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„Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung“

Holger Löhr findet Saisonunterbrechung richtig

Da haben die Handball-Drittligisten zum Teil noch gar nicht richtig losgelegt, werden sie von der Corona-Pandemie auch schon wieder ausgebremst. Der Deutsche Handball-Bund hat entschieden, dass die Staffeln ebenso bis Ende des Kalenderjahres pausieren werden, wie auch die Jugendbundesligen (wir berichteten).

Wir haben bei Holger Löhr (Trainer HG Oftersheim/Schwetzingen) nachgehakt und über die Situation und die Zwangspause gesprochen.

Wie haben Sie die Entscheidung aufgenommen und inwiefern ist sie nachvollziehbar?

Holger Löhr: Die Pause ist nachvollziehbar und vernünftig. Die Situation ist zu unklar und es sollte schnellstmöglich die Schnittstelle zwischen Profi- und Amateursport geklärt werden. Sowohl die Trainer als auch die Spieler üben den Sport in der 3. Liga zum Großteil als Hobby aus. Wir können es uns nicht leisten, im Zweifel in Quarantäne gehen zu müssen. Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung zu tragen.

Wie wird der weitere Austausch mit dem Verband aussehen?

Löhr: Ich bin Trainer und werde mich da nicht so sehr reinknien. Für mich ist der Output wichtig. Es ist auch nicht vorhersehbar, ob am 9. oder 10. Januar wieder gespielt werden kann. Die Vereine in der Pfalz dürfen beispielsweise gar nicht trainieren. Wir brauchen eine einheitliche Vorgehensweise, um faire Rahmenbedingungen für alle Clubs zu schaffen. Wir können es uns nicht leisten, neben dem Corona-Risiko auch noch Verletzungen in Kauf zu nehmen, weil die Mannschaften zwischenzeitlich nicht trainieren konnten.

Wie verbleiben Sie mit Ihrer Mannschaft? Werden die Spieler durchgehend individuell trainieren oder hat die Entscheidung etwas verändert?

Löhr: Wir werden uns da intern koordinieren. Ich berücksichtige dabei auch die private und berufliche Situation der Spieler. Es muss unter den aktuellen Umständen niemand zwingend in der Halle trainieren. Natürlich macht es Sinn, weiter zu trainieren, aber wir müssen die Inhalte und die Frequenz verändern und ohne Testungen ist die Situation ohnehin kniffliger.

Maximilian Wendl / Schwetzinger Zeitung

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21. November 2024

Resilienz braucht Zuversicht

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Resilienz braucht Zuversicht

Beim 7. Welde-Kamingespräch tauschen sich die Partner darüber aus, wie sie vielfältige Herausforderungen meistern.

Die Handball-Gemeinschaft (HG) Oftersheim/Schwetzingen ist seit über zweieinhalb Jahrzehnten dafür bekannt, dass sie immer wieder über den sportlichen Tellerrand hinausblickt – auf Themen wie Bildung, Entwicklung, Ernährung, Bewegung, Gesundheit, Fairplay, Psychologie, Inklusion oder auch Wirtschaft.

Welde-Geschäftsführer Max Spielmann: "Einfach machen!"

Auf Letzteres zielte das mittlerweile 7. Welde-Kamingespräch ab, zu dem Sponsoren und Gönner, Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eingeladen werden – es ist ein großes Netzwerktreffen, zu dem diesmal wieder rund 50 Gäste ins Welde-Brauhaus gekommen waren, unter die sich auch die HG-Führung und Spieler der ersten Mannschaft mischten.

„Resilienz stärken – Unternehmen in unruhigen Zeiten“ lautete das Thema, das für die Wirtschaft aktuelle Bedeutung hat. Denn die Veränderungsprozesse in Wirtschaft und Handel sind nicht erst seit der Pandemie in vollem Gange, und es war interessant zu hören, wie sich Unternehmen aufstellen, wettbewerbs- und widerstandsfähig, also resilient, zu bleiben.

„Resilienz braucht viel Zuversicht“, meinte eingangs Hausherr Max Spielmann und ermunterte zu mutigem unternehmerischem Handeln: „Einfach machen – wir haben unser Glück selbst in der Hand.“. Er sagte aber auch: „Die Corona-Krise hat uns deutlich resilienter gemacht.“ Deutschland sei das Land der Macher – und das werde auch so bleiben.

Hoffnungen setzt er in einen Regierungswechsel in Berlin: „Ich glaube, dass sich dann etwas verändert.“ Ähnlich sieht es Ines Hotz von der Sparkasse Heidelberg: Denn derzeit sei bei den Unternehmen eine große Zurückhaltung zu spüren. Darauf baut etwa auch Oftersheims Bürgermeister Pascal Seidel: „Denn wenn es der Wirtschaft schlecht geht, dann geht es auch den Kommunen nicht gut.“ Und das sei aktuell so. Zudem kritisierte er, dass die Städte und Gemeinden immer mehr Ausgaben bewältigen müssten, die ihnen vom Bund auferlegt werden, und dass die Bürokratie ständig zunehme: „Wir regulieren uns zu Tode.“

HG-Fundraising-Chef und Moderator Max Mäder war diesmal auch noch in einer anderen Rolle gefragt: Denn der Geschäftsführer der Firma Performio aus Brühl zeigte eindrucksvoll auf, warum IT-Sicherheit so wichtig ist, welche Herausforderungen sich immer wieder stellten und wie sie gelöst werden können: „Dabei darf man den Faktor Mensch nie vergessen.“

Leistungskoordinator und Cheftrainer Christoph Lahme, Sportvorstand Martin Schmitt, Jugendvorstand Markus Barthelmeß und Vorstandsmitglied Michael Zipf (von links) stellten vor, was Resilienz für die HG bedeutet.

Der Handballsport blieb logischerweise auch an diesem Abend nicht außen vor. Zwar sei die HG aktuell in Nachwuchsbereich sehr gut aufgestellt: „Wir gehören zu den größten und leistungsorientiertesten Vereinen in Süddeutschland“, betonte Vorstandsmitglied und Sportlicher Leiter Martin Schmitt. Aber erfolgreiche Jugendarbeit funktioniere nur mit einer ersten Mannschaft, die hoch spielt. Das sei derzeit gegeben: „Die dritte Liga ist eine Super-Plattform.“ Aber dieses Niveau zu halten, das sei die Herausforderung, betonte Leistungskoordinator Christoph Lahme. Deshalb müsse sich die HG stetig weiterentwickeln, sagte Schmitt. Und dazu brauche es die Unterstützung der Kommunen und der Wirtschaft. „Sonst sind wir langfristig nicht konkurrenzfähig.“

Das unterstrich Jugendleiter Markus Barthelmeß: „Wir brauchen mehr qualifizierte Trainer und mehr Ressourcen an Trainingszeiten. Da dürfte ihm ein Satz von Bürgermeister Seidel während des Kamingesprächs freuen: „Perspektivisch würden wir uns alle wünschen, dass wir eine neue Halle kriegen.“

Quelle: Schwetzinger Zeitung, 21.11.2024

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