Nach Teamabend gefeuert
Wie unterschiedlich die Absichten, wie ehrgeizig die Ziele der einzelnen Handball-Mannschaften in der 3. Liga sind, zeigt ein Blick in die Westpfalz. Beim TuS Danseberg, der mit der HG Oftersheim/Schwetzingen den Wettbewerb in der Saison 2021/22 in Gruppe F (Südwest) angehen wird, wurde jetzt knapp vier Wochen vor Rundenstart der aktuelle Trainer gefeuert und durch einen seiner Vorgänger ersetzt.
„Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft bis zuletzt voll hinter mir stand und hätte sie gerne weiterhin trainiert“, ließ der geschasste Coach Steffen Ecker gegenüber der Pfälzischen Volkszeitung durchblicken. „So kam die Trennung für mich zu diesem Zeitpunkt mitten in der Vorbereitung durchaus überraschend. Viel mehr kann ich dazu aktuell nicht sagen.“ Am Sonntag habe es noch Trainingseinheiten gemeinsam mit ihm gegeben, gemeinsam ging es dann auch auf die Dansenberger Kerwe. Das spontane Aus, seine Freistellung bekam er dann am Morgen danach mittels einer Sprachnachricht mittgeteilt. Diese kam von Teammanager Alexander Schmitt. Der Saarländer Ecker hatte hat das Pfälzer Team 2019 übernommen und gleich einen dritten Rang in der 3. Liga erreicht.
Nachfolger wird nun der gebürtige Dansenberger Kai Christmann (49), der die Mannschaft schon bis 2015 für sechs Jahre seit 2009 betreut hatte. „Wir sind froh, dass Kai von seinem Verein grünes Licht bekommen hat und sofort bei uns einsteigen kann“, dankt Schmitt Oberligist SG Saulheim, wo Christimann unter Vertrag stand. Wohl mit ein Grund für den überraschenden Zeitpunkt der Entscheidung zum Trainerwechsel. Denn bereits nach der Aufstiegsrunde, die im Frühjahr in der 3. Liga noch ausgetragen wurde, regte sich erste Kritik, nachdem der TuS bereits in der Gruppenphase ausgeschieden war. Dabei war eigentlich das Viertelfinale fest eingeplant gewesen, wenn nicht sogar mehr.
„Saisonziel war, unter die besten vier Mannschaften zu kommen. Das galt auch für die Aufstiegsrunde, in der wir es nicht schafften, uns für die Zwischenrunde zu qualifizieren“, so Schmitts damalige und inzwischen erneuerte Vorwürfe und sägte an der Souveranität des Übungsleiters. „Besonders auswärts enttäuschte die Mannschaft. Da stellten wir uns schon die Frage, ob der Trainer die Mannschaft noch erreicht. Das Abschneiden war unter dem Strich enttäuschend. Wenn die Leistungsträger mal einen schlechten Tag haben, ist keiner da, der in die Bresche springt. Unser Angriffsspiel ist generell zu langsam, der Druck auf die gegnerische Abwehr ist selten hoch.“
So folgerte der 39-jährige Teammanger weiter, da wohl sehr unterschiedliche Auffasungen über das künftige Spielsystem vorlagen: „Uns geht es um die grundsätzliche Philosophie, wie wir in Dansenberg Handball spielen wollen und wie die Trainingsinhalte dafür aussehen sollen. Da sind wir der Meinung, dass ein Wechsel sinnvoll ist, um uns künftig entsprechend auszurichten.“ Via Dansenberger Homepage wird dem scheidenden Trainer noch mitgeteilt: „Dir, lieber Steffen, wünschen wir alles Gute für deine weitere Zukunft!“ mj