HG-A-Jugend grüßt mit von oben
JBLH: Dramatisches Finale beim 27:28-Auswärtserfolg in Coburg.
Fünf Mannschaften standen vor diesem Wochenende mit nur vier Minuspunkten belastet in der Südgruppe der A-Jugend-Bundesliga gleichauf da. Nur der HSC Coburg war mit zwei Negativzählern ein wenig voraus. Und von diesem Sockel wollte HG-Trainer Justin Hahne die Franken stoßen. Er und seine Oftersheim/Schwetzinger Handballer klopften aber nicht nur Sprüche im Vorfeld, sondern lieferten auch, gewannen in einer hochdramatischen Begegnung 28:27 (15:15).
Nerven schonen war in dieser Begegnung nur in den Anfangsminuten für das Heimteam möglich (4:1). Danach folgte ein ständig rasanter Ritt auf der Rasierklinge, gegen Ende mit leichten Vorteilen für den Gastgeber (23:21 bis 26:24). Diese hatten mittlerweile zwei Mitspieler verloren. Der erste flog schon nach zwölf Minuten direkt vom Platz (Schlag ins Gesicht von Henri Hell), der nächste nach fast 50 Minuten (inklusive Bericht). Manuel Ihrig hatte seinen Gegenspieler beim Wurf behindert, regulär gestoppt, meinte er – regelwidrig entschieden die Schiedsrichter. Beide lagen im Torkreis, dann trat der Coburger nach seinem Widersacher, was ihm zum roten Karton noch die Blaue Karte einbrachte. Ihrig wanderte allerdings ebenfalls auf die Tribüne, vermochte dies nicht nachzuvollziehen, viele sahen hier auch eher ein Stürmerfoul, denn eine harte Attacke.
Der dritte HSC-Akteur war dann zwei Minuten vor Abpfiff fällig. Den ebenso fälligen Siebenmeter verwandelte im Nachwurf Hell zum 26:26. Er und David Huljak waren die Antriebsmotoren, die den Laden am Laufen hielten, ihre Mitspieler zum Einsatz brachten. Noch einmal legte Coburg vor, erneut egalisierte Hell. Der HSC bat zum Timeout (59:40), brachte den siebten Feldspieler. Doch in der HG-Deckung wurde der Ball irgendwie geblockt, kam nach vorne auf die linke Angriffsseite. Leon Getrost versuchte aus schwerer Position den Wurf aufs leere Tor, der Ball wurde jedoch abgefälscht, dopste im Torkreis, bis sich Valentin Huljak beherzt in den Kreis hechtete, das Wurfgerät in die Maschen beförderte und per Bauchplatscher eine Punktlandung hinlegte. Anschließend ließ er sich zurecht feiern wie ein Rockstar.
HG-Coach Justin Hahne hatte nach diesem Einsatz, diesem gezeigten Kampfeswillen auch in scheinbar aussichstsloser Lage nichts mehr zu bemängeln. Er freute sich über die gelungene Umsetzung seines Konzeptes, bei dem gezielt Coburger Schwachpunkte angegriffen wurden. Lohn der gesamten Aktion – die HG steht jetzt mit an der Tabellenspitze.
HG: Meyer, Weingärtner; Hell (9/1), D. Huljak (6/3), Hepp, V. Huljak (5), Menz (3), Morton Orr, Schreiber (1), Götz (1), Ihrig, Angel (1), Getrost (2).