Derby ist gute Werbung und geht an HG
Handball-Badenliga Frauen: Oftersheim/Schwetzingen nun alleiniger klarer Tabellenführer vor St. Leon/Reilingen
Mit ihrem 31:25 (18:12)-Erfolg über den engsten Verfolger, die HSG St. Leon/Reilingen II (nun 14:4 Punkte), prangt der Name der Handballerinnen (16:0) der HG Oftersheim/Schwetzingen nun ganz oben alleine und mit Abstand an der Tabellenspitze der Badenliga. Und nach dem Derby, heißt in diesem Fall für beide vor den Derbys. Die nächste Herausforderung am Sonntag (16 Uhr) der HG ist beim TV Brühl, der aktuell noch mit seiner Performance kämpft. Die HSG erwartet die TSG Wiesloch (13.30 Uhr).
„Jetzt muss ich schon die Spieler des Gegners nach Schwetzingen fahren“, stöhnte Co- und Torwart-Trainer Roger Magnus von der HG mit einem Lächeln, als er seine Tochter Lena zum Gipfeltreffen mit in die Schwetzingen Nordstadthalle brachte. Aber das sollte letztlich keine Auswirkungen auf diese muntere Partie vor über 200 Zuschauern haben. Es war ein Topspiel, das hielt, was es versprochen hatte.
Bei diesem standen zunächst in einer torarmen Auftaktphase die Torfrauen Melanie Walther (HG) und Nadja Grafetstetter (HSG) im Mittelpunkt. Es folgten im steten Wechsel Phasen, wo fast jeder Wurf ein Treffer war oder Serien von technischen Fehlern. Überlegenheiten waren noch keine auszumachen.
Erst als Daniel Weinheimer, Coach St. Leon/Reilingens zur ersten Auszeitkarte gegriffen hatte (8:7/18.), kippte die Begegnung zum Vorteil des Heimteams. Die HG verzeichnete die erste Zwei-Tore-Führung. Dann vergrößerte sich die Differenz auf drei, vier, fünf und gar sechs Treffer bis zur Pause.
Der Start in die zweite Spielhälfte, nun mit Kalliopi Myrianidou und Julia Müller in den jeweiligen Torgehäusen, gehörte anfänglich noch der HSG, die ihren Rückstand sukzessive verkürzte. Nachlässigkeiten des Gastgebers hielten St. Leon/Reilingen im Spiel. Oftersheim/Schwetzingen versäumte es hier, seinen Verfolger vorzeitig abzuschütteln. Letztlich wurde aber das Derby souverän eingefahren. Saskia Puhr hätte mit einem Doppelpack die Geschichte nach dem 25:20 (53.) schon in trockene Tücher packen können. Doch erst der dritte Versuch saß und Karolin Kolb machte den Deckel mit dem 27:22 (56.) drauf.
HG: Walther, Myrianidou; Schütz (1), Büßecker (2), Hartmann (3), Richter (3), Widmaier (5/1), Zachert (4), Reißner (2), Patzschke (1), Aiello, Kößler, Kolb (7), Puhr (3).
Spielfolge: 7:7, 9:7, 12:9, 14:10, 17:11, 18:12 (HZ), 21:18, 23:20, 25:20, 27:22, 27:24, 31:25.
Trainerstimmen
Daniel Weinheimer (HSG): Durch unsere schwache Chancenverwertung besonders in der ersten Halbzeit haben wir es uns schwierig gemacht. Und vielleicht fehlt uns dann auch ein wenig die Luft. Die HG-Mädels wirken da fitter. Denn wenn die Kondition weg ist, geht der Kopf aus und du wirfst nur noch Schrott auf das Tor.
Franz-Josef Höly (HG): Ich denke, wir haben verdient gewonnen. Es war ein lange umkämpftes Spiel. Aber ich glaube ausgemacht zu haben, dass wir von der Bank mehr Möglichkeiten hatten. In der zweiten Halbzeit hätten wir ruhiger nach vorne spielen müssen. Da waren es für meinen Geschmack einige Ballverluste zu viel. Aber insgesamt war es eine gute Werbung für den Badenliga-Handball der Frauen.
Bild: Lutz Rüffer