Klassische Aussetzer bringen HG um den Lohn
Oftersheim/Schwetzingen muss mit 28:35 in Horkheim klein beigeben
Nach aktueller Lage steht der HG Oftersheim/Schwetzingen in der 3. Handball-Liga einmal mehr eine schwierige Saison bevor. Im vierten Spiel kassierte sie beim TSB Horkheim mit 28:35 (13:17) die dritte Niederlage und verharrt bei nun 2:6 Punkten. Einzig Sandweier (2:8), Willstätt (1:7) und erstaunlicherweise der Staffelsieger der letzten Saison, die Rhein-Neckar-Löwen II (0:10), stehen derzeit noch schlechter da.
28 Treffer auswärts zu erzielen, sollte eigentlich oftmals reichen, um auf fremdem Boden zu gewinnen. Allerdings begann dieses Begegnung nicht nur schnell, sie wurde mit hoher Taktfrequenz bis zum Ende durchgebracht.
Ohne Trainer Thorsten Schmid, den ebenfalls die innerhalb der HG grasierende Krankheitswelle erwischt hat, geriet das Gästeteam außer beim 0:1 durch Max Barthelmeß zum Auftakt recht schnell in Schwierigkeiten (6:3) – Auszeit. Fortan entwickelte sich ein Spiel mit leichtem Vorteil HG (10:10), nur um dann über ein 12:12 bis zur Pause die Gäste in leichten Rückstand geraten zu lassen. In früheren Zeit war solch‘ eine Differenz meist kaum ein gravierendes Problem, egal ob vor heimischer oder auswärtiger Kulisse. Doch nach dem Seitenwechsel verfestigte sich dieser Zustand und die Distanz wurde zunächst sogar erheblich größer (21:15, 25:17).
„In der Halbzeitbesprechung haben wir uns einge Auslösungen vorgenommen, um die mittlerweile umgestelle Deckung (3:2:1 auf 6:0) der Horkheimer vor neue Aufgaben zu stellen.“, berichtet Co-Trainer Christoph Lahme, der nun diensthabende Chef an der Seitenlinie. Kreisläufe Jannik Geisler verkürzte schnell auf 17:14, der nächste Gegenangriff wurde abgewehrt, aber statt dann auf zwei Treffer heranzukommen, wurde der Ball vertändelt. Es setzte das nächste Gegentor. Und als die Badener noch einmal durchstarten wollten (28:24), wurden sie mittels Auszeit ausgebremst, dann auf Abstand gehalten (33:28) und am Ende noch etwas distanziert.
„Es waren dumme individuelle Fehler, die uns zurückggeworfen haben, in der Summe halt deutlich ein paar zu viele“, meinte Lahme. Hier ein unvorbereiteter Wurf, da ein Übertritt oder ein Paß ins Nirwana, klassische Aussetzer eben, die dem HG-Team jegliche Chance nahmen, sich irgendwie zu beweisen. „Ich weiß nicht, wie es ausgesehen hätte, wenn alle fit gewesen wären und nicht die Woche über im Bett gelegen wären“, spekulierte Lahme. Er hat ausgemacht, dass dadurch seine Mannschaft im Rückzug zu langsam war, zu lange brauchte, um eine solide Abwehr zu stellen. So kassierte sie nicht nur über Konter, sondern selbst aus dritter, vierter Welle mehr als ein Dutzend Gegentreffer. „Und vorne sind wir zu viel quer gelaufen“, hat der Coach noch ausgemacht. Er beklagte: „So waren wir letztendlich chancenlos.“
HG: Fauerbach, Müller; Leibnitz (2), Geisler (1), Haase (3), Hammarberg, Zaum, Stier, Burmeister (3), Suschlik (1), Krämer (4), Sauer (1), Kern (1), Wahl (5), Schulz (5/2), Barthelmeß (2/1). mj
Bild: Andreas Moosbrugger