HG schlägt auswärts erbarmungslos zu
Oftersheim/Schwetzingen landet Kantersieg bei Balingen-Weilstetten II
Im Handball-Duell der beiden jüngsten Drittliga-Trainer der Südstaffel, Christoph Lahme (29) für die HG Oftersheim/Schwetzingen und Micha Thiemann (32) vom Gastgeber HBW Balingen-Weilstetten II, hatten mit Abpfiff bei 38:26 (21:12)-Auswärtserfolg die Nase in einer Höhe vorne, die zuvor keiner erwartet haben konnte.
Schon am Samstag war klar geworden, der Sieg muss her, um Anschluss an die Plätze 9 (HBW) bis 11 (Sandweier und Neuhausen auf den Fildern) zu halten und den Abstand nach hinten (Willstätt, Ködringen/Teningen) zu vergrößern. Und die HG-Jungs wollten diesen Sieg unbedingt, fackelten von der ersten Minute an einen wahren Sturmlauf ab. Der zuvor oft kritisierte Angriff, respektive dessen Effizienz (früherer Schnitt bei rund 26 Toren pro Spiel), zeigte sich zum zweiten Mal in Folge von seiner besten Seite.
Die HG hatte es sich auf die Fahnen geschrieben, die Heimstärke der Schwaben zu brechen. Diese setzten genau auf diese Kraft, um ihre miserable Auswärtsbilanz auszugleichen, brachten sie aber nie auf die Platte. Denn die Kurpfälzer sorgten schon in früher Unterzahl für einen ersten Vorsprung (2:5/6.), bauten diesen aus (11:20) und verteidigten ihren Vorteil (trotz weiterer Hinausstellungen) zäh und aufopferungsvoll. Dabei kam auch der nächste HG-Jugendspieler zum Einsatz. Und Sinan Antritter trug sich dabei gleich mit dem 10:16 in die Torschützenliste ein.
Die Pause brachte keine große Zäsur. Die Gäste knüpften nahtlos an ihre Vorstellung der ersten Halbzeit an (14:27, 19:34). Mit einer Auszeit (50.) versuchte Thiemann seine Leute zu ermuntern, sich nicht völlig abschlachten zu lassen. Er machte fehlende Erfahrung und leichte Verunsicherung für die hohe Niederlage verantwortlich. Die Auswirkung seines Timeouts blieb überschaubar. Früh wurde im Lager der Gäste gejubelt und gefeiert.
Lahme wusste um die Grundlage dieses Erfolges: „Wir haben rund 40 Prozent weniger Fehler gemacht, da kommen solche Ergebnisse zustande. Und wir haben alle eingesetzt, auch die A-Jugendlichen.“ So wurden notfalls Kräfte geschont und wieder aufgeladen. Er zollte seiner Truppe „großen Respekt und einen Riesen-Glückwunsch zum Sieg, Chapeau, was da auf dem Feld geschieht“. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt aber nicht. Am Freitag schon geht es in Kornwestheim weiter mit der Jagd auf Punkte zum Klassenerhalt. mj
HG: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (8/6), Schulz (1), Wahl (2), Kern (1), Krämer (2), Burmeister (9), Stier (2), Hammarberg (5), Haase (3), Seitz, Geisler (1), Leibnitz (2), Antritter (1), Kusch (1)
Bild: Lutz Rüffer