„Und täglich grüßt das Murmeltier . . .“
HG verliert erneut knapp
„Und täglich grüßt das Murmeltier . . .“ – Moderator Simon Förch hatte eindeutig ein Déjà-vu-Erlebnis, als er nach der Handball-Drittliga-Begegnung zwischen der HG Oftersheim/Schwetzingen und dem TuS Dansenberg die jeweiligen Trainer zu Ergebnis und Spielverlauf befragte.
Denn der Gastgeber hatte einmal mehr knapp – in diesem Falle mit 29:30 (15:17) – verloren.
Am Ende wäre sogar noch eine Punkteteilung drin gewesen. Die Halle glich in den letzten Zeigerumdrehungen einem Tollhaus. Erst vereitelte ein Pfostenschuss den vorzeitigen Siegtreffer Dansenbergs. Dann aber, nach einem letzten Missverständnis, einem finalen HG-Fehlpass, war die Chance auf Gleichstand vertan.
Beide Coaches, Kai Christmann vom TuS und Frank Schmitt für die HG, waren sich in ihrer Beurteilung allerdings einig, dass der Ausgang der Partie und die daraus resultierende Punkteverteilung so in Ordnung war. „Über weite Strecken, 55 Minuten lang, waren wir die bessere Mannschaft“, ist sich der Pfälzer sicher. „Ja, es war zwar knapp, aber der Sieg Dansenbergs ist nicht unverdient“, stimmte der Badener zu. Er lobte allerdings seine Leute für ihren kämpferischen Einsatz.
Die Hausherren waren schon früh ins Hintertreffen geraten, arbeiteten sich aus dieser und folgenden Dellen aber immer wieder heraus, wahrten zumindest den lockeren Anschluss. Dabei setzte Schmitt schon ab dem 1:4 (7.) auf den Einsatz des siebten Feldspielers, ließ sein Team teilweise mit drei Mann am Kreis agieren. Doch erst im Schlusspurt hatte seine Truppe Oberwasser und kam bis zum Anschlusstreffer. Dann aber erfolgte der Abpfiff.
„Wir haben da sechs, sieben freie Bälle nicht genutzt“, gestand Christmann ein, „haben das leere Tor nicht getroffen und wurden nach den Ergebnissen der letzten Wochen etwas unsicher. So wurde es unnötig spannend“. Schmitt entgegnete: „Man könnte auch sagen, Dansenberg ist in der ersten Halbzeit weggekommen, weil wir fünf, sechs Freie weggeworfen haben. Uns hat auch der Killerinstinkt gefehlt, als wir kurz nach der Pause nicht weiter näherkamen.“
Denn nach dem 17:19 von Lukas Sauer war die Möglichkeit in eigener Überzahl zu verkürzen, durchaus gegeben. Aber sie verstrich ungenutzt, der TuS sorgte hier schon für eine Art Vorentscheidung (17:22). Sechs kleine Fehler der HG hatten hier gereicht, Dansenberg enteilen zu lassen. Dabei wollten die heimischen Jungs unbedingt für ihren Keeper Frederik Fauerbach das Ding drehen und gewinnen. Dieser war nach einem Siebenmeter am Boden hängengeblieben und hatte sich schwer am Knie verletzt (29.). Minutenlang herrschte Stille in der Halle, während nur seine Schreie zu hören waren, bis er vom Platz getragen wurde. Später verfolgte er, dick bandagiert, die Begegnung aber weiter von einem Platz hinter der Bank aus.
Christmann erläuterte später sein Konzept: „Wir wollten die zwei ständigen Angriff-Abwehr-Wechsel bei der HG mit Erster, Zweiter Welle und Schneller Mitte ausnutzen.“ Aber auch im Positionsspiel sorgten beonders Julius Rose (7) und Robin Egelhof (5) für Druck. Ansatz für etwas Kritik von Schmitt: „Zu Beginn war die Bereitschaft nicht da, dem Nebenmann zu helfen. Der eine oder andere kann die vorher getroffenen Absprachen scheinbar nicht umsetzen. Ich weiß selbst nicht, woran es liegt, aber wir sind selbst Schuld, dass wir nichts holen.“
HG: Herb, Müller, Fauerbach; Schaller (5/2), Wahl (7), Sauer (6/3), Krämer, Bernhardt, Burmeister (1), Stier (1), Schleidweiler, Nasgowitz (2), Haase 4), Geisler (3).
Bild: Andreas Moosbrugger