„Uns ist die Bedeutung bewusst – diese Partie müssen wir bestimmen“
3. Handball-Liga: Zaum will mit HG Leidenschaft auf das Spielfeld bringen
Leonard Zaum spielt im Personalpuzzel von Christoph Lahme, Chefcoach von Handball-Drittligist HG Oftersheim/Schwetzingen, durchaus eine Doppelrolle. Er gehört sowohl zur A1, der Jugend-Bundesliga-Truppe und zu ersten Mannschaft als unverzichtbarer Baustein. Deshalb hat er sich nun auch vertraglich an die HG gebunden. Und sein Part erscheint besonders wichtig, ist er nicht nur auf der so genannten Königspostition Halblinks angesiedelt – im Duett mit Florian Burmeister oder auch mal gemeinsam. Außerdem hat er auch einen wichtigen Job im Deckungsverbund zu absolvieren. Im heutigen Hahndballgeschehen ist allerdings nicht nur eine Position entscheidend. Nicht nur in der Philosophie von CL muss jeder Part wie Zahnräder ineinandergreifen, um zum Erfolg zu kommen. So wie heute Abend gegen den TSV Neuhausen auf den Fildern.
Aber in erster Linie ist „Leo“ noch A-Jugendspieler und will auch dort das Maximum wie erreichen, weshalb sein Ausblick auch auf diesen Bereich fällt. Schließlich ist er für heute zu einem Doppeleinatz vorgesehen, soll um 14 Uhr (Karl-Frei-Halle Oftersheim) gegen Bundesliga-Gegner Rostock seine Qualitäten einbringen. Aber auch für das Spiel gegen Neuhausen hat er eindeutige Ansichten, wie er uns verrät.
Das Fazit deiner zu Ende gehenden Jugendzeit?
Leonard Zaum: Zu Beginn der Saison haben wir uns zunächst durch zwei Niederlagen selbst unter Druck gesetzt. Angetrieben von dem Willen die Meisterrunde zu erreichen, sind wir als Team enger zusammengewachsen und haben alles daran gesetzt, die Spiele zu gewinnen. Mit der richtigen Mentalität und Einstellung haben wir auch knappe Spiele für uns entschieden. Zudem haben sich alle Spieler individuell weiterentwickelt. Diesen positiven Flow nahmen wir auch in die Dreier-Hinspielserie der Meisterrunde mit, bei der wir unser Können vor heimisches Publikum bewiesen, auch gegen größere Namen lange Zeit mithielten oder sogar gewannen. Danach kamen auswärts die ersten Tiefpunkte. Auch wenn wir gegen Mannschaften wie die Füchse Berlin oder auch Bayer Dormagen verlieren dürfen, war die Art und Weise enttäuschend.
Die großen Brocken kommen demnächst nach Oftersheim . . .?
Zaum: Zunächst einmal muss erwähnt werden, dass jedes Spiel ein Finalspiel um den Einzug in die deutsche Meisterschaft sein wird. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass keiner von uns erwartet, große Namen wie z. B. die Reinckendorfer zu schlagen. Jedoch haben wir in der Vergangenheit gezeigt, dass wir die Qualität haben mit Drucksituationen umzugehen und in diesen auch bestehen zu können. Aus diesem Grund werden wir alles daran setzen unser Bestmögliches auf das Spielfeld zu bringen und dann zu schauen, wofür es letztendlich reichen wird.
Worauf arbeitest du in deiner handballerischen Zukunft noch hin?
Zaum: Mein erstes Ziel ist die individuelle Weiterentwicklung von Spiel zu Spiel. Zudem will ich nach überstandener Verletzung zu Sicherheit in meinen Aktionen und zu alter Form zurückzufinden. Trotz der Außenseiterrolle und der Ausgangssituation ist es insgeheim dann doch auch ein Ziel das Viertelfinale der deutschen Meisterschaft zu erreichen – und natürlich der Klassenerhalt mit der ersten Mannschaft.
Wie sehen die Ziele nach der aktuellen Runde aus?
Zaum: Über die Saison hinaus will ich mich in der dritten Liga beweisen und mich mit Hilfe von erfahrenen Spielern weiterentwickeln. Langfristige Ziele habe ich mir bewusst nicht gesetzt, da ich versuchen werde, immer mein Bestes zu geben. Welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, werde ich dann zukünftig sehen.
Wie interpretierst du deine Rolle in der Ersten?
Zaum: Ich sehe mich bei der Ersten nicht nur als Aushilfe, sondern mittlerweile als fester Bestandteil. Ich denke, dass ich durch meine Qualitäten, wie die variable Einsetzbarkeit in der Abwehr, das Team bereichern und auch im Angriffsspiel durch Körpergröße und Wurfkraft wichtige Akzente setzen kann.
Und dein Ausblick auf das Neuhausenspiel?
Zaum: Jedem Spieler sind die Ausgangssituation und Bedeutung dieses Spiels bewusst. Daher werden wir alles daransetzen, durch Kampf von der ersten bis zur letzten Minute, unabhängig davon was der Spielstand sagt, die Partie zu bestimmen. Wenn wir diese Leidenschaft auf das Spielfeld bringen, bin ich davon überzeugt, dass wir die zwei Punkte vor heimischer Kulisse mitnehmen.
HG Oftersheim/Schwetzingen – TSV Neuhausen auf den Fildern ( Samstag, 19.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)
Bild: Lutz Rüffer