WINEO ARENA, Kapazität 750 Zuschauer) bei Bielefeld auf einen Gegnger einstellen, der sich so schnell nicht aufgibt, zumal der THL-Coach eine Kampfansage hinterherschickt: „Ich bin sehr optimistisch für die nächsten Wochen und dass wir am Samstag hier wieder zwei Punkte gewinnen werden.“
BAYREUTH
Entspannter erreichte Bayreuth die Runde der letzten fünf Fastabsteiger. Der elfte Platz stand vorab schon fest und schonte am Ende einige seiner Leistungsträger. Zu einem kam dann von fränkischer Seite etwas Kritik am Modus: „Das ist bitter für die Vereine, selbst wenn sie keine Chancen mehr auf den ersten Platz haben , da sie zu allen Spiele antreten müssen, aus denen sie keinen Nutzen ziehen.“ Denn im Verweigerungsfall folgt nicht nur der Abstieg sondern auch eine Wiederaufstiegssperre. Anderseits wird die Verständlichkeit der Regelung akzeptiert. HaSpo-Trainer Mathias Bracher meinte jedoch: „Das ist ein bisschen kurios, sowas hatte ich noch nie, dass nur eine von fünf Mannschaften dann die Klasse hält.“
Haupttorschützen waren Paul Saborowski und Tom Elschner die zusammen 209 der 718 Treffer in der Ost-Staffel warfen. Aber auch Anton Beck sollte nicht außer Acht gelassen werden. Bayreuth war schwach gestartet und holte dann noch als zweitbeste Rückrundenmannschaft 19 Zähler. Lemgos Struck hat sozusagen für HG-Trainer Christoph Lahme schon einmal den Gegner voranalysiert: „Bayreuths Spiele sind durch eine sehr offensive Deckung geprägt. Es pendelt zwischen vielen offensiven Deckungsvarianten und versucht immer, den Gegner unter Druck zu setzen, damit er einen schweren Spielaufbau hat.“ Was der HG-Coach zu sagen hat, lesen Sie dann morgen in der Schwetzinger Zeitung / Hockenheimer Tageszeitung.
HG Oftersheim/Schwetzingen – HaSpo Bayreuth (Montag, 17 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)
Bild: Lutz Rüffer