3. Liga Herren

Bestehen in einer starken Gruppe

Den Wiederaufstieg in die 3. Liga hat die HG intensiv gefeiert. Aber schon sehr schnell lag der Fokus wieder auf der neuen Saison – wie man es von einem Aufsteiger auch erwarten kann. So hat sich die Mannschaft über die Sommerpause keineswegs zurückgelehnt. „In den letzten zwei Monaten hat sich unser Team intensiv auf die bevorstehende Saison vorbereitet und alle neuen Spieler bestens in das Team integriert“, blickt HG-Chef-Trainer (und Leistungskoordinator) Christoph Lahme auf die vergangenen Wochen zurück.

Mit Erfahrung und Talent ergänzt

Mit Sebastian Bösing (am Kreis), Pascal Durak und Rückkehrer Kevin Suschlik (auf der rechten Angriffsseite) sowie mit Luca Berghoffer (im Tor) gewann die HG vier Akteure mit Zweit- und Drittliga-Erfahrung hinzu. Dazu stoßen mit Louis Maurer (Linksaußen, war schon letzte Saison ins Team integriert), Lukas Auth (Kreis) und Tim Rabe (Tor) drei Talente aus der letztjährigen Jugend zum Drittliga-Kader. Sinan Antritter (Rückraum Mitte) will sich dort nach fast einjähriger Verletzungspause ebenfalls etablieren. Der eine oder andere wird aber zunächst seine Erfahrungen im HG-Perspektivteam sammeln.

Neben weiteren Testspielen bleiben nach der Vorbereitung das Auswärtsspiel gegen den TVB Stuttgart (1. Liga) und das Aufeinandertreffen gegen den TuS Ferndorf (2. Liga) beim heimischen Patrick-Lengler-Cup in Erinnerung. Doch dass es in einer Vorbereitung nicht nur um Spiele geht, sollte allen bekannt sein. Viele schweißtreibende Einheiten standen im Mittelpunkt der Vorbereitung. „Wir müssen einfach eine Schippe drauflegen, egal ob bei unserer Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft oder in mentalen Angelegenheiten“, forderte der Coach. „Letzteres hatten wir in der vergangenen Runde schon begonnen, mit unserer Sportpsychologin Lena Steindorf zu fokussieren. Auch in der Vorbereitung stand uns Lena in Teamsitzungen zur Seite, so dass die Spieler weiter an sich arbeiten konnten.“

Für den athletischen Teil und den Kraftpart gewann die HG einen neuen Trainer, der von Tag eins an genau in das Konzept passte. Stefan Benz schaffte es mit vielen neuen Impulsen, den Stand der Mannschaft anzuheben und sie fit in die neue Saison gehen zu lassen. 

Mitte Juli wurden die ersten Spiele absolviert, die mit Horkheim und Rodgau Nieder-Roden gleich zwei Gegner mit einer langen Vergangenheit in der dritten Liga waren. „Diese Spiele boten uns die Möglichkeit, verschiedene Taktiken auszuprobieren und die Teamdynamik zu stärken“, blickte Lahme zurück. Darüber hinaus waren sie perfekt, um wieder in Fahrt zu kommen und die neuen Spieler auf ihre kommenden Aufgaben einzustellen. Auf andere Akteure musste das Trainerteam aus verschiedenen Gründen noch verzichten. 

Eine Woche später stand der Patrick-Lengler-Cup, das alle zwei Jahre stattfindende Heimturnier der HG, an.  Dieser Wettbewerb stellte einen weiteren wichtigen Bestandteil der Vorbereitung dar. Die Teilnahme an diesem Turnier ermöglichte es, gegen einen Zweitligisten und zwei Mannschaften zu spielen, die zur absoluten Drittliga-Spitze zählen. 

Bevor es in eine einwöchige Pause für das Team ging, folgte dem Highlight der Vorbereitung, dem Spiel gegen den TVB Stuttgart, noch eine Partie gegen Haßloch. Gegen Stuttgart wurde dem Drittligisten schnell gezeigt, was es heißt, in der Bundesliga zu spielen. Doch auch hier stellte das Trainerteam einen gewissen Fortschritt fest, da es nicht alltäglich ist, einen derartigen körperlichen Unterschied zu spüren. 

