TuS Ferndorf gewinnt Patrick-Lengler-Cup
Zwei intensive Tage lang prägte der Handball beim Patrick-Lengler-Cup der HG Oftersheim/Schwetzingen die Oftersheimer Karl-Frei-Halle und ihre nähere Umgebung. Am Ende trugen der VfL Günzburg (C-Jugend) und Neu-Zweitligist TuS Ferndorf um den Ex-HGler Daniel Hiedeg die Turniersiege davon.
Im ersten Habfinale freitags hatte sich der HC Oppenweiler/Backnang die Endspielteilnahme gegen Saase³Leutershausen gesichert. Dazu mussten die Murrtaler die Partie erst drehen (21:17), nachdem der Auftakt nicht gelungen war (5:9). Die Bergsträßer kamen noch einmal heran, aber der HC setzte die Nadelstiche und siegte 30:28 (14:15).
Oftersheim/Schwetzingens früherer Kreisläufer Niklas Krämer, seit letzter Saison bei Leutershausen, meinte: „Es waren Unkonzentriertheiten, eigene Fehler, Kleinigkeiten, die dieses Spiel entschieden. Und die erste Halbzeit war zum jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung sehr gut von uns. Die vereinzelten Nachlässigkeiten nach der Pause kosteten uns aber den Sieg.“
Im zweiten Match des Abends war die Ausgangslage für die HG klar. Ferndorf war mit seiner internationalen Truppe der klare Favorit und schien beim 5:9 seiner Rolle gerecht zu werden. Dennoch spielte der Außenseiter munter und unbeschwert auf, bereite dem TuS ernsthafte Probleme, scheiterte allerdings mit unterschiedlichen Fehlern nur an sich selbst, weshalb das Halbzeitergebnis nicht ganz so wie gewünscht ausfiel (13:18). Doch beim 19:20, einem Doppelschlag von Felix Rothardt, war alles wieder offen. Nach dem 26:27 war eigentlich noch mehr rauszuholen, Möglichkeiten, die sich boten, wurden jedoch vertändelt. Die HG verlor 27:31. Ex-Hgler Daniel Hideg, der 60 Minuten durchrackerte, war möglicherweise der Unterschiedsspieler.
„Wir haben diese Woche erst ein bisschen Handball gespielt, da haben wir erwartet, dass wir uns schwertun“, meinte der aus Hockenheim stammende Rückraumakteur. „Grundsätzlich bin ich mit dem heutigen Auftritt zufrieden“, urteilte HG-Coach Christoph Lahme. „Der Einsatz in der Abwehr stimmte überwiegend, hatte aber auch seine Dellen. Aber durch die bunte Mischung aus den aufgebotenen jungen und noch jüngeren Spielern sehe ich es als positiven Schritt in die richtige Richtung.“
Doch ein positiver Eindruck wurde beim Spiel um Rang drei gegen S³L samtags dann nicht mehr erzielt. Die HG unterlag 21:27 (9:14). Viele Flüchtigkeitsfehler vorne erlaubten es dem Kontrahenten zu kontern, während im gebundenen Spiel die Abwehr und Keeper Frederick Fauerbach kaum zu überwinden waren. Es kostete Lahme zwei Grüne Karten bis zur 16. Minuten, um sein Team einigermaßen in die Spur zu bringen. „Wir wollten wie am Vortag gut gesinnt mit breiter Brust auftreten, Dominanz ausstrahlen“ erklärte HG-Kapitän Marc Kern später. „Aber das haben wir heute überhaupt nicht gemacht. Die verschiedenartigen Fehler im Angriff haben uns das Genick gebrochen.“
Wesentlich torreicher und ungleich spannender dann das Finale bis zum 13:12, anschließend setzte sich der vermeintliche Außenseiter HC O/B bis zur Pause ab (18:12). Doch selbst sechs Tore Vorsprung sind im heutigen Handball oft nur Schall und Rauch. Hideg, zunächst noch in der Deckung geschont, war jetzt vorne wie hinten gefordert – und lieferte als Schütze, genialer Anspieler und Balleroberer. Er war bis zum 22:19 für den TuS meist direkt beteiligt (42.). Danach kam der HC noch einmal zurück (25:24), letztlich jedoch siegte Ferndorf 32:28.
Im zwischengeschalteten C-Jugend-Turnier der vier Oberligisten fiel das ausgeglichene Niveau positiv auf. Hier entschieden Nuancen über die Spielausgänge. Letztlich setzte sich der VfL Günzburg mit drei Siegen durch, gefolgt von S³L und der HG (mit Tordifferenzen von 58:57 und 61:60) sowie der SG Pforzheim/Eutingen.
Ein weiterer und abschließender Höhepunkt war die Partie der HG- und Patrick-Allstars, ehemalige Mannschaftskameraden und Weggefährten des 2011 zu früh verstorben Spielers. Die Begegnung wurde vom Profi-Schiedsrichtergespann Christoph Lahme und Justin Hahne souverän in die richtige Richtung gelenkt.
Die Organisatoren bedankten sich insbesondere bei den Unparteiischen, bei allen Helferinnen und Helfern und bei den Sponsoren des Events, bei den Stadtwerken Schwetzingen, bei Küchen-Kall in Oftersheim, bei der Mozart-Apotheke in Oftersheim, bei Welde und bei der Druckerei Dewitz-Brill.