Derby als Vier-Punkte-Spiel
Tabellensituation spielt zwischen Plankstadt und Oftersheim/Schwetzingen keine Rolle
Für die TSG Eintracht Plankstadt steht das dritte brisante Badenliga-Duell in Folge an, wenn die HG Oftersheim/Schwetzingen II zum Handball-Derby kommt. Und die Ausgangslage für den Gastgeber könnte schlechter sein.
Durch seiner Mini-Serie von zwei Spielen ohne Niederlage ist Plankstadt nicht nur weiterhin in eigener Halle ungeschlagen, es wurde auch der Anschluss an das Mittelfeld der Badenliga hergestellt – und was noch wichtiger ist, der Abstand auf die hintere Region der Tabelle auf vier Zähler (respektive sechs Minuspunkte) ausgebaut.
In dieser hinteren Region ist derzeit die Drittliga-Reserve der HG angesiedelt. Der letztjährige Finalist der badischen Meisterrunde kommt diese Saison nicht so recht in Tritt, auch geschuldet durch immer wieder wechselndes Personal und Ausfälle von wichtigen Akteuren. Die Mannschaft des jungen Übungsleiters Jan Philipps musste kürzlich drei Niederlagen in Serie einstecken.
TSG-Eintracht-Trainer Niels Eichhorn warnt jedoch vor dem Gegner: „Erstmal wissen wir aus den vielen Schlachten, die wir gegen die HG schon geschlagen haben, dass die Tabellensituation in diesen Spielen in aller Regel keinen Einfluss hat. Und dann ist Oftersheim/Schwetzingen eine Mannschaft, die über sehr gut ausgebildete Einzelspieler verfügt, die alle Handball spielen können.“ In der Tat waren die letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams extrem umkämpft: Im vergangenen Jahr gewannen beide Kontrahenten ihre jeweiligen Heimspiele 26:25, in der Hinrunde dieser Saison gab es beim 30:30 eine Punkteteilung.
Zusätzliche Brisanz – falls diese überhaupt benötigt wird – bringt nun die Tatsache, dass beide Mannschaften gegen den Abstieg kämpfen. „Natürlich ist das durch die derzeitige Konstellation auch im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf ein Vier-Punkte-Spiel für uns. Die HG ist ein direkter Konkurrent, und wir könnten den Abstand nach hinten auf sechs Zähler ausbauen und uns zum ersten Mal seit längerem etwas Luft verschaffen. Deswegen peilen wir ganz klar zwei Punkte an“, gibt sich Eichhorn forsch.
Sieg in „feindlicher“ Halle?
Dem stehen natürlich die Interessen seiner Gäste diametral entgegen. „Unser Start in das Jahr 2023 war nicht optimal. Nach der herben Niederlage in Pforzheim kam eine wahrlich schmeichelhafte, gar unnötige Niederlage im vergangenen Heimspiel gegen Rot/Malsch.“, räumt Philipps ein. „Insgesamt haben wir aber über 60 Minuten eine gute Leistung in Angriff und Abwehr gezeigt. Wenn es schon nicht ganz rund läuft und dann das nötige Quäntchen Glück auch noch fehlt, wird es immer ganz schwer. Der Wille bei uns stimmt aber und jedes Ego ist deshalb angekratzt. Doch nichts schmeckt besser als ein Derbysieg in ‚feindlicher‘ Halle. Wir werden heiß sein!“
Düsterer sieht es bei der HSG St. Leon/Reilingen aus, die mit der SG Heddesheim die nächste Spitzenmannschaft erwartet. Allerdings erschien der ehemalige Oberligist zuletzt nicht immer sattelfest. Hier könnte vielleicht die Chance liegen, auf die Coach Martin Schnetz und seine Leute schon lange lauern, um verlorenen Boden gutzumachen. nt/mj
HSG St. Leon/Reilingen – SG Heddesheim (Samstag, 20 Uhr, Fritz-Mannherz-Halle Reilingen)
TSG Eintracht Plankstadt – HG Oftersheim/Schwetzingen II (Sonntag, 16.30 Uhr, Mehrzweckhalle)
Bild: Lutz Rüffer