Berlin ist keine Rutsche wert
Jugend-Handball Bundesliga: Nächste, fast aussichtslose Mission für HG
1902 Kilometer hat Christoph Lahme in seiner Eigenschaft als Cheftrainer der HG Oftersheim/Schwetzingen am letzten Wochenende zwischen Breisgau und Ostseeküste abgespult. Ganz so weit muss er dieses Mal nicht abreißen, wenn er Samstagnacht seiner A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft hinterherreist. Ob dabei dann mehr rausspringt als letzten Sonntag in Rostock, steht auf einem anderen Blatt. Denn Gastgeber sind diesen Sonntag (16 Uhr) die Reinickendorfer Füchse in Berlin, für die das Erreichen der deutschen Handballmeisterschaft ganz oben auf der Agenda steht.
Der verlustpunktfreie Tabellenführer der Meisterrunde 1 hat bislang auf seinem anvisierten Weg dahin noch nicht viel anbrennen lassen. Einzig am ersten Spieltag gegen Leipzig war es etwas enger (35:33). Wer da als Favorit ins Rennen geht liegt klar auf der Hand. „Mit Berlin treffen wir voraussichtlich auf den Topkandidaten auf die Krone der A-Jugend 2022/23“, vermutet auch Lahme. Gespielt wird in der Lilli-Henoch-Sporthalle im Sportforum Hohenschönhausen, benannt nach einer zehnfachen deutschen Leichtathletikmeisterin und Weltrekordhalterin, die sich auch um die Entwicklung im Handball kümmerte. Das Sportforum ist einer der größten Komplexe seiner Art und umfasst 35 Sportstätten jeglicher Couleur sowie den Olympiastützpunkt Berlin.
„Gegen den HC Empor haben wir uns selbst geschlagen“, ist es Lahme ein spezielles Anliegen, noch einmal zurückzublicken. „Es lag nicht an den überragenden Gegnern. Wir hatten keine Torwartquote, hinten keinen Zugriff auf die Angreifer. Die Rostocker durften bei uns einfach durchspazieren. Und vorne wurde viel halbhoch geworfen. Das was uns zuletzt ausgezeichnet hat, mit Verstand zu zielen, fehlte.“ Und das soll sich möglichst bei der zweiten Übernachtungsfahrt innerhalb einer Woche nicht wiederholen.
Keine negative Belohnung erwünscht
„Damit wir ansatzweise eine Chance haben, muss unser ganzheitliches Auftreten von Minute 1 an anders aussehen. Eine Wurfquote von 51 Prozent (61 Prozent vom Sechs-Meter-Kreis) in Rostock, wird in Berlin mit einer Rutsche belohnt“, umreißt der Coach die letzten Leistungsdaten. „Darüber hinaus müssen wir es endlich schaffen, unser Abwehrspiel den Bedingungen der Meisterrunde anzupassen.“ Er postuliert: „Platte Fußstellung ist gleich Fehlanzeige.“ mj
Bild: Lutz Rüffer