Erfahrung siegt über „harzfrei“
Handball-Badenliga: Co-Trainer führt HG II zum Erfolg in Dossenheim
Der spielende Co-Trainer Alexander Lemke hatte es zuvor zum „Vier-Punkte-Spiel“ erhoben und nach dem 27:25 (10:10)-Sieg seines Teams setzte die HG Oftersheim/Schwetzingen II nun deutlich vom unterlegenen Gastgeber TSG Dossenheim ab. Dabei trug er nicht nur taktische Vorgaben vor sondern auch maßgeblich zum Erfolg bei.
Der gesamt Spielverlauf war eigentlich ziemlich zerfahren und von einem ständigen Auf-und-Ab gekennzeichnet. Souverän (mit Abstrichen) die Gäste, die nach zwölf Minuten 6:2 führten und dabei schon öfter den Pfosten nur von Außen gestreichelt hatten. „Wir hätten deutlicher führen. Doch dann war der Faden bei uns wie gerissen“, monierte Coach Lars Fichtner, „die Abwehr stand nicht mehr richtig, in unserem Tempospiel fehlte auf einmal das Vertrauen“. Die Quittung waren elf torlose Minuten und ein 6:8-Rückstand.
Fichtner reagierte, brachte mit Lemke auf dem Regieposten und Thorsten Micke (als Vollstrecker und Innenblockdecker) Erfahrung auf die Platte. Mühsam wurde bis zum Halbzeitpfiff ausgeglichen, nach kleiner Delle dann auf einen 20:16-Vorteil erhöht (44.). Doch auch dieser Vorsprung schmolz, noch schneller als der erste (20:20/48.). Ein Kopf-an-Kopf-Rennen fand erst in den letzten Zeigerumdrehungen seine Auflösung.
Zu den „Erfahrenen“ muss inzwischen eigentlich auch Thorben Zimprich gezählt werden. Der erst 19-Jährige hatte am Vorabend in der „Ersten“ seine Klasse unter Beweis gestellt und nun auch harzfrei sowohl von Rechtsaußen wie aus dem rechten Rückraum und in der Deckung mit seinen Aktion einen wesentlichen Beitrag geliefert. So ging auch der Treffer zum 24:25 auf sein Konto (56.). Hinten im Kasten lief Maximilian Herb zu Höchstleistungen auf. Er parierte unter anderen zwei Würfe von Kreisläufer Oliver Komarek. Der frühere Basketball-Nationalspieler ist mit einer Größe von 2,10 Meter gelistet und schwer zu verteidigen.
Zu Beginn der letzten Minuten markierte Lemke von Halblinks das vorentscheidende 24:26, der restliche offene Schlagabtausch mit zwei Auszeiten dauerte zwar gefühlt ewig, endete aber ohne große Resultatsveränderung, nachdem Dossenheim noch einmal verkürzt hatte. Silas Grimm setzte nach intensiver Vorarbeit von Nino Kirchner und Thorben Löffler den Schlusspunkt.
HG: Herb, Meyer; Kuhlee (3), Lemke (4), Oschatz, Micke (4), Kirsch (5/4), Thüre, Lux, Kirchner (3), Grimm (1), Zimprich (6), Löffler (1). mj
Bild: Lutz Rüffer