Perspektivteam zündet Feuerwerk
Handball-Oberliga: Kirsch und Lemke lenken HG II zum Sieg in Ettlingen.
Eine „geile Abwehr“ wollte HG-Trainer Alexander Lemke von seinen Oberliga-Handballern der HG II bei der HSG Ettlingen sehen. Nur darüber würde sein Team zum Erfolg kommen. Darüber ob seine Vorgabe bei 31 Gegentreffern zu seiner Zufriedenheit erfüllt war, wollte er sich später nicht äußern. Dafür bekam er ein in dieser Saison noch selten erlebtes Angriffsfeuerwerk mit 36 Toren geboten (Halbzeit 16:19).
HSG-Coach Christian Job gab später unumwunden zu: „Eure Jungs haben das viel besser gemacht als zuletzt und heute besser als wir.“ Er hatte nach der Pause verschiedene Deckungsvarianten, besonders sehr offensive, angeordnet und ausprobiert. Doch auf alles hatte der Gast eine passende Antwort. Die bestand meist in dem agil lenkenden Mittelmann Pol Kirsch. Der Luxemburger tankte sich durch, verteilte Bälle oder riss Lücken, zum Beispiel für Maximilian Kuhlee, der dazwischen mal vier Feldtore in Folge markierte. Dann entpuppte auch er sich als Zuspieler, setzte Kreisläufer Lukas Auth oder Rechtsaußen Thorben Zimprich in Szene. Kuriosum am Rande: Nach „Zimbos“ 26:32 (48.) folgte bis zum nächsten Treffer von „Maxi“, dem 26:33 (55.), eine mehrminütige beidseitige Torflaute.
Auch gestützt auf Tim Rabe im Kasten gelangen dem HG-Perspektivteam in der zweiten Hälfte immer mehr Ballgewinne und Lemke stand unter immer mehr Strom. Seine Fernsteuerung funktionierte. Er bellte eine Anweisung nach der anderen raus, ordnete diesen Spielzug an und jenen Positions- oder Stellungswechsel. Die Hauptlast trugen dabei die jüngeren Kräfte, die älteren brachten sich punktuell entlastend auf dem Spielfeld ein oder sprachen auf der Bank Mut zu, gaben hilfreiche Tipps, versorgten kleinere Prellungen. Beim 27:35 war dann der größte Abstand erreicht (57.), das Match entschieden.
Eigentlich wäre die HG mit diesem Erfolg jetzt auf dem geteilten Rang fünf gelandet, der fehlende Punkt durch das Nichterfüllen des Schiedsrichtersolls beschert aber nur den zehnten Platz. Also muss weiter geackert werden, als nächstes am Sonntag in der Oftersheimer Karl-Frei-Halle gegen den TSV Knittlingen (17 Uhr).
HG: Bräunling, Rabe; Fendrich, Auth (3), Schmid (3), Nauß (1), Micke, Kirsch (7), Fichtner (2), Maurer (6/5), Braun, Rothardt (2), Kuhlee (7), Zimprich (5).