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HG-Jugend muss nach einer Weile abreißen lassen

„Wir sind klarer Underdog“, formulierte HG-Trainer Florian Schwarz im Vorfeld der B-Jugend-Bundesliga-Partie der HG Oftersheim/Schwetzingen und es war kein Understatement und sie verloren letztlich auch 32:48 (11:21). Schließlich wollen die Löwen um die „Krone des Tierreichs“ – die deutsche Meisterschaft der B-Jugend – spielen, während die Hyänen aus Oftersheim/Schwetzingen sich pudelwohl in der Außenseiterrolle fühlten und einfach ein paar Nadelstiche setzen wollten. Es ist schließlich auch eine Herausforderung, sich mit den Besten – hier einem Leistungszentrum und Internatsspielern aus mehreren Regionen Deutschlands – messen zu wollen.

Dass Underdogs aber auch ab und zu mal kräftig zubeißen können, zeigten die Spieler der HG besonders in der Anfangsphase: Nach achteinhalb Minuten musste ein sichtlich unzufriedener Löwen-Trainer Tobias Scholtes die erste Auszeit nehmen, weil die HG-Jungs zu diesem Zeitpunkt durchaus ebenbürtig bis zum 4:4 waren. Angetrieben wurden sie dabei durch eine bis zu diesem Zeitpunkt herausragende Leistung ihres Torwartes Joshua Wolf, der aber auch über die ganze Partie hinweg ein hohes Niveau halten konnte, kombiniert mit einer guten Abwehrleistung.

Nach der Auszeit zogen die Löwen begünstigt durch einige technische Fehler der HG über 8:4 auf 12:8 Mitte der ersten Halbzeit weg. Aber auch da setzten die Hyänen immer wieder ein paar Bisse, die weh taten. Dann musste die Spieler Oftersheim/Schwetzingens der Klasse der Löwen etwas Tribut zollen, die Fehler mehrten sich und zur Halbzeit stand es plötzlich 21:11 für den hohen Favoriten.

In der zweiten Halbzeit pendelte sich das Ergebnis immer wieder um den Zehn-Tore-Abstand herum ein. Die Abwehrreihen waren extrem offen und es wurde mehr oder minder ein Wettschießen. Den HG-Jungs gelang es hier gegen den übermächtigen Gegner immer wieder zu zeigen, dass auch sie Handball spielen können und sie konnten auch einige Tore schön herausspielen.

Die letzten Minuten waren dann leider geprägt durch viele individuelle Fehler einerseits und andererseits durch die individuelle Klasse einer Mannschaft, die auch dieses Jahr wieder um die deutsche Meisterschaft mitspielen möchte, so dass das Endergebnis von 48:32 für die Löwen mehr oder weniger leistungsgerecht war. HG-Coach Florian Schwarz jedenfalls war mit der zweiten Halbzeit zufrieden, denn man habe doch einige Zeit das Spiel nochmals ausgeglichen bestreiten können, bevor es dann zum Schluss abriss.

„Ich habe dann alle Spieler noch auf die Platte bringen wollen, weil es alle auch verdient haben, sich hier zu zeigen“, meinte Florian Schwarz. „Die Leistung meiner Mannschaft geht auf jeden Fall in Ordnung“, formulierte er wohlwissend, dass die Voraussetzungen und Ansprüche beider Mannschaften sehr unterschiedlich sein würden. Mit einem freundschaftlichen Shake-hands ging es dann auseinander. Nicht zuletzt auch deshalb, weil durch verschiedene Wechsel zwischen den Vereinen, die Spieler Löhr, Hirning und Bennefeld halfen noch, der HG, die Bundesliga-Qualifikation zu schaffen und zeigten auch eine sehr gute Leistung, während die ehemaligen Löwen-Spieler Kuhlee und Wolf zur HG wechselten, sich einige Freunde auf dem Spielfeld einen fairen Wettbewerb lieferten. Die HG-Hyänen wollen auf jedem Fall wieder im Rückspiel einige kräftige Bisse setzen und werden alles daransetzen, dass das Rückspiel auch sein Eintrittsgeld wert sein wird.

HG: Villa Apps, J. Wolf; Baldauf, Aeckerle (5), Auth, Jäger (1), Rohr, Kuhlee (6/1), Summ (7), Schmitt (3), Derr (3), Hoberg (3), Himmelmann (1), R. Wolf (3)./va, Bilder: Christian Wolf

Nächstes Spiel: JSG Balingen-Weilstetten – HG (Samstag, 14:00 Uhr, Sparkassen Arena Balingen)

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21. November 2024

Resilienz braucht Zuversicht

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Resilienz braucht Zuversicht

Beim 7. Welde-Kamingespräch tauschen sich die Partner darüber aus, wie sie vielfältige Herausforderungen meistern.

