HG gibt sich neue Ziele
Nachhaltigkeit stand im Mittelpunkt des „HGenda-2030-Tages“
Auf dem Spielfeld zeigen die HG-Handballer Woche für Woche, wie kreativ sie sind. Kürzlich sprudelten die Ideen auch im Oftersheimer Rose-Saal, als rund 60 Mitglieder der HG-Familie zum ersten „HGenda-2030-Tag“ zusammenkamen.
Mit dabei waren jugendliche Handballer, aktive Spielerinnen und Spieler und viele Eltern, Übungsleiter, Betreuerinnen und Betreuer. Gemeinsam erarbeiteten sie Vorschläge, wie die „HGenda 2030“, das Zukunftsprogramm der HG, mit Leben gefüllt werden könnte.
Die „HGenda 2030“ basiert auf der „HGenda 2025“, in der die bisherigen Ziele der Handballer formuliert waren. Das neue Programm umfasst wie immer sportliche Ambitionen: So will die HG die Jugendarbeit noch einmal intensivieren und in „Handball Baden-Württemberg“ weiterhin zu den erfolgreichsten Vereinen gehören. Bei den Herren will man möglichst schnell den Sprung zurück in die 3. Liga schaffen, im weiblichen Bereich gilt es, die derzeitige Lücke zwischen den sehr erfolgreichen Damen und dem Nachwuchs so bald wie möglich zu schließen.
Auch in der neuen HGenda haben sich die HG-Handballer wieder gesellschaftliche Ziele gegeben. Schließlich haben sie in ihrem Leitbild formuliert, dass sie mit dem Leistungshandball und vielen Initiativen zur Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen möglichst große soziale Wirkung erzielen möchten. In Zukunft wird nun das Thema Nachhaltigkeit in seinen drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales die HG-Handballer bei allem Handeln leiten.
Wie aber stellt man sicher, dass der Begriff der Nachhaltigkeit mit ganz konkreten und sinnvollen Aktionen gefüllt wird? Diese Frage stand im Mittelpunkt des „HGenda-2030-Tages“, der als mehrstündiger Workshop konzipiert war und eine Fülle von Ideen zu Tage förderte, mit denen die Handballer ihre hochgesteckten Ziele realisieren wollen.
Und weil es nicht reicht, Ideen zu generieren, die dann aus Mangel an „Kümmerern“ nicht umgesetzt werden, hatte der HG-Vorstand auch gleich die Erwartung formuliert, an diesem Tag viele neue Mitstreiter zu gewinnen, die sich bereiterklären, ein Projekt oder eine Maßnahme zu realisieren. Und tatsächlich hoben an diesem Tag viele engagierte HGler die Hand und sagten zu, die eine oder andere Idee in eben diese zu nehmen.
So will die HG beim Thema Ökonomie beispielsweise ein Konzept für ein themenbezogenes Sponsoring entwickeln und die Eltern noch mehr als Multiplikatoren ihrer sinnvollen Arbeit nutzen. Klar wurde hier aber auch, dass die HG bei allem ehrenamtlichen Engagement auf die Unterstützung ihrer Sponsoren und Förderer angewiesen ist, ohne die auch manche neue und vielversprechende Idee nicht umgesetzt werden könnte.
Sehr rege wurde auch über die Möglichkeiten diskutiert, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern und bewusster mit unseren endlichen Ressourcen umzugehen. So könnten die Jugendlichen etwa bei einer regelmäßigen Tauschbörse zu klein gewordene Kleidung oder Bälle an Jüngere weitergeben – eine Idee, die in der neuen HG-App bereits vorgesehen ist. Deutlich wurde, dass der sich gerade im Bau befindliche S-Bahn-Haltepunkt Nordstadthalle sehr willkommene Möglichkeiten für viele junge und ältere Akteure bieten wird, mit der Bahn statt dem Auto zu Training und Spiel zu gelangen. Auch eine E-Auto-Ladestation und überdachte Fahrradstellplätze an den Sporthallen regten einige Teilnehmer an, wohl wissend, dass der Verein hier auf die Unterstützung der Kommunen angewiesen ist. Das gilt auch für eine dringend benötigte neue Sporthalle, die nach den neuesten energetischen Erkenntnissen errichtet werden sollte. Ganz allein kann die HG ihre Spielerinnen und Spieler sensibilisieren, wie wichtig es ist, den Verbrauch von Wasser und Strom zu reduzieren.
Fast unerschöpflich war der „Vorrat“ an Ideen, wie die HG mehr soziale Wirkung erzielen könnte: beispielsweise mit einem „Tag der Ausbildung“, mit engeren Kooperationen mit Kindergärten, Kitas und Schulen oder mit Trainingscamps, bei denen nicht nur der Handball, sondern auch eine ausgewogene Ernährung und der sinnvolle Umgang mit den sozialen Medien im Mittelpunkt stehen sollen. Viele Ideen gab es auch am Stand „Identifikation“, an dem man sich Gedanken darüber machte, wie etwa mehr Zuschauer zu den Spielen der Aktiven und der Jugend gelockt werden könnten.
Überhaupt nahm die Jugend an diesem Tag großen Raum ein. In einer von Jan Remmlinger, Regisseur der 1. Herren, moderierten Runde konnten die Jugendlichen ihre eigenen Ideen zur erfolgreichen Zukunft der HG präsentieren. So wünschen sie sich beispielsweise einheitliche Trainingskleidung und mannschaftsübergreifende Veranstaltungen – Themen, die auch zur engeren Bindung an die HG beitragen.
Am Ende waren sich alle einig, dass der „HGenda-2030-Tag“ – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – unbedingt eine jährliche Wiederholung verdient habe. So will die HG-Familie nun jedes Jahr zu Beginn zusammenkommen, um festzuhalten, was erfolgreich umgesetzt wurde und wo es weiterhin Handlungsbedarf gibt. miz
Fotos: Lutz Rüffer