Angriffseffektivität von 80 Prozent
Handball-Oberliga: Oftersheim/Schwetzingen gegen Deizisau deutlich überlegen
Nicht ganz unerwartet fertigte die HG Oftersheim/Schwetzingen den TSV Deizisau mit 38:27 (19:12) ab. Doch deren Handball-Trainer Christoph Lahme fand durchaus – natürlich mit den zwei Pluszählern zufrieden – ein paar Haare in der Suppe, die sich seine Leute teilweise selbst eingebrockt hatten.
Da war natürlich die Auftaktphase, als noch nicht die gewünschte Dominanz ausgestrahlt und ausgeübt wurde (7:6/11.). Dann ging eigentlich alles recht schnell. Ein paar eroberte oder von Frederik Fauerbach gehaltene Bälle später (darunter die ersten drei Siebenmeter) war der Favorit meist per Schnellangriff auf 13:6 (17.) enteilt. TSV-Coach Stefan Eidt sagte dann auch: „Da wurde jeder unserer Fehler gnadenlos bestraft.“ Das war es dann praktisch bereits aus schwäbischer Sicht, zumindest was die Siegaussichten anging.
Ein zweites Manko für Lahme war das Deckungsverhalten. „Mit dem gesamten Spielverlauf bin ich etwas unzufrieden. Denn wir waren zu nachlässig in der Defensive. Da hatte ich mir eine deutlich bessere Leistung der Abwehr erwartet.“ Dafür hatten sein Männer Lust am Torewerfen. „Unsere Angriffseffektivität war gut, lag bei 80 Prozent. Das ist schon sehr der Handball, den wir uns wünschen.“ Aber 27 Treffer der auswärtigen Mannschaft erscheinen ihm dann doch ordentlich. „Das waren locker drei bis fünf Gegentore zu viel.“ Das Heimteam könnte sich vorwerfen lassen, den Vorsprung bis kurz vor Ende nicht signifikanter erhöht zu haben (32:25/52.), agierte zeitweilig ein wenig sorglos, Stichwort auch schlampige vorgetragene Heber. Dafür wurde das eine oder andere Kunststückchen geboten, wie verschiedene Kempavarianten oder wenn Leonard Zaum dem Ball in die Winkel jagte.
Den Torreigen eröffnet hatte der wieder genesene Spielmacher Jan Remmlinger mit einem Doppelschlag zum 2:0. Dann fand er häufig in Kreisläufer Marc Kern einen dankbaren Abnehmer seiner Vorlagen. Genauso fast perfekt agierten später Christian Wahl hinten auf der Mitte und Jannik Geisler am Halbrund. Überhaupt wechselte Lahme sein spielendes Personal häufig durch, ohne dass ein gravierender Bruch erkennbar wurde.
Eidt lobte sein Team, dass es sich nicht aufgegeben hätte, hatte über weite Strecken eine ausgeglichene Partie gesehen. Die Deizisauer mühten sich zwar, aber Körpersprache und -spannung wiesen eher darauf hin, dass ihr Bemühen dem Bestreben galt, die Niederlage in Grenzen zu halten. Dies war teilweise dem eher klein gebauten Jarik Baumann anzulasten, ein Rechtshänder im rechten Rückraum. „Es war klar angesprochen, wie wir ihn verteidigen“, monierte Lahme und erhofft sich für die Zukunft da dann doch mehr Cleverness.
HG: Fauerbach, Hoppe; Barthelmeß (8/3), Wahl (2), Kern (4), Triebskorn (2), Maurer (2), Remmlinger (2), Burmeister (2), Stier (1), Haase (4), Buschsieper, Geisler (3), Zaum (6), Kusch (2). mj
Bild: Lutz Rüffer