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Nimbus geradso bewahrt

Handball-Badenliga Frauen: HG gewinnt auf letzten Drücker

Ein paar Momente lang schien es so, als ob die Badenliga-Handballerinnen der HG Oftersheim/Schwetzingen ihrem Nimbus der Unbesiegbarkeit in dieser Saison verlieren sollten. Doch am Ende der Partie gegen Verfolger  TSG Wiesloch – allerdings erst nach Ablauf der regulären Spielzeit – blieb ein 35:34 (16:16)-Sieg haften. Die null Punkte auf der Verlustseite haben also weiterhin Bestand.

In Abwesenheit von Trainer Franz-Josef Höly (stationär im Krankenhaus) wurde aus einer mühsam behaupteten 32:30-Führung, nach zu vielen überhasteten, verworfenen Bällen erst ein Remis, dann das 32:33 (58.). Kapitänin Saskia Zachert sorgte dann umgehend für die erneute Egalisation. Doch es blieb, was den Spannungsfaktor anging, mehr als kriminell – und dabei stand HG-Torfrau Kalliopi Myrianidou permanent im Mittelpunkt. Sie parierte den nächsten Gegenangriff, doch es wurde Siebenmeter gepfiffen, an welchen sie nicht herankam (59.).

Mit einem geilen Heber stellte Anna Widmaier (trotz verletzten Ellenbogens) schon in der Schlussminute wieder den Gleichstand her. In der folgenden Attacke Wieslochs fast eine indentische Wiederholung der Szene rund 60 Sekunden zuvor. Oftersheim/Schwetzingens Keeperin wehrt ab, aber erneut Strafwurf und das Duell von TSG-Werferin Francesca Kuhn gegen sie. Doch diesmal blieb „Kalli“ per Fußabwehr Siegerin und der Abpraller wurde von ihren Vorderleuten gesichert.

Das Heimteam verfolgte nun eine Doppelstrategie. Die letzten rund 30 Sekunden sollten von der Uhr genommen werden, aber ein Treffer müsste auch noch herausspringen. Zunächst flog jedoch noch Wieslochs Johanna Ruß wegen Fouls vom Platz, dann tankte sich Zachert durch: 35:34. Knapp zehn Sekunden verblieben noch. Der Gast passte zwei, drei Mal, dann erfolgte ein Verzweiflungswurf fast von der Mittellinie, der sichere Beute von Myrianidou wurde. 

Mittlerweile hatte Wieslochs Trainer Frank Gerbershagen die Grüne Karte (während des Wurfs) auf den Kampfrichtertisch gelegt – das fällige akustische Signal zur Auszeit erfolgte allerdings erst nach Wechsel des Ballbesitzes. Nach neuer gängiger Auslegung zur Gewährung der Besprechung entscheidend und nicht mehr zulässig. Trotzdem wurde die Besprechung (regelwidrig?) erlaubt und durchgeführt. In den verbliebenen fünf Sekunden kam es erneut zum Siebenmeterentscheid gegn die Gastgeber. Der erste Versuch Alina Fricks wurde zurcükgepfiffen, der zweite aber von der HG-Torfrau an die Latte „geguckt“, die sich wenige Momente später in einer Traube ihrer jubelnden Mitspielerinnen wiederfand.

Sechs Begegnungen sind es jetzt noch zum ersehnten Meistertitel. Am Wegesrand warten aber mit Heddesheim und der HSG St. Leon/Reilingen II (beide acht Minuspukte) noch zwei weitere Konkurrenten, die dem Aufsteigsfavoriten etwas im Nacken sitzen.

Michelle Schütz: „Wir wussten, das das Spiel alles andere als leicht werden würde. Wir haben uns das Leben von Anfang an aber leider wieder selbst schwer gemacht, indem wir in der Abwehr nicht konsequent hingelangt haben, um den Gegner zu unterbrechen. Im Angriff erarbeiteten wir uns gute Chancen, allerdings schafften wir es dann oftmals nicht, den Ball im Tor unter zu bringen. Trotzdem waren wir in der Lage, uns nicht von unseren Fehlern runter ziehen zu lassen, konzentriert zu bleiben und als Mannschaft bis zum Schluss zu kämpfen. Es ist aber klar, dass wir immer noch viel Luft nach oben haben.“ mj

HG: Walther, Myrianidou; Schütz (2), Büßecker (3), Hartmann (3), Richter, Widmaier (3/2), Zachert (10/1), Reißner (3), Patzschke (1), Aiello, Zimmermann, Kößler (2), Kolb (8).

Bilder: Thorsten Metz

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