HG Oftersheim/Schwetzingen trennt sich von Trainer Frank Schmitt
Die HG Oftersheim/Schwetzingen hat sich von Handballtrainer Frank Schmitt getrennt. Nach nur zwei Siegen und 7:21-Punkten zogen die Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Martin Schmitt die Konsequenzen.
„Wir haben durch Gespräche mit den Spielern gemerkt, dass es Differenzen gibt. Die Erfolgserlebnisse beim Unentschieden gegen die zweite Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen und beim Sieg gegen den TSB Heilbronn-Horkheim haben diese Probleme in den Hintergrund gerückt und letztendlich sorgte das enttäuschende Ergebnis am vergangenen Wochenende gegen Zweibrücken (Anm. d. Red.: 27:33) dafür, dass wir uns seit Montag intensiv besprochen haben“, sagte Martin Schmitt.
Zweifellos ist die Ausbeute nicht so ausgefallen, wie es sich alle Beteiligten bei Oftersheim/Schwetzingen gewünscht haben. Linksaußenspieler Tim Schaller hatte erst vor drei Wochen gesagt: „Die aktuelle Situation ist ernüchternd und nicht zufriedenstellend. Man merkt aber auch, dass wir gemeinsam mit dem Trainerteam an Lösungen arbeiten.“
Martin Schmitt bringt jedoch klar zum Ausdruck, dass Teile der Mannschaft eine Trennung befürwortet haben. „Es kam zu Unstimmigkeiten. Das war aber mit Sicherheit kein Problem, an dem Frank allein schuld war.“ Dabei hatte er selbst dem neuen Coach, der auf Holger Löhr folgte, ein gutes Zwischenzeugnis ausgestellt. Im November noch hatte er gesagt: „Wir sind sehr zufrieden. Er ist ein sehr akribischer Arbeiter und studiert fleißig die Videos der gegnerischen Mannschaften. Das Team ist immer gut vorbereitet und zwischen ihm und dem Team passt es.“ Dies war offenbar ein Trugschluss.
Mannschaft ist gefordert
Mit dem Wechsel an der Seitenlinie steht die Mannschaft nun noch mehr unter Beobachtung: „Wir wollen die Jungs wachrütteln. Die Spieler sind in der Pflicht und wir konnten auch nicht länger warten.“ Denn nach der kurzen Weihnachtspause stehen die wichtigen Partien gegen Schlusslicht TGS Pforzheim und TV Germania Großsachsen an. „Das sind direkte Konkurrenten“, weist Martin Schmitt auf die Bedeutung hin.
Der 41-Jährige ist mit seinem Namensvetter zwar nicht verwandt oder verschwägert, dafür aber befreundet. Umso schwieriger fiel ihm die Trennung. „Ich bin kein Freund von solch schwierigen Entscheidungen. Wir haben ein gutes Verhältnis und ich hoffe, dass das auch so bleibt. Aber am Ende stehe ich in der Verantwortung und muss im Sinne des Vereins handeln. Dieser Schritt war alternativlos.“
Bis zum nächsten Spiel am Samstag, 15. Januar, soll der neue Coach an Bord sein. In den verbleibenden beiden Einheiten werden die Co-Trainer Thorsten Erny und Michael Sturm das Training leiten. „Wir werden keine Übergangslösung suchen“, sagt Martin Schmitt, der auch über das Anforderungsprofil nicht allzu viel verraten möchte: „Intern haben wir natürlich Vorstellungen. In erster Linie wollen wir einen Coach mit Strahlkraft und Ausstrahlung, der uns auf Anhieb helfen kann.“
Schmitt fehlten die Ergebnisse, aber auch die Breite im Kader. Zudem fiel mit Florian Burmeister ein wichtiger Akteur über weite Strecken der Saison aus. Martin Schmitt sparte in puncto Personalpolitik bereits im November nicht mit Selbstkritik: „Wir müssen den Rückschluss ziehen, dass uns ein oder zwei Spieler mehr im Kader guttun würden.“ Am Freitag ergänzte er: „Wir beobachten weiter den Markt und sind mit vielen Spielern in Kontakt. Zu vermelden gibt es aber noch nichts.“
Noch einmal zurück zu Frank Schmitt. Am Ende hat es nicht gepasst und deswegen verlässt der Trainer zum zweiten Mal nacheinander vorzeitig einen Verein. Auch bei der SG Leutershausen war eher Schluss, weil Marc Nagel seine Arbeit früher als geplant aufnahm.
Wie es für den 51-Jährigen weitergehen wird, ist nicht bekannt. Fakt ist: Er kann seine Gedanken ebenso neu sortieren wie die HG, für die es im Überlebenskampf der 3. Liga um alles geht.
Schwetzinger Zeitung, mjw