„Die Punkte müssen hierbleiben“
Handball-Oberliga: Neukeeper Michael Hoppe ist für Deizisau-Partie zuversichtlich
Mit Michael Hoppe steht seit Rundenbeginn zusätzlich ein weiteren Mann zwischen den Handball-Pfosten bei Oberligist HG Oftersheim/Schwetzingen. Der Keeper war bereits in der Saison 2019/20 bei den Kurpfälzern, hauptsächlich in der Badenliga eingesetzt, schnupperte aber auch Drittligaluft.
Der vor kurzem 26 Jahre alt gewordene Student (gibt als Berufswunsch „Handballer“ an) hatte mit sieben, also vor fast 20 Jahren, zum Sport mit der Harzkugel gefunden. „Mich haben meine Mitschüler überredet, mit ihnen ins Training zu kommen. Das lief gut und hat Spaß gemacht, also bin ich dabei geblieben.“ Er kam dann über HR Göllheim/Eisenberg/Asselheim/Kindenheim, die sich auch „Nordpfälzer Wölfe“ nennen, und die Eulen Ludwigshafen damals zur HG. Anschließend ging es ein wenig auf Wanderschaft, sammelte er sogar internationale Erfahrung. Darüber erzählt er hier ein wenig, blickt aber sonst weniger in Vergangenheit, will mit Oftersheim/Schwetzingen möglichst wieder aufsteigen, hat er als sein Saisonziel postuliert, und seine eigene Leistung stabilisieren.
Wie verlief der Weg nach der Zeit bei der HG?
Michael Hoppe: Ich bin zum SC DHFK Leipzig gewechselt, etablierte mich dort zu einem Führungsspieler in der 3. Liga, habe viel gespielt und durfte als Folge immer mal wieder Erfahrungen im Training der Bundesliga-Mannschaft sammeln. Von der hohen Trainingsfrequenz, der Qualität der Trainer und Spieler und dem professionellen Umfeld in Leipzig konnte ich enorm profitieren. Inbesondere die Arbeit mit Torwarttrainer Miloš Putera war für mich sehr wertvoll. Darauf wurden dann auch andere aufmerksam, so ging es nach etwas mehr als zwei Jahren in Leipzig zum RTV Basel in die Schweizer Nationalliga A. Leider haben wir es nach einem nervenaufreibenden Playout nicht geschafft, in der höchsten Schweizer Liga zu verbleiben. Damit hatte bis zuletzt keiner gerechnet.
Wie lässt sich der Schweizer Handball mit dem deutschen vergleichen?
Hoppe: Die Schweizer Liga hat mittlerweile ein wahnsinniges Niveau. Die Top-Clubs Kadetten Schaffhausen, Kriens-Luzern und Pfadi Winterthur könnten sicher in unserer 1. Bundesliga mithalten. Durch Leute wie Andy Schmid, Joan Cañellas, Fabian Böhm und Viran Morros hat die Liga noch weiter an Qualität gewonnen. Die Vereine dahinter sind weniger breit aufgestellt und könnten in der 2. Bundesliga mitspielen. Die Jugendarbeit, die Leistungsdichte und die Art wie Handball gelebt und von den Fans gefeiert wird ist in Deutschland natürlich unvergleichbar.
Wie ist der Einstand hier zu bewerten?
Hoppe: Das erste Spiel nach drei Trainingseinheiten mit dem Team war für mich ehrlich gesagt etwas enttäuschend. Mir ist bewusst, dass mein letztes Spiel über fünf Monate her war und es nicht leicht ist, so kurz vor Saisonbeginn zu einer Mannschaft dazuzustoßen. Dennoch habe ich einen hohen Anspruch an mich selbst, und dass ich mit meiner Erfahrung der Mannschaft schnell zu einem sicheren Rückhalt werde. Ich hänge mich rein und merke schon, dass ich mit jedem Training ein paar Prozent meiner Leistung zurückgewinne.
War die kurze Eingewöhnungszeit ein Problem?
Hoppe: Sicherlich. Am besten kann man seine Leistung abrufen wenn man fit ist, man in der neuen Heimat angekommen ist, sich wohl fühlt, Vertrauen genießt und Teil der Mannschaft geworden ist. Das geht nie von heute auf morgen.
Was ist vom nächsten Match vor heimischem Publikum zu erwarten?
Hoppe: Deizisau ist neu in der Liga, genau wie wir. Das ist eine Begegnung auf die man vorbereitet sein muss. Ich bin zuversichtlich, dass wir nach der Partie in Plochingen ordentlich wachgerüttelt sind und es zudem in der Nordstadthalle für jeden Gegner unangenehm wird – kurzgesagt am Wochenende die zwei Punkte hierbleiben. Außerdem hoffe ich, dass wir mit attraktiven und erfolgreichen Handball mehr und mehr Fans in unsere Nordstadthalle locken können, die uns dann zukünftig auch durch schwierige Spiele tragen werden. Also bis Sonntag! mj
HG Oftersheim/Schwetzingen – TSV Deizisau (Sonntag, 17.30 Uhr, Nordstadthalle Schwetzingen)
Bild: Lutz Rüffer