Mühsamer erster Saisonerfolg
Handball-Oberliga: Oftersheim/Schwetzingen fährt gegen Ende klaren Erfolg gegen Aufsteiger ein
„Es war nicht ganz unser Anspruch, was wir bis zum 26:26 gezeigt haben,“ meinte Handball-Trainer Christoph Lahme von Oberligist HG Oftersheim/Schwetzingen. „Es war nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte.“ Allerdings herrschten in seiner Brust „gemischte Gefühle“. Doch mit den zwei Punkten beim 37:31 (17:15) vor gut 500 Zuschauern war er natürlich zufrieden. „Am Ende waren wir ein bisschen cleverer und haben verdient so gewonnen.“ Und er dankte den Anhängern, dass sie auch in der Viertklassigkeit so zahlreich erschienen seien und sein Team unterstützten.
Dabei gestaltete sich der Auftakt in das auch für Zuschauer schweißtreibende Spiel rein zahlentechnisch noch erfreulich. Das Heimteam führte 8:3 (15.). Doch für jeden Treffer der Hausherren war auch ein technischer Fehler zu notieren. Den Unterschied machte HG-Keeper Frederik Fauerbach mit seinen bis dahin sieben Paraden aus. Dann hatte sich der Gast unter Leitung von Spielmacher Matthias Junker in die Partie eingefunden. Im Duett mit dem Halbrechten Jonas Krepper (beides Ex-HGler) sorgte er für eine Verkürzung des Gästerückstands (9:7/12:11). Mehrfache Drei-Tore-Vorsprünge der Hausherren wurden in der Folge regelmäßig zunichte gemacht.
Doch nach kurzer Kabinenansprache zur Halbzeit – „Ich hatte nicht viel zusagen“ (Lahme) – schien der Knoten beim Ex-Drittligisten vor anfänglich leeren Tribünen (das Publikum schnappte im Hof der Nordstadthalle noch nach Frischluft) gegen den vormaligen Badenligisten geplatzt (22:18 bis 25:20/39.).
Jetzt hütete Michael Hoppe, der frühere Ib-Torwart, den Oftersheim/Schwetzinger Kasten, da Benedikt Müller bei der Polizei-Nationalmannschaft (Europameisterschaft) weilt. Doch es war nur eine Momentaufnahme. Obwohl der viermalige Torschütze Max Bodemer nach dritter Zeitstrafe vom Platz musste, ließ sich die HG teilweise in Überzahl zwar nicht den Schneid, aber dafür den Vorsprung abkaufen. Sieben Minuten später hatte der Neuling auf das besagte 26:26 egalisiert und verspürte emotionales Oberwasser. Lahme nutzte ein Auszeit, seinen Männern die letzte frische Luft einzuflössen.
„Bis zu diesem Zeitpunkt war ich sehr zufrieden“, resümierte SG-Coach Thiemo Faulhaber. „Aber dann haben uns vielleicht auch ein wenig die Luft gefehlt und die richtigen Entscheidungen beim Abspiel.“ Recht schnell stellte der Favorit auf 32:27, darunter auch mit zwei sehenswerten Distanzwürfen ins leere Heidelsheim/Helmsheimer Tor. So wurde der Sieg noch einigermaßen „standesgemäß“ eingebracht. Ein finaler Doppelkempa von Tim Kusch zu Patrick Buschsieper als spielerischer Leckerbissen landete dann noch knapp eine Sekunde zu spät im gegnerischen Netz.
„Selbstverständlich wollten wir uns mit anderer Leistung präsentieren“, resümierte Lahme. Ihn ärgerte allein, „dass wir neun, zehn Tore im Zeitspiel kassierten, keinen gescheiten Block stellten“. Ansonsten bekräftigte er noch einmal die vorgegebene Zielsetzung: „Wir wollen mit möglichst vielen Punkten in die Aufstiegsrunde einziehen.“
HG: Fauerbach, Hoppe; Barthelmeß (8/3), Wahl (1), Kern (3), Triebskorn (3), Remmlinger (3), Burmeister (6), Stier, Haase (1), Buschsieper (6/3), Geisler, Zaum (2), Kusch (4). mj
Foto: Lutz Rüffer