HG bekommt Abpraller reingemurmelt
Oftersheim/Schwetzingen muss sich gegen Willstätt mit Remis begnügen
Es hat nicht sollen sein. Auf dem Zielstrich wurden die Handballer Oftersheim/Schwetzingens im Drittliga-Abstiegsduell mit dem TV Willstätt noch abgefangen. Mit dem 22:22 (9:11) bleibt die HG vorerst auf dem rettenden Platz 10. Dies ist ist gute Nachricht.
Die schlechte ist, es hätten womöglich auch zwei Zähler sein können, die nicht gebucht wurden. Die ganz miserable wäre gewesen, wenn der Gastgeber mit leeren Händen dagestanden hätte, was auch nicht komplett abwegig gewesen wär.
Denn über weite Strecken hatten die Südbadener in der abwehrdominierten Partie die Nase vorne. Dies war unter anderen ihrem Halblinken Jan-Philipp Valda zu verdanken. Da wo sich die HG-Werfer abmühen, eine Lücke in der gegnerischen Deckung zu erspähen, zieht der elffache Torschütze einfach von hinten ab und der Ball schlägt in den Maschen ein. „Wir schafften es nicht Druck, auf den Mann auszuüben, und Hilfe kam meistens nicht bei“, analysierte HG-Trainer Christoph Lahme das Problem. Als die Hausherren ihn besser in Griff bekammen, war sein halbrechtes Pendant Felix Krüger zur Stelle. „Das waren für uns einfache Tore aus der zweiten Reihe“, meinte TVW-Coach Andrej Klimovetz, der beidseitig die Defensivreihen lobte: „Nur 22 Treffer ist schon super.“
Stehen mit schiefer Miene da
Das fand eigentlich auch der gastgebende Übungsleiter, attestierte Willstätt im Rückzug einen guten Job abgeliefert zu haben. Doch: „Wir stehen mit schiefer Miene da, was unseren Angriff angeht. Da lief auch zu viel über die Mitte.“ Dabei hielt sich die Zahl der Fehlwürfe noch in Grenzen. „Letztlich ist es ein Punkt, mit dem wohl beide Seiten wenig anfangen können“, meinte Lahme. Doch das erklärte Minimalziel, im direkten Vergleich, vor Sandweier und Willstätt zu stehen, sei erreicht.
Wie erwähnt, führte der Gast fast durchgehend, teilweise mit drei Treffern Differenz (2:5, 4:7, 7:10, 11:14). Doch beim 16:16 hatte Paul Stier auf Pass von seinem Torhüter Benedikt Müller, der nun omnipräsent war, den ersten Ausgleich markiert. Wenig später sorgte sein Nebenmann Leon Haase für die erste Führung. Ständig legten die Kurpfälzer nun eins vor, die Ortenauer zogen pari. Bis hin zum 22:21, davor gab es sogar Gelegenheiten, auf zwei davonzuziehen. Diese verstrichen aber ungenutzt. Klimovets nutzte die letzte Auszeit (59:47), einen finalen Plan auszuarbeiten.
Müller war aber vorbereitet, parierte den erwarteten Wuf von Valda. Tribüne und Bank jubelten – kurz. Denn der Ball sprang Richtung Siebenmeterstrich. Und Moritz-Lukas Lanig hatte dort noch irgendwie seine Hand im Spiel, wurde zum Willstätter Held, der die HG im Mark erschütterte. Oder wie Lahme formulierte: „. . . wenn man einen Abpraller so reingemurmelt bekommt . . .“ Ein großes Lob hatte er noch für das Nordstadthallenpublikum: „Grandios, was ihr auf den Tribünen treibt.“
HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (5/4), Schulz, Wahl (2), Kern, Krämer (4), Zaum, Burmeister (6), Stier (3), Hammarberg, Haase (1), Rothardt, Geisler, Leibnitz (1), Seitz.
Bild: Lutz Rüffer