Nur eine theoretische Chance? – HG gegen Favorit RNL nur Außenseiter
Am Sonntag absolvieren die Jugend-Bundesliga-Handballer der HG Oftersheim/Schwetzingen ihre zweite (und möglicherweise vorerst letzte) Partie in dem Wettbewerb, der beim DHB unter dem Titel „Deutsche Meisterschaft männliche A-Jugend“ geführt wird.
Und theoretisch hat der Gastgeber beim Match mit dem hohen Favoriten Rhein-Neckar-Löwen noch die Chance, ins Viertelfinale einzuziehen. Dazu muss er seinen Gegner allerdings mit mindestens fünf Toren Differenz bezwingen.
Nach dem bisherigen Auftreten im frühen Herbst und letzte Woche gegen die TSG Münster erscheint dieses Szenario eher utopisch. Zumal der Gast gewarnt ist, brachte Oftersheim/Schwetzingen der Vertretung von Östringen und Kronau doch im Oktober eine schmerzliche Heimniederlage bei (28:29). Er wird also nicht nur respektvoll zu Werke gehen, sondern hatte schon im Vorfeld angekündigt, diese Schmach tilgen zu wollen. „Insbesondere mit der HG haben wir ja noch eine Rechnung offen”, kündigte dessen Coach Daniel Hasse an.
HG-Trainer Christoph Lahme will sich zu eventuellen Chancen nicht äußern, sondern hauptsächlich die Spielweise seiner Jungs voranbringen. Dazu hat er ihnen einiges mit auf den Weg gegeben: „Wie schon nach dem letzten Spiel gesagt, dürfen wir auf keinen Fall wieder so viele technische. Fehler aufweisen. Wenn das wieder der Fall sein wird, ist die Minimalchance gegen die Löwen ganz schnell verspielt.“
Sein taktischer Plan sieht lange Angriffe und eine bessere Chancennutzung vor („Das benötigen wir beides dringend.“). Alle Blößen, die die RNL seiner Truppe bieten könnten, sollten ausgenutzt werden, um das Spiel eventuell zu gewinnen. „Darüber hinaus müssen wir in der Abwehr viel flexibler, höher und vor allem aggressiver, aber nicht unfair arbeiten. Das war gegen Münster häufig von unseren Halben zu wenig, so dass wir den Innenblock zu sehr alleine gelassen haben. Dazu gehört auch die Vermeidung von den unnötigen zwei Minuten Strafen. Das waren in der Summe zu viele und auch zu viele unclevere Aktionen. Lieber mal den Kreis frei werfen lassen, als dumm rein zulangen.“ Sollte es dennoch zu Hinausstellungen kommen, hat er auch dafür einen Rat parat: „In Unterzahl dürfen wir den Außen nicht so viel Platz geben und müssen die Beine in die Hand nehmen. Hier waren wir zuletzt auch zu behäbig in den Aktionen.“
Jetzt hofft er noch inständig, dass seine verletzten oder angeschlagenen Akteure wieder einsatzfähig sein könnten, Torhüter Tim Rabe aus der Quarantäne entlassen wird und sich bei der „Ersten“ am Vortag beim Drittliga-Duell in Erlangen keiner seiner Mitstreiter wieder verletzt, sollte dort einer eingesetzt werden.
HG Oftersheim/Schwetzingen – Rhein-Neckar-Löwen (Sonntag, 16 Uhr, kostenloser Livestream via Sportdeutschland.TV)
Bild: Grab