Die Handball-Gemeinschaft (HG) Oftersheim/Schwetzingen ist seit über zweieinhalb Jahrzehnten dafür bekannt, dass sie immer wieder über den sportlichen Tellerrand hinausblickt – auf Themen wie Bildung, Entwicklung, Ernährung, Bewegung, Gesundheit, Fairplay, Psychologie, Inklusion oder auch Wirtschaft.

Welde-Geschäftsführer Max Spielmann: "Einfach machen!"

Auf Letzteres zielte das mittlerweile 7. Welde-Kamingespräch ab, zu dem Sponsoren und Gönner, Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eingeladen werden – es ist ein großes Netzwerktreffen, zu dem diesmal wieder rund 50 Gäste ins Welde-Brauhaus gekommen waren, unter die sich auch die HG-Führung und Spieler der ersten Mannschaft mischten.

„Resilienz stärken – Unternehmen in unruhigen Zeiten“ lautete das Thema, das für die Wirtschaft aktuelle Bedeutung hat. Denn die Veränderungsprozesse in Wirtschaft und Handel sind nicht erst seit der Pandemie in vollem Gange, und es war interessant zu hören, wie sich Unternehmen aufstellen, wettbewerbs- und widerstandsfähig, also resilient, zu bleiben.

„Resilienz braucht viel Zuversicht“, meinte eingangs Hausherr Max Spielmann und ermunterte zu mutigem unternehmerischem Handeln: „Einfach machen – wir haben unser Glück selbst in der Hand.“. Er sagte aber auch: „Die Corona-Krise hat uns deutlich resilienter gemacht.“ Deutschland sei das Land der Macher – und das werde auch so bleiben.

Hoffnungen setzt er in einen Regierungswechsel in Berlin: „Ich glaube, dass sich dann etwas verändert.“ Ähnlich sieht es Ines Hotz von der Sparkasse Heidelberg: Denn derzeit sei bei den Unternehmen eine große Zurückhaltung zu spüren. Darauf baut etwa auch Oftersheims Bürgermeister Pascal Seidel: „Denn wenn es der Wirtschaft schlecht geht, dann geht es auch den Kommunen nicht gut.“ Und das sei aktuell so. Zudem kritisierte er, dass die Städte und Gemeinden immer mehr Ausgaben bewältigen müssten, die ihnen vom Bund auferlegt werden, und dass die Bürokratie ständig zunehme: „Wir regulieren uns zu Tode.“

HG-Fundraising-Chef und Moderator Max Mäder war diesmal auch noch in einer anderen Rolle gefragt: Denn der Geschäftsführer der Firma Performio aus Brühl zeigte eindrucksvoll auf, warum IT-Sicherheit so wichtig ist, welche Herausforderungen sich immer wieder stellten und wie sie gelöst werden können: „Dabei darf man den Faktor Mensch nie vergessen.“

Leistungskoordinator und Cheftrainer Christoph Lahme, Sportvorstand Martin Schmitt, Jugendvorstand Markus Barthelmeß und Vorstandsmitglied Michael Zipf (von links) stellten vor, was Resilienz für die HG bedeutet.

Der Handballsport blieb logischerweise auch an diesem Abend nicht außen vor. Zwar sei die HG aktuell in Nachwuchsbereich sehr gut aufgestellt: „Wir gehören zu den größten und leistungsorientiertesten Vereinen in Süddeutschland“, betonte Vorstandsmitglied und Sportlicher Leiter Martin Schmitt. Aber erfolgreiche Jugendarbeit funktioniere nur mit einer ersten Mannschaft, die hoch spielt. Das sei derzeit gegeben: „Die dritte Liga ist eine Super-Plattform.“ Aber dieses Niveau zu halten, das sei die Herausforderung, betonte Leistungskoordinator Christoph Lahme. Deshalb müsse sich die HG stetig weiterentwickeln, sagte Schmitt. Und dazu brauche es die Unterstützung der Kommunen und der Wirtschaft. „Sonst sind wir langfristig nicht konkurrenzfähig.“

Das unterstrich Jugendleiter Markus Barthelmeß: „Wir brauchen mehr qualifizierte Trainer und mehr Ressourcen an Trainingszeiten. Da dürfte ihm ein Satz von Bürgermeister Seidel während des Kamingesprächs freuen: „Perspektivisch würden wir uns alle wünschen, dass wir eine neue Halle kriegen.“

Quelle: Schwetzinger Zeitung, 21.11.2024

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