Nach der Pause ging es in die letzten drei Wochen der Vorbereitung. Allmählich saß das vorgegebene Konzept der Übungsleiter besser und auch in den Spielen wurden deutliche Steigerungen wahrgenommen. Wichtig für die Trainer war es, in der Vorbereitung gegen verschiedene Deckungssysteme agieren zu können. So galt es etwa gegen Kirchzell, die 6:0-Formation zu bewältigen und gegen Köndringen im Trainingslager eine aggressive 5:1/3:2:1-Deckungsvariante zu überwinden. Das diesjährige Trainingslager war etwas anders aufgebaut als im letzten Jahr, da eine Woche darauf schon der Saisonstart anstand. Viele taktische Elemente und Teamaktivitäten standen auf der Tagesordnung.

Lahme fasste zusammen: „Die letzten zwei Monate der Vorbereitung waren intensiv und lehrreich. Durch die Spiele gegen starke Gegner wie eben Bittenfeld oder Ferndorf konnten wir unsere Fähigkeiten und Strategien auf die Probe stellen und weiterentwickeln. Die Teilnahme am Patrick-Lengler-Cup sowie die zusätzlichen Begegnungen gegen Horkheim, Rodgau Nieder-Roden, Haßloch, Kirchzell und Köndringen trugen wesentlich dazu bei, unsere Teamdynamik und unsere taktischen Fertigkeiten zu verbessern. Wir sind zuversichtlich, dass diese intensive Vorbereitungsphase uns gut auf diese Saison vorbereitet hat.“

Reihenweise Anwärter für oben

Die HG wird diese Spielzeit, ihre Rückkehrrunde in die Drittklassigkeit, sicherlich mit einer gewissen Portion Respekt und Demut angehen. Dies lässt sich auch an den Saisonzielen der Spieler und Trainer in den jeweiligen Steckbriefen ablesen. Denn woran es mit Sicherheit in dieser Staffel nicht mangelt, sind Teams, die nach der Teilnahme an Aufstiegsspielen gieren oder zumindest oben mitmischen wollen und das auch können. Es gibt also reihenweise Favoriten für die obere Tabellenhälfte. 

Den Aufstieg als Ziel haben selbstverständlich die ehemaligen Bundesligisten Wölfe Würzburg (vorher DJK Rimpar, scheiterte 2024 als Süd-Vierter an der Rückkehr) und EHV Aue (erneut abgestiegen) ausgegeben. Relegationsteilnehmer HC Oppenweiler/Backnang würde sicher gerne einen neuen Anlauf nehmen. Fehlen wird der neue und doch alte Lokalrivale von der Bergstraße, das Konstrukt Saase³Leutershausen, dessen Vorläufer SG Leutershausen letzte Runde als Zweiter abschloss und leider einer anderen Gruppe zugeordnet wurde. Immer für eine Wette gut sind sicherlich auch (in der Reihenfolge der letzten Platzierung) der VfL Pfullingen, der SVS Kornwestheim, die SG Pforzheim/Eutingen, der TSB Horkheim, und der TuS Fürstenfeldbruck.

Damit sollte die Gruppe umrissen sein, aus deren Kreis sich die Favoriten herauskristallisieren werden, ohne dabei Anspruch auf Vollzähligkeit erheben zu wollen. In diese Phalanx könnten sicher auch andere Mannschaften einbrechen, etwa der TSV Neuhausen auf den Fildern, der wie einige andere in diesem illustren Kreis zuletzt auch mit ausgezeichneter Jugendarbeit brillierte (JANO Filder). Oder käme HG-Mitaufsteiger TVS Baden-Baden hier noch in Frage?

Nur die zweiten Mannschaften von Bundesligisten sind davon ausgenommen, aufsteigen zu dürfen. Vor einem Staffelsieg oder Podiumsplatz „schützt“ das aber nicht, wie die Rhein-Neckar-Löwen II 2021 zeigten, als sie im Süden ganz oben standen. Ebenso darf man den Unterbau von HC Erlangen und HBW Balingen-Weilstetten nicht unterschätzen.

Nicht nur einmal in Richtung München und ins sächsische Erzgebirge geht es diese Saison für die HG. Die niederbayerische TG Landshut krallte sich die Landesmeisterschaft, und aus der Mitteldeutschen Oberliga stieg der SV Plauen-Oberlosa auf.

So kann es in dieser überaus starken Gruppe nur darum gehen, möglichst schnell die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.

Aufgebot Saison 2023/24