Derbyhürde „Saase“ kein Hindernis für HG
Handball-Oberliga: Oftersheim/Schwetzingen siegt ungefährdet an der Bergstraße
Der TVG Großsachsen hatte schon vorab die Favoritenrolle seinem Gast HG Oftersheim/Schwetzingen zugeordnet. Und dieser füllte sie mit einem am Ende etwas knapp erscheinenden 34:31 (18:12) auch aus. Erst gegen Ende wurde die Tordifferenz ein wenig enger, ohne dass noch dramatische Einbrüche zu befürchten waren.
Die Gäste starteten so optimal, dass sich TVG-Coach Stefan Pohl schon nach etwas mehr als vier gespielten Minuten beim 0:3 aus seiner Sicht zur ersten Auszeit gezwungen sah. Doch die HG zog weiter davon, ein Dreifachschlag von Rechtsaußen Tim Kusch brachte das 3:9 nach rund einer Viertelstunde. “Wir haben von Beginn an das Spiel dominiert und vor allem in der ersten Viertelstunde eine sehr starke Leistung gezeigt. In der Abwehr wurden die Eins-gegen-Eins-Duelle gewonnen und im Angriff wurden die Chancen gut vorbereitet und dann effektiv verwandelt”, fasste Teammanager Simon Förch zusammen, der am Kampfrichtertisch als Sekretär eingesetzt war, den Auftakt zusammen. “Vor allem unsere Außen zeigten sich sehr treffsicher. Ein Schritt in die richtige Richtung und vor allem die Leistung aus Halbzeit eins war sehr ansprechend.”
Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der Pause mit Treffern erneut von Kusch und Max Barthelmeß zum 12:20 hatte fast schon etwas Endgültiges an sich, von ernsthaftem Aufbäumen der Bergsträßer keine Spur. “Anfang der zweiten Halbzeit war das Spiel frühzeitig entschieden”, urteilte Förch. Danach nahm die Partie einfach ihren Verlauf, die Party stieg dafür auf der Tribüne.
“Gefühlt war es ein Heimspiel”, beschrieb Pol Kirsch, der noch als Reservespieler für Notfälle dabei war, die prächtige Atmosphäre auf den Rängen der Sachsenhalle. Diese wurde aber fast ausschließlich von den zahlreichen und lautstarken HG-Anhängern verbreitet. “Die Stimmung war super dank unserer Fans”, meinte auch “Kalle” Förch. Ebenso waren die beiden direkten Roten Karten gegen Jan Straub vom TVG (18.) und Christian Wahl (54.) kein Ausdruck von großer Derby-Emotionalität wie sie von Oftersheim/Schwetzingens Trainer Christoph Lahme erwartet worden war. Es waren eher unglückliche Unfälle wie sie halt manchmal passieren. Auch Förch meinte: “Die Begegnung war trotz der beiden Berechtigen roten Karten zu keiner Zeit unfair oder hitzig und unser Sieg nie in Gefahr.”
Wahls Disqualifikation brachte allerdings ein wenig die HG-Aufstellung durcheinander. Flüchtigkeitsfehler schlichen sich ein, “Saase” verkürzte unter anderen durch Alexander Leibnitz, hatte in dieser kurzen Phase im Angriff die besseren Chancen. Am Auswärtssieg des Favoriten war aber nicht mehr zu rütteln.
HG: Hoppe, Fauerbach; Barthelmeß (9/5), Wahl (2), Kern (2), Triebskorn, Remmlinger, Burmeister (3), Stier, Rothardt (2), Haase (2), Buschsieper (1), Geisler (3), Zaum (3), Kusch (7).
Bild: Lutz Rüffer